Kapitel 4

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„Was denkst du, wer du bist?", knurrte ich als er die Eingangstür hinter sich abgeschlossen hat.

„Ach jetzt sprichst du, oder wie?", fragte er belustigt auf. Wie kann er das witzig finden?!

„Du hast es eigentlich gar nicht verdient, dass ich mit dir spreche!", fauchte ich ihn an und ballte meine Hände.

Diliyan hielt sich die Schläfe fest und kniff sich die Augen zu. Er hat Kopfschmerzen. Da kann ich nicht zusehen.

„Komm.", brach ich raus und zog ihn mit ihn die Küche. Dort schenkte ich ihn Wasser ein, was er dann dankend annahm.

„Das alles kann nicht so weiter gehen. Du musst endlich damit aufhören dich so zu benehmen.", meinte Diliyan, als er ausgetrunken hat.

„Aber wie du dich benimmst ist gut, oder wie?", gab ich produzierend von mir. „Ich wurde gegen meinen Willen mit einen wildfremden Mann verheiratet, den ich noch nie gesehen habe und dann soll ich die glückliche Ehefrau spielen? Glaub mir ich bin alles andere als glücklich."

Als ich ihm sagte, dass ich nicht glücklich bin, schaute er mich aus einer Mischung aus Wut und Kränkung an.

„Ich mach dir ein Vorschlag.", hörte ich ihn sagen. „Wir erzählen ein bisschen von uns beiden, gut? Dann kannst du nicht mehr mit den wildfremdem Mann kommen."

Meine Augenbrauen erheben sich. Das hört sich nicht mal schlecht an. Was soll den so verkehrt daran sein?

„Fang an.", sagte ich und überkreuzte meine Arme ineinander.

„Wie du weißt heiße ich Diliyan Barwari und bin dreiundzwanzig Jahre alt. Was willst du noch hören?", sprach er und fing schon weiter an zu reden, als ich ihn schon anmeckern wollte. „Habe vier Geschwister, davon zwei Brüder und Schwester.

Mache viel Sport in meiner Freizeit, kann man mir doch auch ansehen, oder etwa nicht?", gab er selbstverliebt von sich. Macho. Aufjedenfall, wars das, fürs Erste. Jetzt du."

„Kann ich dir davor noch einpaar Fragen stellen?", fragte ich nach. Das waren nicht genug Infos.

„Erst wenn du von dir erzählt hast. Dann darf ich aber dich auch einige Sachen fragen.", sagte er. Hoffe er fast nichts unangenehmes.

„Okey, wie du auch mit Sicherheit weißt, hieß ich mal Nora Jamil, jetzt Nora Barwari. Ich bin zwanzig Jahre alt und beschäftige mich gerne mit Kinder. Ich liebe Kinder.", fing ich an und kicherte wie eine gestörte, da ich an süße, kleine, pumelige Kinder dachte. Er lächelte mich warm an. Gerade wollte ich ihn auch anlächeln, beließ es dann aber. „Ich war sogar kurz davor eine Erzieherin Ausbildung zu machen, will aber mein Abitur fertig machen, da ich schnell dazu neige, etwas neues auszuprobieren. Ich kann nie bei einer Sache bleiben.

Ich habe nur einen großen Bruder, Bilal. Er ist einer der wichtigsten Menschen für mich in der letzten Wochen gewesen und durch die Sache mit der Hochzeit, ist unser Verhältnis um ein dreifaches gestiegen. Früher war es gar nicht so. Wir haben uns so oft gestritten, fast jeden Tag. Er hat mir Sachen verboten, die ich dann aber heimlich gemacht hab. Zum Beispiel, wo ich noch jünger war, hat er mir verbietet, dass ich mich mit einer 'Freundin' treffe. Hat sich im endeffekt herausgestellt, dass die Beide etwas hatten, sagen wir mal eine Fickbeziehung und er Angst hatte, dass meine 'Freundin' mir etwas erzählt. Ich hab's dann aber herausbekommen indem ich auf dem Handy von meinem Bruder nachgeschaut habe und ihren Namen in seiner Kontaktliste gefunden habe."

„Wow. Zu viel Information aufeinmal."

„Ich weiß, ich bin eine Labbertante, die meisten hören mir schon gar nicht mehr zu...", es verletzt mich schon ein Stück weit, dass mir nie zugehört wird...

CHANCEWhere stories live. Discover now