Kapitel 15

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Es ist Sonntag, morgens. Ich hatte einen friedlichen Schlaf bis jemand unten an der Haustür klingelte. Das kann doch nicht wahr sein! Ständig klingelt es.

Als ich aufstehen wollte, um zu schauen wer es war, hielt mich Diliyan ab. Er meinte er würde runter gehen. Ich soll weiter schlafen.

Nichtsahnend senkte ich mein Kopf wieder ins warme und weiche Kissen.

Er zieht sich ein Shirt über, da er ja Oberkörper frei schläft und lief raus aus dem Zimmer. Einige Zeit später hörte ich wie er mit jemanden sprach, aber da bin ich schon in einem traumlosen Schlaf gesunken.

Ein Rütteln weckte mich von meinem ausgeschlafenen Schlaf. Das hat echt gut getan, mehr als elf Stunden zu schlafen. Ich kann ja von Glück reden, falls ich mal acht Stunden schlafe.

"Nora, aufstehen.", er fuhr mir über die Haare und nahm sich eine Strähne von mir, die er dann in meine Nase steckte. Es kitzelt, weshalb ich mein Gesicht verzog, kurz an meiner Nase rubbelte, aber erbarmungslos aufstehen musste. Erschöpft vom Schlafen setzte ich mich auf. Was will er jetzt noch von mir, ich bin doch noch sauer auf ihn und er weiß es auch.

"Was willst du von mir.", murmelte ich.

"Komm runter in die Küche. Ich habe doch gesagt, du kriegst eine Überraschung.", Überraschung? Ach ja, von der er gestern Abend sprach!

Plötzlich stand ich kerzengerade und war hellwach. Ich bin einfach ein zu neugieriger Mensch.

Ich rannte schon fast Diliyan hinterher, damit ich endlich die Überraschung zu Gesicht bekommen kriege.

Als ich dann in die Küche gestolpert bin, musste ich erstmal kräftig schlucken. Er hat für uns ein riesiges Frühstück zubereitet. Vom Süßem bis zum Herzhaftigen - alles ist hier auf dem Tisch. Erstaunt und beeindruckt schaute ich rauf zu ihm. Er schaute leicht stolz zurück. Diliyan schob den Stuhl zurück damit ich dann mich drauf hinsetzten kann, halt wie ein wahrer Gentleman. Ein bisschen unbeholfen schaute ich mich um. Die Situation ist etwas anders. So lerne ich wieder eine andere Art von Diliyan kennen. Und ich muss sagen, bis jetzt gefällt sie mir echt gut.

"Du kannst das essen. Da ist kein Gift drin.", meinte er. Bis jetzt habe ich noch nichts gegessen. Ich komme mir echt blöd vor, nichts zu essen aber in anzustarren.

Als wir Beide dann aufgegessen und abgeräumt haben, sind wir ins Wohnzimmer gegangen. Wir saßen uns auf der großen Couch hin. Er hielt meine Hand in seiner und streicht mit seinen großen Daumen an meiner äußeren Handfläche hin und her. Ich bin nervös, da ich noch nicht weiß was er vor hat aber seine Gestik beruhigt mich.

Er holt sich mit der anderen Hand die Box die auf dem Wohnzimmertisch stand. Die habe ich ja völlig übersehen.

"Ich habe mir lange Gedanken gemacht, Nora.", fing er an zu sprechen. "Es war echt nicht einverstanden, wie ich mich an diesem Tag benommen habe. Ich kann dich völlig verstehen, wenn du nicht mehr mit mir sprichst, aber ich will, dass du weißt, dass es mir wirklich leid tut. Ich will mich gerne bei dir entschuldigen."

Er machte die Box auf. In meinem Sichtfeld erscheint etwas Roségoldenes. Ich nahm das schöne Stück in die Hand. Jetzt erkenne ich was es für eine Form hat. Es ist eine Kette, um genauer zu sein, die Hand der Fatima. In den Zwischenräumen sehe ich verschieden große Engelsflügel.

"Deshalb habe ich gesagt, dass du erst Morgen eine Überraschung kriegst. Heute ist es erst angekommen.", deshalb hat heute jemand - wahrscheinlich der Postbote - geklingelt. Verträumt schaute ich meine Kette an.

"Gesegnet von einem Engel.", ergänzte er. "Es wird die Glück, Freude und Wohlstand versprochen. Zusätzlich schützt er dich vor Teufelsaugen. Das ist dein Engelrufer."

CHANCEWhere stories live. Discover now