Kapitel 34

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Ich hatte Recht behalten. Aaron und Zoe hatten miteinander geredet und sie waren noch nicht vollkommen miteinander verbunden, aber sie lernten sich gerade kennen. Aaron kam jedes Wochenende zu uns ins Rudel und holte Zoe für ein Date ab.

Auf der Hochzeit von Flynn und mir war er auch anwesend gewesen. Es war eine wunderschöne kleine Hochzeit gewesen. Wir hatten sie genauso abgehalten, wie ich es mir gewünscht hatte. Ich hatte ein leichtes weißes Kleid getragen, was ein bisschen mit Spitze verziert war. Mein Blumenstrauß bestand aus Pfingstrosen. Flynn sah atemberaubend in seinem Anzug aus. Abends waren wir in einem kleinen italienischen Restaurant essen. Es war nichts großes, nichts besonderes, aber es war der perfekte Tag für Flynn und mich.

Maya hatte angefangen Robbie stichelnd danach zu fragen, wann die beiden denn heiraten würden, dabei wollte sie das gar nicht. Aber sie hatte den Brautstrauß gefangen und wollte ihren Gefährten ein bisschen ins Schwitzen bringen.

Zach würde heute die Nacht bei Maya und Robbie verbringen. Sie hatte ihm gesagt, es wäre, damit Flynn und ich ein Mal Zeit zu zweit hätten, aber in Wirklichkeit wollte sie ihm zeigen, wie viel Arbeit ein Baby war, um zu sehen, ob er überhaupt bereit war ein Kind zu bekommen. Sie nahm ohne sein Wissen die Pille, da sie noch nicht dachte, dass er bereit für diese Verantwortung war. Je nachdem, wie er sich in dieser Nacht anstellen würde, würde sie die Pille absetzen oder weiter nehmen. Ich drückte Robbie die Daumen, dass er sich nicht all zu dumm anstellen würde, denn er wünschte sich mehr als alles ein eigenes Kind.

Flynn und ich wollten uns einfach einen gemütlich Abend Zuhause machen. Wir hatten ein paar DVDs da und wollten Pizza bestellen, aber was er nicht wusste, war dass ich versuchen wollte einen Schritt weiter zu gehen. Ich vertraute ihm komplett und die Angst, die Theo in mir verursacht hatte, hatte ich durch mein Rudel und Flynn fast komplett verloren. Ich wollte versuchen weiter zu gehen, als nur mit meinem Ehemann rummachen zu können. 

Nervös stand ich vor dem Spiegel und betrachtete mich selbst. Ich hatte mir extra neue Unterwäsche gekauft, die ein bisschen freizügiger und verlockender war, als das war ich normalerweise trug. Man konnte meine Narben deutlich sehen. Schnell zog ich ein T-shirt und Shorts darüber. Wollte ich wirklich mit ihm schlafen?

Mir ging es nicht darum, ob es schön sein würde oder ob ich Panik bekommen könnte. Es würde fantastisch werden und ich würde auch keine Panik bekommen, dass hatte Flynn mir mehrmals bewiesen, aber ich hatte Angst, dass meine Narben ihn abschrecken würden oder noch viel schlimmer an Theo und die Entführung erinnern würden. Dann wäre die ganze Stimmung dahin.

Um mich abzulenken, fing ich an das Haus aufzuräumen und zu putzen. Durch Zach kam ich nicht mehr hinterher, aber ich war immer noch zu stolz, um Flynn Vorschlag anzunehmen und eine Haushaltshilfe einzustellen.

"Weib! Leg sofort den Wischmopp hin und küss mich!", riss mich plötzlich Flynn Stimme aus den Gedanken. Herausfordernd zog ich eine Augenbraue nach oben und sah ihn amüsiert an. Er wusste ganz genau, dass er mich auf keinen Fall so nennen sollte.

"Tut mir leid", flüsterte er grinsend und kam reumütig auf mich zu. Als er nah genug war, nahm er mir den Wischmopp ab und gab mir einen liebevollen und innigen Kuss, durch den ich alles eben gesagte vergessen konnte.

"Du spielst mit unfairen Mitteln", brachte ich entnervt hervor, als er sich von mir löste und für mich fertig wischte. 

"Such schon mal eine Pizza raus. Dann können wir so schnell wie möglich bestellen", grinste mein Mann mich frech an. Ich schüttelte nur den Kopf und tat, was er mir sagte. 

Als die Pizza bestellt war, kuschelten wir uns gemeinsam vor den Fernseher und legten "The Hitmans Bodyguard" ein. Wir liebten den Film beide und hassten es beide irgendwelche romantischen Kitschfilme anzusehen, nur um als "romantisch" zu gelten.

Nach einer halben Stunde war die Pizza endlich da und ich kam nicht um die Frage hinweg, wie ich den ersten Schritt bei Flynn wagen sollte. Immer wieder sah ich zu ihm rüber. Und so langsam fühlte ich mich wie eine schüchterne Jugendliche, die ihr erstes Mal versucht heraufzubeschwören. Ich musste mich zusammenreißen! Das war mein Ehemann verdammt! Wir hatten schon mehr als einmal miteinander geschlafen und wir hatten ein Kind zusammen! Er liebte mich, also was war schon dabei.

Ich hatte ihn wohl zu lange angestarrte, denn Flynn pausierte den Film und sah mich auffordernd an. 

"Also was ist los?", fragte er.

"Nichts", stieß ich sofort hervor. Schnappte mir die Fernbedienung und schaltete den Film wieder ein. Konzentriert starrte ich auf den Fernseher und versuchte mir nichts anmerken zu lassen.

"Ach also nichts", brummte Flynn und rückte näher, "Und warum starrst du mich dann immer so an?"

Ich zuckte nur mit den Schultern.

"So als wolltest du mich küssen und mehr", hauchte er an meinem Nacken, was mir eine Gänsehaut verpasste. Sanft ließ er seine linke Hand meinen Oberschenkel hinauf zu meinem Hosenbund wandern. Schnell verschwand seine Hand unter meinen T-shirt und wanderte hoch zu meinen Brüsten. Zärtlich umfasste er sie und streichelte sie.

"Und wieso hast du dir neue Unterwäsche gekauft?", fragte er weiter, während seine Hand unter den BH wanderte und anfing mit meiner Brustwarze zu spielen. Stöhnend legte ich meinen Kopf in den Nacken.

"Und versuch es nicht zu leugnen. Wir haben ein gemeinsames Konto und ich sehe ganz genau wann für was mit der Karte Geld ausgegeben wurde", redete er einfach weiter.  Seine rechte Hand, die vorher auf meinem Rücken gelegen hatte, wanderte um meinen Körper herum und direkt unter meine Shorts, wo Flynn mit seinem Zeigefinger unbefriedigend langsam über meinen Kitzler strich. Nur der zarte Stoff meiner Unterhose war zwischen seiner Hand und meinem Intimbereich. Mein Stöhnen wurde immer lauter und ich konnte nicht mehr an mich halten, so lange hatte ich dort unten nichts mehr gespürt. Aber plötzlich war alles weg. Ich spürte Flynns Hände nicht mehr auf meinem Körper und seine Wärme war neben mir verschwunden. 

"Willst du mir etwas sagen?", hörte ich ihn sagen. Er stand direkt vor mir, aber mit einem Meter Abstand zu mir. Wissend grinste er mich an. 

Second chanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt