Kapitel 10

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Endlichen kamen wir im Firestone Rudel an. Erst wollten die Männer reden. Also wartete ich in Flynns Auto und Maya in Robbies. Wir waren getrennt gefahren, um unsere Privatsphäre zu haben und um noch mehr zu zeigen wie viele wie waren. Denn neben Alpha und Beta mit ihren Gefährtinnen, waren noch zwanzig weitere Wölfe plus noch manche ihrer Gefährtinnen. Ich spitzte meine Ohren, um dem Gespräch zwischen Flynn und Aaron zu folgen. Ich konnte ihn nicht sehen, da er von Flynns breitem Rücken verdeckt wurde. Aber was ich sehen konnte war, dass Liam neben ihm stand. Seine einst freundlichen Gesichtszüge hatten sich komplett verhärtet, trotzdem sah er noch sehr anziehend aus. Ja er war mein Bruder, aber mir war eben bewusst, was sein Aussehen für eine Wirkung auf andere weibliche Wesen hatte!

„Ich heiße euch recht herzlich im Firestone Rudel willkommen. Danke, das ihr uns in diesen schwierigen Zeiten zur Seite steht", sprach Aaron auch wenn es sich sehr erzwungen anhörte.

„Es ist ja nicht so, dass ich eine Wahl hätte meine Wölfe für dein Versagen herzuhalten", antwortet Flynn monoton. Zu gerne hätte ich Aarons Gesicht in diesem Moment gesehen.

„Du kannst dein Rudel gerne wieder nehmen und gehen!", knurrte Aaron wütend.

„Beta Liam ist das der Ernst deines Alphas, denn wenn ja muss er nur einen Vertrag unterzeichnen, in dem er bestätigt, dass er sich alleine um sein Rudel kümmern kann und unsere Hilfe ablehnt. Aber ich würde nur sehr ungern Frauen und Kinder dem Tod überlassen, wegen der Unfähigkeit und Dickköpfigkeit ihres Alphas", wand sich Flynn jetzt an meinen Bruder.

„Nein, das war natürlich nicht sein Ernst. Er wäre nicht so dumm sein gesamtes Rudel in den Tod zu schicken", antwortete Liam, aber die Antwort richtete sich mehr an Aaron.

„Könntet ihr uns dann jetzt unsere Schlafräume zeigen, es war eine lange Fahrt und wir wollen uns ausruhen", fragte Flynn.

„Natürlich", presste Aaron hervor und wollte schon gehen.

„Einen Moment bitte. Schatz, Maya, könnt ihr bitte kommen", sagte Flynn in Richtung der Autos. Erst stieg Maya aus und gesellte sich zu Robbie. Dann stieg auch ich aus. Mit hoch erhobenem Kopf schritt ich zu Flynn. Lächelnd gab er mir einen Kuss.

„Das ist Maya Roberts Gefährtin und das hier ist Lia meine Gefährtin. Mein Wolf hätte nicht zu gelassen, das ich sie alleine Zuhause lasse."

Kalt sah ich Aaron in die Augen.

„Lia?!", flüsterte Liam entsetzt, „Meine Lia? Du lebst?"

„Ich gehöre niemandem außer Flynn", antwortete ich kalt.

„Du bist es doch oder. Meine Schwester?!"

„Ich hatte vor langem einen Bruder, aber er ist tot. Meine Familie ist das Darkshadow Rudel", antwortete ich wieder monoton.

„Lia?!", rief Aaron jetzt auch. Anscheinend hatte er mich jetzt auch endlich wieder erkannt.

„Das ist mein Name."

Hart griff er nach meinem Arm und wollte mich zu sich ziehen. Entsetzt sah ich erst seine Hand an, dann Flynn.

„Lass mich los oder ich bringe dich hier und jetzt vor deinem Rudel um", zischte ich wütend.

„Du gehörst zu mir!", schnaufte Aaron. Ich wartete nicht länger und entwand mich dem Griff. Dabei trat ich ihm die Beine weg, so dass er auf dem Rücken landete und packte ihn an der Kehle. Nach Luft ringend versuchte Aaron sich zu wehren, aber ich war stärker.

„Da habt ihr euren starken Alpha. Dumm nur, dass das einzige was er kann, ist Kleine und Schwache zu bedrohen, aber gegen eine halbwegs trainierte Frau kommt er nicht an!", rief ich seinem Rudel zu und ließ Aaron los. Angewiderte wischte ich meine Hand an meiner Jeans ab. Wütend stolzierte ich zu Flynn zurück. Aaron hatte sich mittlerweile wieder aufgerichtet und stand mit einer Mischung aus Scham, Lust und Wut in den Augen vor uns.

„Wenn du meine schwangere Gefährtin noch einmal anfasst, sehe ich das als eine Unterzeichnung des Vertrags. Wir werden abreisen und dich und dein Rudel hier zum Sterben zurücklassen", brüllte Flynn Aaron an.

„Sie ist schwanger von dir?", fragte Aaron perplex.

„Was denkst du, was ich mit meiner Gefährtin mache. Du wolltest sie nicht, hast sie abgelehnt, wieso sollte ich dann warten, bis du es dir anders überlegst. Und anscheinend hast du es dir bloß anders überlegt, weil dir eingefallen ist, dass du ohne sie keinen Erben haben kannst. Und jetzt hast du sie gesehen, wie sie aussieht. Weißt du wieso sie jetzt so gut aussieht?", zischte Flynn. Verdattert schüttelte Aaron den Kopf.

„Weil du sie so sehr gemobbt hast und fertig gemacht hast, dachte sie, ich will sie auch nicht und hat angefangen sich für mich trainieren zu lassen. Aber ich habe im Gegensatz zu dir von Anfang an erkannt, was für eine Macht in ihr steckt. Sie ist eine der stärksten Werwölfinnen, die mir je begegnet sind. Sie ist die beste Luna, die man sich für ein Rudel wünschen könnte. Und jetzt zeig uns endlich die Schlafräume. Meine Gefährtin muss sich ausruhen und ich muss mich beruhigen ansonsten ist dieses Rudel ganz schnell ohne Alpha unterwegs", knurrte Flynn. Mit gesenktem Kopf führte er uns zu dem riesigen Blockhaus.

„Wo schläft der Rest?", fragte ich Aaron monoton. Fragend sah er mich an.

„Dieses Haus hat Platz für 10 Werwölfe. Wir sind fast dreißig. Dir wurde geschrieben, das du dich auf vierzig einstellen musst und trotzdem besitzt du die Frechheit uns ein Haus zu geben, in das nur zehn rein passen?", fragte ich monoton.

„Ich war nicht auf so viele eingestellt", murmelte Aaron.

„Doch das warst du", knurrte Flynn.

„Ich werde mich sofort darum kümmern", griff Liam ein bevor die Situation schon wieder eskalieren konnte.

„Flynn, lass es gut sein. Lia ist müde. Kümmer dich um deine Gefährtin. Aaron ist es nicht wert, er kann ja nicht mal sein eigenes Rudel richtig beschützen. Wahrscheinlich kann er auch nicht richtig lesen und hat deswegen die vierzig mit der zehn vertauscht", sagte Maya und zog Robbie hinter sich her ins Haus. Aaron schäumte wieder vor Wut. Wir setzten ihm aber auch wirklich sehr zu mit unseren Kommentaren, aber jetzt wusste er vielleicht mal wie es mir damals ging. Andauernd beleidigt und erniedrigt zu werden ohne sich wehren zu können.

Flynn nahm mich sanft in den Arm und führte mich ins Haus.

„Ich liebe dich, das weißt du?", flüsterte Flynn mir ganz leise ins Ohr, so dass niemand es hören konnte.

„Natürlich weiß ich das. Ich liebe dich auch", flüsterte ich zurück. Ich wusste ja, das würde das Image zerstören, wenn eines der Rudelmitglieder sowas aus seinem Mund hören würde. Wieder einmal musste ich mir ein Kichern über sein Verhalten verkneifen.

„Lass uns ein bischen Spaß haben. Deine Brüste sind so groß geworden, das muss ich ausnutzen bis du in deine Fass-mich-nie-wieder-an Phase kommst", sagte Flynn jetzt lauter. Das hatten bestimmt eine Menge der Rudelmitglieder gehört.

Knall rot ließ ich mich von ihm durch das Haus in eines der Zimmer im Obergeschoss ziehen. Unsere Koffer waren schon hier.

Eigentlich dachte ich, Flynn hätte nur einen Spaß gemacht, aber sobald die Zimmertür zu war, fing er schon an mich zu küssen und meine Brüste zu massieren.






Second chanceWhere stories live. Discover now