Kapitel 3

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Flynn hatte Wort gehalten und mich zum Waterfall Rudel gebracht. Ben hatte sich schon fürchterliche Sorgen gemacht. Mehrfach hatte er gefragt, wieso mich der Alpha vom gefährlichsten Rudel persönlich vorbeibrachte, auch woher ich das Mahl hatte. Denn er wusste, dass es nicht von Aaron war. Ich hatte ihm alles erzählt außer alles was mit dem Darkshadow Rudel zu tun hatte. Ich war jetzt seit fast einer Woche bei Ben, aber so richtig konnte ich mich hier einfach nicht wohl fühlen. Das einzig schöne am Tag war, wenn ein Anruf von Flynn kam. Er hatte es genau zwei Tage ausgehalten bis er das erst Mal angerufen hatte. Er ließ mir meine Zeit zum Nachdenken, trotzdem redeten wir jeden Tag über alles Mögliche. Ich hatte festgestellt, dass er einen viel weicheren Kern hatte als er zugeben wollte. Er spielte immer den blutrünstigen, herrischen Alpha, aber bei mir war er anders.

„Lia!", rief Ben mich gerade. Sofort lief ich zu ihm in sein Arbeitszimmer.

„Was denn?", fragte ich.

„Eben hat Aaron angerufen. Sein Vater ist zurückgetreten und er ist der neue Alpha des Firestone Rudels. Er hat nicht nur angerufen um mir diese Nachricht zu überbringen, sondern auch um mich zu fragen, ob du zu mir gekommen wärst. Sie suchen nach dir. Vor allen Dingen weil Aaron ohne dich keine Kinder bekommen kann. Du bist die rechtmäßige Luna."

„Was hast du ihm gesagt?"

„Das du eigentlich zu mir kommen wolltest, aber nie hier angekommen bist. Ich dachte du hättest es dir anders überlegt und wärst dort geblieben. Aaron hatte einen riesigen Anfall. Er denkt, du bist tot. Von Rogues oder einem Rudel getötet."

„Danke", sagte ich leise und ging zurück.

Immer noch in Gedanken stieß ich gegen jemanden. Erschrocken blickte ich nach vorne. Dort stand Isabella. Sie hasste mich seit dem ersten Tag.

„Na wen haben wir denn da? Die gefährtenlose Schlampe vom Darkshadow Rudel. Warst wohl nicht gut genug und versuchst er jetzt bei Ben."

„Lass mich einfach in Ruhe. Ich hab keine Lust auf deine Spielchen", murmelte und versuchte mich an ihr vorbei zuschieben, sie aber stellte sich mir in den Weg.

„Du solltest die Finger von Ben lassen, denn der gehört nur mir", zischte sie ganz nah an meinem Gesicht.

„Glaub mir du kannst ihn gerne haben", sagte ich monoton und schob sie dann zur Seite.

Ich beachtete sie nicht weiter und hing wieder meinen Gedanken nach. Sie suchten also doch nach mir. Aber wieso?! War ich Aaron jetzt doch noch gut genug oder ging das alles nur darum, das er einen Nachkommen brauchte. Irgendwie vermisste ich sie ja alle doch. Zumindest die alten Zeiten, in denen noch alles gut war. Das letzte Verhalten vermisste ich nicht.

Flashback

Wieder einmal versuchte ich mich durch die Schulflure zu quetschen, ohne das mich irgendwer bemerken würde. Aber wie immer hatte ich Pech.

„Hey Lia, wie konnte man eigentlich so fett und hässlich als Werwolf werden?! Und das auch noch in meinem Rudel?!", rief Aaron gehässig zu mir rüber. Mit gesenktem Kopf versuchte ich weiter zu gehen.

„Hey Fettsack!", hörte ich jetzt meinen Bruder brüllen, „Der zukünftige Alpha hat dir eine Frage gestellt!"

„I-ich wei-eiß es nicht", stotterte ich.

„So wirst du doch niemals irgendwen abbekommen. Ach was kümmert mich das überhaupt. Ich werde sowieso eine geile Gefährtin bekommen. Nicht so etwas schwaches, fettes und hässliches noch dazu!", stichelte Aaron weiter und mein Bruder lachte nur. Wieso half er mir denn nicht? Was hatte ich ihm dem jemals getan? Was hatte ich falsch gemacht?!

„Oh weint unser fetter Schwächling gleich?!", lachte Aaron höhnisch, „Was ist deine Schwester nur für ein Baby. Ich hätte sie schon längst im Wald ausgesetzt, wenn sie meine Schwester wäre!"

„Darüber haben mein Onkel und ich schon nachgedacht. Aber durch ihren Wolf würde sie immer wieder zurück finden!", antwortet Liam und sah mich dabei abschätzig an.

Schluchzend drängte ich mich an meinen Peinigern vorbei auf die Mädchentoilette.

So lief es täglich ab. Ich konnte mich nicht wehren und Unterstützung bekam ich auch keine. Und jetzt sollten sie mich suchen, nach all diesen Sachen, nur weil ich ihnen angeblich etwas bedeuten würde. Nein! Ich sollte mir nicht selbst etwas vor machen. Aaron brauchte mich als Zuchtstute und mehr nicht. Liam hatte mich damals auch nur angerufen, weil er die Nachricht von Aaron überbringen sollte.

Währenddessen im Firestone Rudel

Aarons p.o.v.

„Ben weiß auch nicht, wo sie ist!" Entnervt knallte ich das Telefon auf den Schreibtisch.

„Bist du dir sicher?", fragte Liam mich, „Sie hat so viele E-mails mit ihm geschrieben und er hat ihr immer wieder gesagt, sie solle doch besser zu ihm kommen."

„Er hat gesagt, dass sie auf dem Weg zu ihm war, aber nie bei ihm angekommen ist. Er ist davon ausgegangen, dass sie es sich anders überlegt hat und doch bei uns geblieben ist. Liam, ich weiß du willst das nicht hören, aber ich glaube nicht, das sie noch lebt."

„NEIN!!!", brüllte er mich an, „Sie lebt das spüre ich einfach."

„Aber wie soll sie denn überleben?! Denk doch mal realistisch. Wir haben sie nie richtig ausgebildet. Rogues würden sie innerhalb von Sekunden zerstückeln und wenn sie auf ein Territorium von einem anderen Rudel gekommen wäre, würde man sie auch nicht verschonen."

„Das kommt dir doch gerade gelegen oder?!", brüllte er, „Dann musst du meine Schwester nicht neben dir als Luna ertragen und kannst weiter deine Schlampen bumsen!"

„Nein!", brüllte ich jetzt zurück, „Das gefällt mir ganz und gar nicht! Ich weiß, dass ich scheiße gebaut habe, aber du hast genauso mit gemacht. Ich bin nicht der alleinige Arsch. Ich werde zwar mein Rudel in eine Zukunft ohne Erben schicken müssen, aber du musst auf ewig damit Leben, das deine Schwester wahrscheinlich tot ist, weil du nicht einmal daran gedacht hast sie vor eurem frauenfeindlichen Onkel oder vor allen anderen zu beschützen. Du hast mitgemacht. Hättest du das nicht, wäre sie vielleicht noch hier und auch noch am Leben!"

„Ich hoffe für dich, dass sie noch am Leben ist! Ansonsten schwöre ich dir, ich mache dir dein Leben zur Hölle und zwar noch schlimmer als du das Leben meiner Schwester zur Hölle gemacht hast!", brüllte mich Liam um. Danach drehte er sich um und verließ mein Büro. Mit einem lauten Knall fiel die Tür ins Schloss.

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Taylor Momsen als Maya


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