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„Sie sind wundervoll geworden, vielen Dank.", bedankte sich die Frau bei mir, während ihr Mann die Möbel auf den Anhänger lud. „Kein Problem, ist schließlich unser Job.", sagte ich schlicht und lächelte sie an.Sie hatten gerade neue Möbel für ihr Haus abgeholt. Der Esszimmertisch war mein absolutes Meisterwerk. Tagelang habe ich daran gesessen und es scheint sich gelohnt zu haben. Bald würden die beiden und ihr neugeborenes Baby an diesem Tisch essen. Sie schüttelte mir noch ein letztes Mal die Hand bevor sie zu ihrem Mann ins Auto stieg und die beiden davon fuhren. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht drehte ich mich um, wurde jedoch von Gavin aufgehalten, der im Türrahmen stand. „Sie schienen ja sehr zufrieden zu sein.", bemerkte er und ich nickte. „Ja, sie waren total begeistert. Ich denke sie werden für ihre Küche wiederkommen." „Wollen wir eine Pause machen? Für heute ist sowieso fast alles fertig.", fragte er und ich nickte. Es war tatsächlich nicht viel zu tun im Moment. Wir gingen also ins Büro, Mr. Higgins war heute nicht da, und ließen uns auf dem alten Sofa nieder. Gavin reichte mir eine Tasse Kaffee und ich nahm einen kleinen Schluck. „Und wie geht es dir so mit Jimmy momentan?", fragte Gavin und sah mich besorgt an. „Es geht mir etwas besser, aber ich mache mir immer noch Gedanken darüber", murmelte ich leise. „Kann ich verstehen.", gab er ebenso leise zurück, „Ist echt nicht schön wenn man nicht mit dem zusammen sein kann mit dem man möchte." Überrascht sah ich auf. Langsam schien er zu realisieren was er gerade gesagt hatte und sah mich erschrocken an. Sollte ich ihm sagen, dass ich es schon wusste? Vielleicht würde ihm das die Angst nehmen. So wie er aussah hatte er anscheinend niemanden zum Reden. „Entspann dich Gavin.", meinte ich mit einer beschwichtigenden Handbewegung, „Ich weiß es schon." Jetzt sah er überrascht drein. Sein Ausdruck wisch jedoch schnell einem panischen und er packte meinen Arm, wobei ich beinahe meinen Kaffee verschüttete. „Woher weißt du es?!", er räusperte sich kurz, „Ich meine... was meinst du zu wissen?" „Ich habe euch beide gesehen. Am See, wir waren auch dort." Entsetzt sah er mich an. „Keine Sorge, keiner der anderen hat dich gesehen.", beruhigte ich ihn. Langsam entspannte er sich. „Und dir... dir macht das nichts aus?", fragte er und wirkte aufeinmal viel kleiner als sonst. Ich schüttelte den Kopf. „Du findest es nicht abartig?", hakte er nach. „Gavin, wenn dem so wäre hättest du das schon längst bemerkt. Wieso sollte ausgerechnet ich sowas abartig finden?" Langsam ließ er meinen Arm los und lehnte sich nachdenklich zurück gegen das Sofa. Wir saßen eine Weile so da bis ich mich schließlich entschloss endlich nachzufragen: „Dieser Typ, vor ein paar Wochen, der dich fertig machen wollte. Hatte das etwas damit zu tun?" Er nickte und seufzte tief. „Er ist Lucas' großer Bruder. Es gefällt ihm nicht, dass sein kleiner Bruder auf andere Typen steht. Sagt es wäre eine Art Krankheit die therapiert werden muss." Er nahm sein Gesicht in seine Hände und stützte sich auf seinen Knien ab. „Genau wie seine Eltern... und meine. Sie haben mich sofort aus dem Haus geworfen als sie es erfahren haben. Haben gesagt ich wäre nicht länger ihr Sohn. Ich bin abgehauen aus der Stadt und hier bei meinem Großvater gelandet. Er weiß es nicht genau, aber ich glaube er ahnt es. Aber es scheint ihm egal zu sein." Er lächelte leicht. „Ich mein, er lässt mich sein Geschäft übernehmen, sein ganzes Lebenswerk weiterführen." Stolz sah er mich an, doch sein Blick wurde wieder trüb. „Manchmal habe ich immer noch dieses Gefühl, dass ich gerne meinen Eltern unter die Nase reiben möchte was ich erreicht habe, aber...", wieder seufzte er tief, „sie würde es wahrscheinlich sowieso nicht interessieren." Ich stellte meine Tasse ab und nahm ihn kräftig in den Arm. Dann sah ich ihm in die Augen und lächelte ihn an. „Du hast ja jetzt eine neue Familie, eine Familie die dich nicht einfach so abstoßen wird.", meinte ich aufmunternd und er lächelte zurück. „Und jetzt erzähl mal von deinem Lucas. Ich will jede Einzelheit hören.", dirigierte ich mit meinem Zeigefinger vor seiner Nase rumfuchtelnd. „Ja Mama.", erwiderte er lachend. Bestimmt eine Stunde lang hatten wir geredet bis uns auffiel, dass wir eigentlich hätten arbeiten sollen. Ich hatte erfahren, dass er und Lucas sich in der Schule kennengelernt haben. Die beiden waren damals sehr gute Freunde und Gavin war sich noch nicht bewusst, was dieses Kribbeln im Bauch wirklich bedeutete. An einem Abend, nach einem Kinobesuch, sollte Lucas bei ihm übernachten. Es sei alles so wie immer gewesen, bis zu dem Zeitpunkt als sie sich auf dem Bett zueinander gedreht hatten und sich ansahen. Gavin meinte, sein Herz habe nie so schnell geschlagen, wie in diesem Moment und er habe Lucas einfach so aus dem Nichts heraus geküsst. Dieser hatte sich sehr erschrocken, aber fing sich schnell wieder indem er ihn zurückküsste. Seit dem waren sie zusammen. Etwa ein Jahr hatten sie es vor allen geheim gehalten, bis Lucas' Bruder es herausgefunden hatte. Er sei ins Haus gestürmt und habe ihn angeschrien und beschuldigt seinem Bruder diese Krankheit angehängt zu haben. Was genau dann passiert war wollte er nicht sagen, aber es endete damit, dass er bei seinen Großeltern eingezogen ist. Auf dem Heimweg dachte ich lange darüber nach. Wie konnte man nur sein eigenes Kind herausschmeißen? In dem Moment war ich sehr dankbar dafür, dass Liz und Großvater immer sehr tolerant waren. Ich konnte mich wirklich glücklich schätzen so eine Familie zu haben.

„Ist das Essen endlich fertig?", rief Lizzy genervt von draußen. Sie jammerte schon seit einer Stunde deswegen rum, aber Kochen braucht nunmal seine Zeit. „Noch 10 Minuten.", rief ich zurück und mit einem genervten Seufzer ging sie wieder. Als ich dann beinahe fertig war rief ich sie und Jimmy herein zum Tisch decken. Während beide mit Tellern und Besteck um mich herum wuselten packte ich die Töpfe auf die Untersetzer. Lizzy nahm sich schon die ersten Kartoffeln während noch immer das Wasser fehlte. Ich nahm eine Kanne, füllte sie auf und stellte sie in die Mitte des Tisches. Eine Weile lang sagte keiner ein Wort. Liz verschlang hungrig ihr Essen. Die Stimmung war echt angespannt. Auf einmal räusperte Jimmy sich und wir beide sahen von unseren Tellern auf. „Ich ähm... ich würd' gern was vorschlagen.", meinte er und ich deutete ihm fortzufahren. „Du hast doch nächstes Wochenende komplett frei, wie wäre es wenn wir einen kleinen Ausflug machen? Nur du und ich, und Lizzy kann bei Abby bleiben.", erklärte er. „Wir können doch Abbys Eltern nicht einfach so zumuten ein ganzes Wochenende auf Lizzy aufzupassen. Außerdem wie sollen wir das bezahlen? Wir können uns doch kein Hotel leisten.", erwiderte ich jedoch. „Mit Abbys Eltern ist bereits alles abgesprochen, sie haben nichts dagegen. Und wir brauchen kein Hotel, ich hab schon über alles nachgedacht. Ich habe ein Zelt und Schlafsäcke und wir dürfen das Auto eines Kumpels haben. Was sagst du?" Nachdenklich sah ich auf meinen Teller. Eigentlich war ich gerade nicht wirklich in der Stimmung für einen Wochenendtripp, aber er schien sich wirklich Gedanken gemacht zu haben. Wenn Abbys Eltern wirklich nichts dagegen haben... Warum denn nicht? Ich sah ihn also an und nickte zustimmend. „Okay, wann soll's losgehen?", fragte ich und er grinste breit. „Freitagnachmittag, wenn du von der Arbeit zurückkommst." Ich nickte erneut und widmete mich wieder meinem Essen. So richtig freute ich mich nicht darauf, aber Jimmy war hellauf begeistert. Also tat ich fröhlich und sagte nichts weiter.
Abends saßen Jimmy und ich auf dem Sofa. Wiedermal dachte ich daran, was wäre, wenn er gehen würde. „Charlie?", drang auf einmal seine Stimme zu mir durch. Ich sah ihn verwirrt an. „Ist alles in Ordnung?", er sah besorgt zu mir runter. Unbewusst hatte ich mich in sein Tshirt gekrallt. Langsam ließ ich los und setzte mich gerade hin. „Du bist ja ganz blass. Ist was passiert?", fragte er und strich mit seinen Fingerknöcheln über meine Wange. Ich zuckte zusammen. Sofort zog er seine Hand weg und beobachtete mich abwartend. Lag da so etwas wie Angst in seinem Gesicht? Ich hatte so ein flaues Gefühl im Magen und irgendwie war mir schwindlig. Ohne ihm zu antworten legte ich meinen Kopf wieder auf seine Brust und umarmte ihn fest. Nach einigen Momenten zögern umarmte er mich zurück. So konnte das doch nicht weitergehen. Aber wie sollte ich ihn dazu kriegen endlich mit mir darüber zu reden ohne immer auszuweichen?

Da ist der Part endlich. Er war schon fast fertig, aber dann hat der Laptop einfach nicht funktioniert. Ich werde ihn bald mal zu dem Laden schicken wo ihn gekauft habe. Vielleicht können die mir sagen woran es liegt. Ist nämlich schon das zweite Mal innerhalb eines Monats. Ich glaube einfach, dass es an irgendeinem Windows Update lag, was nicht richtig geladen hatte.  Bis jetzt hat er wieder gut funktioniert und fährt auch wieder normal hoch. Nur funktioniert der Windows Store jetzt nicht mehr weshalb ich die Netflix App nicht mehr runterladen kann... Technik... Was soll man machen?
Aber ich hoffe ich kann jetzt wieder regelmäßiger schreiben. Vermutlich nicht jede Woche aber hoffentlich alle zwei Wochen. Ich hoffe euch hat der Part gefallen, kommentiert gerne etwas und gute Nacht,
eure MA4rt4.

Was ist daran so schlecht?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt