15.

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Die Klingel über der Tür läutete als ich das Diner betrat und Abby sah auf und lächelte mich an. „Guten Morgen.", sagte sie und winkte mich zu sich. Außer einem Mann, der in einer Ecke seine Zeitung las, war gerade kein Gast hier. „Du kannst hier am Tresen arbeiten. Die Karte kennst du ja soweit, also sollte das doch kein Problem sein oder?", fragte sie mich während ich hinter die Theke kam und sie mir eine Uniform in die Hand drückte. Ich hatte hier tatsächlich schon viel Zeit verbracht und ihr bei der Arbeit zugesehen, wenn ich schon früher frei hatte und Liz noch in der Schule war. Ich nickte, schnappte mir die Uniform und ging ins Hinterzimmer um mich umzuziehen. Ich trug also nun einen weiß-rosa gestreiften Kittel und darüber eine pinke Schürze mit dem Logo des Diners in der rechten oberen Ecke. Naserümpfend stand ich vorm Spiegel. Das passte nun nicht wirklich zu mir, aber für die paar Tage würde es schon reichen. Ich ging wieder nach vorne wo Abby gerade mit Kathy, der Frau des Geschäftsführers, redete. Wenn er nicht da war hatte sie hier das Sagen soweit ich wusste. Sie drehte sich zu mir um und sah mich prüfend an, dann nickte sie und meinte: „Gut, die Uniform passt. Abigail wird dich einweisen. Drei Tage kannst du aushelfen, einverstanden?" Ich nickte nur und bedankte mich bei ihr und schon war sie wieder durch die Tür in die Küche verschwunden. Der Tag verlief relativ ruhig, bis um 12 Uhr scheinbar alle auf einmal hier essen wollten. Der Laden war brechend voll und leerte sich erst so gegen halb zwei wieder. Erschöpft lehnte sich Abby gegen die Theke und trank einen Schluck Wasser, bevor sie erneut von einem Gast gerufen wurde, der zahlen wollte. Nach weiteren drei Stunden konnten wir uns dann endlich umziehen. Im Gegensatz zum Bau war das hier nichts, aber es war alles viel hektischer und man musste ständig lächeln und freundlich sein. Drei Tage würde ich das schon durchstehen, aber ich wusste nicht wie Abby das seit über zweiJahren jeden Tag auf die Reihe bekam. Für mich war das definitiv nicht der richtige Job. „Du machst das wirklich nicht schlecht für den ersten Tag.", lobte sie mich während wir uns umzogen. „Naja, ich hatte ja auch die beste Lehrerin.", meinte ich augenzwinkernd, woraufhin wir anfingen zu lachen. „Morgen sollen wir ganz früh arbeiten, dann hast du auch früh genug Schluss um den Kuchen für Lizzy fertig zu machen und ich komm dann mit ihr und Harry rüber." Ich nickte nur. Liz würde morgen mit zu Harry nach Hause gehen, wenn ich dann von der Arbeit kam, müsste ich noch den Kuchen fertigmachen und den Tisch decken. Aber vermutlich wird Amanda das alles bereits erledigt haben wenn ich komme. Abby sollte dann mit den Zweien zu uns kommen. Nach dem Kuchen würden wir dann zur Freak Show gehen und uns die Vorstellung ansehen. Ich war mir sicher, dass es Liz gefallen würde. Vor dem Diner verabschiedete ich mich von meiner besten Freundin und dankte ihr nochmal für die Hilfe, dann gingen wir in entgegengesetzte Richtungen nach Hause. Auf halben Weg, an einigen dunklen Gassen vorbei, kam aus einer von ihnen ein junger Mann, einige Zentimeter größer als ich und mit strohblonden Haaren. Matt, ich kannte ihn noch von der Schule und er hat mich noch nie leiden können. Und ich ihn ebenso wenig. Er stellte sich mir in den Weg. „Was willst du hier du Freak?", höhnte er mich an und stemmte seine Hände in die Hüften. Sofort gewarnt wich ich ein Stück zurück und ging in eine Art Kampfstellung. „Ich bin auf dem Heimweg, wenn's dich so brennend interessiert Matt." „Aber das hier ist meine Straße du Missgeburt, also mach dass du hier wegkommst und woanders lang gehst. Sowas wie dich will hier keiner, sonst lockst du noch die gestörten aus ihren Zirkuszelten hier her." Ich spürte wie die Wut in mir hochstieg und wäre ich eine Comicfigur wäre ich jetzt wohl puterrot. Ich ballte meine Hände zu Fäusten und presste zwischen meinen Zähnen hervor: „Was hast du gesagt?" „Du hast mich schon verstanden.", meinte er hochnäsig und versuchte sich noch größer zu machen um von oben auf mich herab zu sehen. „Wag es nicht das noch einmal zu sagen.", sagte ich mit einem bedrohlichen Knurren in der Stimme, das ich bisher selbst noch nicht von mir kannte. „Was? Dass dein Freund eine irre Witzfigur ist mit seinen Klauenhänden?" Er lachte kurz auf. „Oder dass dein Onkel hässlicher ist als eine mutierte Kröte aus dem Atomkrieg?" Eines musste man ihm lassen, er war kreativ was Beleidigungen anging, doch das war zu viel. Weder Jimmy noch David konnten etwas dafür, dass sie so aussahen. David erst recht nicht, der vielen Leuten im Krieg das Leben gerettet hatte. Geladen vor Wut schnellte meine Faust auf sein Gesicht zu und traf die rechte Seite seiner Nase, dicht gefolgt von meiner anderen Faust, die seine Magengegend traf. Kurz überrascht und sich vor Schmerz krümmend wich er zurück und hielt sich die jetzt schiefe Nase, doch sofort danach stieg auch ihm die Zornesröte ins Gesicht und bedrohlich beide Fäuste erhoben und mit Schultern wie bei einem Stier kam er auf mich zu und packte mich Kragen. Mit Leichtigkeit hob er mich hoch und knurrte mich an: „Das war ein großer Fehler Abott, ein sehr großer Fehler." Ich unterdrückte ein Schlucken und versuchte meine plötzliche Panik zu verbergen, dennoch fing ich an vor Adrenalin zu zittern. Er warf mich auf denBoden und trat mit voller Kraft und seinen harten Lederstiefeln zu. Nicht nur einmal, sondern mehrmals. Vor Schmerz kamen mir die Tränen, ich könnte schwören ich hätte ein Knacken bei meinen Rippen gehört. Ich schaffte es irgendwie mich zur Seite zu rollen und langsam stand ich auf. Direkt stand er wieder vor mir, doch ehe er mich wieder packen oder Schlagen konnte trat ich ihm so fest ich konnte zwischen die Beine. Ich wusste, es war nicht fair, aber waren seine Größe und seine vor Anabolika triefenden Oberarme fair? Er sackte auf die Knie, das Gesicht schmerzverzerrt. Ich wollte mich vom Acker machen, was leider nicht so schnell ging, da seine Tritte große Schmerzen hinterlassen hatten und so packte er mich am Arm und schlug mit der Faust von seinem anderen Arm zu. Ich merkte noch, wie ich zur Seite kippte und mir schwarz vor Augen wurde. Ich spürte nicht viel, doch ich war sicher, dass er mich noch das ein oder andere Mal getreten hatte bevor er sich aus dem Staub machte. Ich war nicht ohnmächtig, doch ich konnte mich auch nicht bewegen, zu heftig war der Schwindel und mein Kopf dröhnte. Es fühlte sich an, als würde mein Gehirn aus meinem Schädel platzen. Ich blieb einfach eine Weile liegen und wartete, bis der Schwindel nachließ und ich die Augen öffnen und alles wieder in Farbe sehen konnte. Ich versuchte mich aufzusetzen und sackte sofort bei der kleinsten Bewegung vor Schmerz wieder zusammen.

Hallo Leute,
sry, dass es erst heute kommt, aber ich hatte gestern keine Zeit. Außerdem hat mein Schreibprogramm aus irgendeinem Grund die letzte Seite nicht gespeichert, deshalb ist der Part so kurz. Ich hoffe er gefällt euch trotzdem und danke für's Lesen :)
Eure MA4rt4.


Was ist daran so schlecht?Where stories live. Discover now