Kapitel 23

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Jess P.O.V

Alles was ich sah war schwarz. Ich sah pure Dunkelheit. Mehrmals versuchte ich Sparkle zu erreichen, doch nicht einmal sie antwortete auf meine stummen Hilferufe. Ich hatte das Gefühl, dass eine mir unbekannte innere Macht versuchen würde mich einzusaugen und einen Kampf zwischen mir und meinem Verstand bewusst anzettelte.

Es war als würde die dunkle Macht versuchen aus mir eine böse Bestie zu machen. Diese Macht war ein Bündel ungebändigter dunkler Energie, welche stark versuchte mich anzulocken. Ich versuchte mich zu kontrollieren, dennoch sehnte sich ein kleiner Teil in mir nach dieser Macht. Dieser ungebändigten, starken Energie.

Ich wusste nicht was ich tun sollte. „Geht es ihr gut? Sie wird immer blasser" die Stimme klang besorgt. Ich hatte Schwierigkeiten sie einer Person einzuordnen. Sie löste in mir dieses bestimmte Gefühl aus, was nur eine Person heraufbeschwören konnte. Noah.

„Alpha-- es ist schwer jetzt etwas genaues Feststellen zu können. Wie sie es von mir Verlangten benutzte ich eine alte Heilmetode unserer Urväter und verabreichte ihr Wolfskraut, welches heilend auf Menschen und giftig auf Wölfe wirkt, weil sie für wenige Sekunden einen Herzstillstand hatte. Doch muss ihnen bewusst sein, dass mein Vorgehen den Prozess auch nur verlangsamt haben könnte, oder gar verschlimmert haben könnte, da sie kurz vor ihrer Verwandlung steht. Sie müssen Geduld haben."

Eine weitere Stimme. Ruhig, einfühlsam und geduldig. Sie kam mir auch bekannt vor. Es war der Arzt von letztens. Der Klang von Noahs Stimme beruhigte mich und ließ meine Innere Zwiespalt, den Kampf in mir, davon schwinden. Durch meine innere Ruhe drang ich immer mehr zur Oberfläche. „Wann wird sie wieder aufwachen?" Noah klang immer noch besorgt doch seine Stimme wurde fester.

Er wollte keine Schwäche zeigen. „Sie müsste noch in dieser Stunde aufwachen, sollte dies nicht der Fall sein werden wir gezwungen sein andere Maßnahmen durchführen zu müssen." Es ertönte das Geräusch der sich schließenden Tür. „Bitte Engel, du musst aufwachen. Wie soll ich ein Rudel denn ohne dich an meiner Seite anführen und leiten. Ich brauche dich..."

Schließlich brachten mich die Warmen Worte meines Gefährten zurück ins diesseits. Ich öffnete meine Augen und sah vor mir das schönste grün, welches mein Herz schon vor wenigen Tagen im Sturm erobert hatte. „Hey, Engel..." seine Stimme war rau und doch angenehm. Er sah müde aus. „Wie lange war ich weg?" meine Stimme war nicht mehr als ein leises Krächzen. „Nur Zwei Stunden, sechsunddreißig Minuten und elf Sekunden." Wenn man das mit meinen anderen Krankenstationsaufenthalten verglich war das ja wirklich kurz.

„Weiß Jacob Bescheid?" „Ja. Ich habe ihn geschickt um deine Mutter zu holen. Sie ist die einzige die uns Momentan weiterhelfen kann." Mum. Drei ganze Wochen lang habe ich sie nicht gesehen. Drei Wochen in denen ich meine Mutter in Sorge und Ungewissheit ließ.

Drei ganze Wochen in denen ich meine Familie komplett vernachlässigte. In diesem Moment hätte ich meine Mutter wirklich verstehen können, wenn sie einen tiefen Hass gegen mich gehegt hätte, da ich so egoistisch war. „Hey, worüber denkst du nach?"

Noah klang nicht mehr besorgt, sah aber, dass ich es war und spielte mit einer losen Haarsträhne von mir. „Über meine Mutter. Ich habe sie ganz schön vernachlässigt." Er sagte nichts. Stattdessen schliff er sich die Schuhe von den Füßen, schlüpfte unter die Decke und legte einen Arm um meine Schultern.

Er nahm sich wieder eine Strähne und ließ sie zwischen seinen Fingern gleiten. Die Geste beruhigte mich etwas. „Mach dir nicht so viele Gedanken darüber. Sie wird es verstehen, immerhin ist sie auch ein Werwolf." Er klang selbstbewusst und von seiner Meinung fest überzeugt. „Wie kommst du überhaupt darauf das meine Mutter ein Werwolf sein könnte?"

My Werwolf Me : The Destiny of a LunaWhere stories live. Discover now