Kapitel 21

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Jess P.O.V.

KNOCK. KNOCK. KNOCK.

Es war Noah. So ging es schon eine gefühlte Ewigkeit lang. Selbst unter der Dusche konnte ich es hören. Mich wunderte es nur das er die Türe noch nicht eingetreten hatte. In zwischen saß ich schon angezogen auf dem Bett und las ein Buch.

Ich versuchte mich wirklich auf das Buch zu konzentrieren, doch das nervig hämmernde Geräusch, welches von unten kam, machte mir da einen Strich durch die Rechnung. Vielleicht war ich ja doch zu hart zu ihm. Überlegte ich. Doch eigentlich fand ich meine Reaktion angemessen, wenn nicht sogar relativ ruhig, immerhin ich hätte auch voll die Szene mach können.

Der Teil in mir, indem ich Mitleid für Noah empfand, war auch der Teil den ich persönlich Sparkle nannte. Meine Innere Wölfin sehnte sich nach ihrem oder auch unserem Gefährten. Irgendwann gewann sie dann wirklich und wir fanden den Kompromiss ihn wenigstens anzuhören.

Und so lief ich die Treppe im Loft runter bis zur Tür und öffnete sie noch bevor Noah mit seinem Geklopfe weitermachen konnte. Dieser hielt etwas geschockt in seiner Bewegung innen und man konnte sehen das er etwas angespannt war. „Du hast Zehn Minuten" Meine Stimme klang kalt und abweisend. Distanziert.

Was mich zufrieden überraschte.

In den Tagen zuvor reagierte ich immer sehr abnormal, war ihm niemals böse und konnte ihm immer verzeihen. Nach meinen regelmäßigen Recherche Sets und einem Geständnis von Sparkle, wusste ich dann auch, dass sie immer passiv die Kontrolle übernahm und meine Gefühle manipulierte. Doch mit dem Tag meiner Wandlung immer näher rückend, schien ich immer mehr Kontrolle über mich zu haben und Sparkle auch komplett ausblenden zu können.

Ich öffnete die Loft Tür noch ein Stückchen weiter, damit er auch eintreten konnte. Wir liefen in die Küche, wo ich ihm einen Becher Kaffee hinstellte und ihm zu nickte. Er verstand und begann zu erzählen. „Wie ich gehört habe hast du Kate schon kennengelernt" er ging sich mit der Hand durch seine Pechschwarzen Haare. Er klang sehr verzweifelt. Wieder nickte ich nur, um zu signalisieren, dass er fortfahren könne.

„Kate und ich waren jung und naiv. Ich war nicht immer so wie ich es heute bin. Meine Mutter erinnerte mich oft an mein Schicksal. Das ich eines Tages Alpha dieses Rudels werden würde. Doch ich war jung und sah die Welt aus anderen Augen. Ich wollte nicht Alpha werden. Ich wollte keine Verantwortung tragen.

Ich hatte Angst... Ich dachte, wenn ich rebellieren würde, würden sie einen neuen Alpha suchen. Ich war ein pubertierender Junge. Ich war Respektlos anderen und sogar Alphas gegenüber. Rauchte. Und Nahm regelmäßig Drogen. Ich war der absolute Badboy. Doch das schlimmste was ich tat war...

gegen das Heiligen Gesetz der Mondgöttin zu verstoßen. Dieses wiedersagt jegliche Beziehung bis zum Fund des eigentlichen Mates. Jeder Bruch dieser Regel wurde gestraft. Meistens mit einem Ausstoß aus dem Rudel. Ich wollte es meinen Eltern richtig heimzahlen. Deshalb kam es mir gerade gelegen als Kate auftauchte. Ich empfand nichts für sie. Doch sie entwickelte Gefühle für mich. Überraschender Weise begann mein Vater sie zu mögen und so fing ich an sie zu hassen. Irgendwann kam sie dann mit der Geschichte an ich hätte sie geschwängert, was gar nicht möglich gewesen wäre, da ich nie etwas mit ihr hatte, und zog so meinen Namen in Unehren. Ich versuchte meine Eltern zu überzeugen doch wegen dem ganzen Mist den ich davor getan hatte, glaubten sie mir nicht. So schlug meine Mutter vor Kate für ein paar Monate zu beobachten.

Dafür zog sie dann auch ins Rudelhaus ein. Immer wieder schlich sie sich in mein Zimmer und versuchte sich an mich ranzumachen. Als nach einer langen Zeit dann kein Anzeichnen von einem Kind waren, wurde sie wegen Verleumdung von meinem Vater für zwei Jahre in ein Verbündetes Rudel verbannt. Sie ist eine falsche Schlange und ist nur auf Rache aus. Ich wusste nicht, dass sie wieder zurück ist. Ich hätte sie sonst auf der Stelle Einsperren lassen."

Man sah ihm an das er jedes Wort ernst meinte. So verzweifelt hatte ich ihn noch nie gesehen. Doch war ich immer noch leicht geschockt von dieser Geschichte. Ich meine, ich hatte von vorne rein schon kein gutes Gefühl bei ihr, doch hätte ich nie gedacht, dass sie so hinterlistig sein könnte.

Ich glaubte Noah als er sagte er hätte keinerlei Gefühle für sie gehegt. Doch brauchte ich etwas Zeit, um die ganzen Informationen zu verarbeiten. Alleine. „Noah i-ich—"weiter kam ich nicht da die Tür plötzlich aufgemacht wurde und ein mir unbekannter Junge eintrat. Seine Atmung war flach und schnell, ich hatte schon Angst das er umkippen würde.

Noah dagegen war schon am Kochen vor Wut, doch bevor er überhaupt zu Wort kam, fasste sich der Eindringling und sagte Worte mit denen ich, zu dieser Stunde am wenigsten gerechnet hätte. „Alpha, euer Beta schickt mich. Der G-Gefangene... ist bereit zu sprechen." Wir sehen beide den Jungen vor uns ungläubig an. Noah ist der erste der sich fängt und nickt dem Jungen zu. Abrupt wird mir wieder klar das es wichtigeres gibt als meine Eifersucht.

„Noah ich verstehe. Es ist alles gut zwischen uns. Nur musst du verstehen das ich es nicht vergessen kann. Und die Tatsache das sie jetzt wieder hier ist macht es nicht gerade besser. Nun denn, es gibt wichtigere Sachen." Ja ich hätte auch das Recht weiterhin wütend zu sein. Doch was hätte ich davon. Er sah etwas bedrückt aus, schenkte mir dann aber ein süßes Lächeln. Er nahm meine Hand und gemeinsam verließen wir das Loft. Als wir dann bei den dunkleren Gängen ankamen, wollte ein Teil in mir einfach umdrehen und verschwinden, doch ich wusste auch das Noah mich beschützen würde.

Denn er ist mein Gefährte. Mein Ritter in glänzender Rüstung. Meine Luft zum Atmen. Und ja,das alles klang etwas kitschig, doch ich meinte jedes Wort todernst. „Hör zu- ich möchte nicht das du mit da reingehst. Das wäre zu gefährlich—" „Aber Noah—" „Kein Aber. Du bleibst im Überwachungsraum. Ich bin mir sicher, dass du alles mitbekommen möchtest. Jetzt komm." sein Ton erlaubte keine Widerrede.

Ich folgte ihm und kam in einem Raum mit einer verdunkelten Glasscheibe an. Im Raum befanden sich auch Aufnahmegeräte, Lautsprecher und verschiedene Bildschirme. Erst als ich auf den Bildschirmen sah wie Noah in einen etwas dunklen Raum eintrat wurde mir bewusst, dass das Live-Aufzeichnungen waren.

„W-Wo i-ist sie..." kam es von einer brüchigen Stimme. „Wo ist sie!" wurde die Person immer lauter. Noah jedoch, bleib weiterhin seelenruhig im Raum stehen. Plötzlich war eine kleinere, geschwächte Person mit mehreren Verletzungen zu sehen. Sie lief langsam auf Noah zu. Die Person versuchte sich aufzurichten und packte Noah an den Schultern.

„Wo i-ist sie!" je lauter die Stimme der mysteriösen Person wurde um so verzweifelter Klang sie schlussendlich. Noah schubste ihn von sich. Als man dann einen schmerzverzerrten Schrei vernahm zuckte ich zusammen. Noah stellte sich direkt vor der zusammengekauerten Person hin.

„Denkst du wirklich ich würde sie hierherbringen. Zu ihrem Angreifer!" spuckte Noah schon förmlich aus. „Wo ist sie..." es war nur noch ein flüstern. Doch als mein Angreifer dann den Kopf hob hielt ich abrupt den Atem.

My Werwolf Me : The Destiny of a LunaWhere stories live. Discover now