Kapitel 17

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Noah P.O.V

Sie hatte Recht. Sie ist die zukünftige Luna meines Rudels. Und nach allem was sie in dieser Woche meinetwegen durchmachen musste, hatte sie es mehr als nur verdient die Wahrheit zu erfahren. Und das über alles. Doch wusste ich nicht ob sie dafür bereit war.

Auch musste ich bedenken, dass ich alles schlimmer machen könnte je später sie es erfährt und dieses Risiko wollte ich nicht eingehen. Früher oder später würde sie es so oder so erfahren spätestens wenn sie anfangen würde in der Lage zu sein meine Gedanken lesen zu können. Als meine Gefährtin wäre sie die Einzige die in der Lage sein würde dies zu tun.

Augen zu und durch.

Kam es von Black, meinem Inneren Wolf.

Ich versuchte die ganze Zeit ihre Augen zu meiden um mich nicht noch schlechter zu fühlen als ich es schon tat. Es kam nicht oft vor das ich vor etwas Angst hatte doch fürchtet ich mich vor ihrer Reaktion. Ich fasste mich wieder und wandte mich zu ihr. Ich schaute ihr in ihre wunderschönen blau-grauen Augen für die ich immer und überall mein Leben geben würde.

„Hör zu mein Engel-„ fing ich an legte dabei meine Hände auf ihre weichen Wangen und brachte sie dazu mit in die Augen zu schauen „ – das alles ist eine etwas längere Geschichte und ist viel tiefgründiger als du dir vorstellen kannst und es sind viele Parteien  dran verwickelt und du wirst das meiste davon wahrscheinlich nicht verstehen und mich am Ende auch noch hassen und-"mir wurde das Wort von meinem Engel abgeschnitten

„Komm zum Punkt Noah"

gab sie etwas gereizt wieder. Wieder einmal atmete ich tief ein und fuhr mit meiner Erklärung fort „Erinnerst du dich an den Tag als du angegriffen wurdest" als ich meine Frage stellte wich ihr all die Farbe aus dem Gesicht und ich hatte Angst das sie bewusstlos werden würde. „Ja"

kam dann nach einer gefühlten Ewigkeit  eine Antwort ihrerseits. Sie schien wieder zu sich zu kommen. „Wie du dir spätestens jetzt wahrscheinlich erschließen konntest, handelte es sich nicht um einen gewöhnlichen Wolf-„  „sondern um einen Werwolf" beendete meine Gefährtin meinen begonnenen Satz. „Um ehrlich zu sein habe ich gar nicht mehr über den Vorfall nachgedacht." Beichtete sie mir und senkte ihren Kopf. Sie war am Nachdenken.

„Wie auch immer. Es gab einen Grund warum du und dein Bruder angegriffen wurdet. Ihr zwei seid-"
und schon wieder schnitt sie mir das Wort ab „Mein BRUDER!? Um Gottes Willen den habe ich in all den Tagen total vergessen. Wie geht es ihm? Was ist nach dem Vorfall in der Cafeteria genau passiert? Wer hat ihn angegriffen? Wo ist er jetzt? Er wird mich bestimmt hassen..."

Ihr stiegen Tränen in die Augen und sie fing fürchterlich an zu zittern, mit Worten konnte ich sie auch nicht wirklich beruhigen. Sie machte sich die ganze Zeit Vorwürfe und fing dann irgendwann auch an über ihre Mutter zu sprechen, dass diese sich wahrscheinlich schrecklich Sorgen machen würde und noch vieles mehr. Darauf tat ich das einzige was mir dem Moment in den Sinn kam. Ich nahm sie in meine Arme und drückte sie für ungefähr fünf Sekunden durch. Das habe ich früher immer bei meiner kleinen Schwester Abigail gemacht und es funktionierte auch bei ihr.

„Psscchhtt... beruhige dich mein Engel, es ist alles gut. Deinem Bruder geht es gut. In der Schule hat Mike ihm geholfen und nach Hause gefahren. Um genauer zu sein war er bis gestern sogar hier. Ich habe ihn nach Hause geschickt damit er deiner Mutter Beistand leisten kann. Ich habe sie nach dem Vorfall im Wald angerufen und gesagt das du bei Kim bist, weil du irgendein Schulprojekt bei ihr machen musst. Es geht ihr gut. Laut deinem Bruder war sie so lange bei einer Freundin.

Dein Bruder müsste heute Abend wieder da sein. Okay..." mit meinem Daumen wischte ich ihr sanft die Tränen aus dem Gesicht und strich ihr eine Haarsträhne die sich aus ihre Zopf gelöst hatte hinters Ohr. „Komm wir gehen nach Hause da kannst du dich hinlegen. Und wenn du bereit bist erzähle ich dir den Rest. Okay" sie wollte erst sprechen, nickte dann aber nur als Antwort. Ich gab ihr noch einen Kuss auf die Stirn ging dann aber mit ihr zurück zum Loft.

Dort ließ sich Jess ins Bett fallen und schlief dann ein. Ich beobachte sie dabei noch eine Weile, weil mich der Anblick meiner ruhigen Gefährtin auf irgendeiner Art und Weise selbst auch beruhigte. Ich schlich leise nach unten an der Küche im Loft vorbei zur Tür und dann raus. Ich lief runter und sah das die restlichen Rudelmitglieder anscheinend schon mit dem Training vorbei waren. In der großen Küche traf ich dann auch auf Mike und meine Schwester Abby.

„Hey Noah, was war vorhin los?" fragte mich mein bester Freund, während er hinter mir nach einem Glas griff und mir mit der anderen Hand brüderlich auf die Schulter klopfte. „Ich war kurz davor ihr alles zu sagen und da wollte ich von Anfang an beginnen zu erklären. Da kam ich halt auf ihren Bruder zu sprechen und sie hatte vor Sorge um ihn und ihrer Mutter einen Nervenzusammenbruch." Erzählte ich die Zusammenfassung. „Wo ist Jacob eigentlich?" meldete sich nun auch meine geliebte Schwester.

„Das müsstest du doch am besten Wissen. Schließlich bist du seine Gefährtin." Gab ich genervt von der Frage und verdrehte meine Augen. „Ja eigentlich schon, aber er hat mich noch nicht markiert. Deshalb frage ich dich noch mal, weißt du wo Jacob ist" antwortete Abigail bissig. „Hüte deine Zunge, Schwesterherz. Ich bin immer noch dein Zukünftiger Alpha." Fuhr ich sie an und meine Stimme wurde dabei deutlich lauter. „RUHE!" schrie nun mein Vater. Ich baute mich auf und nahm ein wenig mehr Abstand von Abigail.

Diese sah nur gedemütigt auf den Boden. „Noah mitkommen! Der Rest macht euch irgendwo nützlich" damit ging er aus dem Raum und ich folgte ihm. Wir liefen die Treppe hoch in sein Büro wo er sich auf seinen großen Ledersessel setzte und ich es mir auf der Couch im Raum gemütlich machte. „Du wolltest mit mir reden Alpha" fragte ich den gegenüber von mir sitzenden Mann. Ich hasse es ihn Vater zu nennen. Er hat sich mir gegenüber nie so verhalten. „Ich glaube du kannst dir denken warum du hier bist" „Nein nicht wirklich" antwortete ich ihm um ihn zu provozieren. Er hasste den Gedanken, dass er bald seine ganze Macht an mich geben müsste.

„Es geht um dich Sohn. Du wirst bald meinen Posten übernehmen" kamen die Worte erdrückt aus seinem Mund. Ich hatte keine Lust zu antworten weshalb ich einfach nur nickte. „Ich will dich gar nicht lange aufhalten. Ich wollte dir eigentlich nur nochmal klarmachen wie groß diese Bürde sein wird und dass wenn du möchtest du noch etwas warten kannst und ich solange Alpha bin bis du dich sicher fühlst."

Das war so typisch für meinen Vater, er würde alles tun um seine Macht zu behalten. „Ich schätze deine Sorge sehr, doch ist sie nicht von Nöten. Ich werde Alpha und werde mit Jessica an meiner Seite das Rudel führen. Auf Wiedersehen, Vater" ich spuckte das letzte Wort schon förmlich aus. Ich stand auf und ging wieder ins Loft. Dort angekommen sah ich das Jessica immer noch schlief. Sie hatte Tränen in ihren Augenwinkeln doch ich beschloss sie nicht zu wecken.

Ich ging an meinen Schrank und zog meine Trainingssachen an. Danach verließ ich das Loft und schnappte mir in der Küche noch eine Wasserflasche. An der Türschwelle begegnete ich Jacob und sagte ihm er solle später mal nach seiner Schwester sehen und sie über alles und ich meine alles aufzuklären.

Beziehungsweise alles was er wusste und das war fast alles. Außer über die Sache mit dem Gefangenen im Keller. Das wussten nur Mike, Justin und ich. Das wollte ich ihr selber sagen. Ich schloss die Tür hinter mir und fing an auf dem Sportplatz Runden zu laufen.

My Werwolf Me : The Destiny of a LunaWhere stories live. Discover now