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Darren.

Wir sind unter der Dusche. Ich sitze auf Darrens Schoß, seine warme Brust an meiner, seine Arme um mich gelegt.

Gefällt mir.

Er entfernt sich von mir, sieht mir in meine haselnussbraunen Augen und sagt besorgt: »Was machst du nur für Sachen?«, bevor er mich wieder umarmt.

»Darren«, hauche ich zitternd. Sofort lässt er von mir ab. »I-Ich habe meine Eltern gesehen.«

Geistesabwesend schaue ich in seine meerblauen Augen, die wie immer den Anschein erwecken, in meine Seele blicken zu können. Verwirrt sieht er mich an.

Natürlich sieht er dich verwirrt an, deine Eltern sind ja auch tot.

»Ich – Ähm ... können wir –«, stottere ich und versuche, von ihm loszukommen.

Nachdem er mir ein Handtuch reicht und mir anweist, mich umzuziehen, da ich sonst noch krank werde, verlässt er schnell das Badezimmer.

Als wärst du nicht schon krank.

Über den Kommentar von The Voice rolle ich die Augen und trockne mich ab.

In dem Bedürfnis, ihn zu sehen und mit ihm zu reden, klopfe ich an seiner Tür. Inzwischen bin ich umgezogen, außerdem sind ca. zwanzig Minuten vergangen, seit unserem kleinen Plansch unter der Dusche.

»Macey«, spricht er meinen Namen sanft aus.

Bevor ich auch nur das kleinste Wort sagen kann, klingelt es an der Haustür.

Ruckartig zieht er mich in sein Zimmer, drückt mich an die Wand neben der Tür und hält seinen Zeigefinger an seinen Mund, um mir stumm mitzuteilen, keinen Mucks von mir zu geben.

Seine Augen bohren sich in meine, während seine Lippen die Worte ›bleib hier‹ formulieren.

»Lass uns zusammen verstecken, ich kenn den besten Platz, wo uns niemand finden wird«, meint der kleine Junge zu mir.

Ich nicke nur und rede kein Wort, wie bisher auch. Er zieht mich in ein Büro, und wir verstecken uns unter dem großen Tisch.

»Sprichst du nicht?«, fragt er. Ich schüttle den Kopf.

»Bist du stumm?« Wieder ein Kopfschütteln von mir.

Als er die nächste Frage stellen will, hören wir eine männliche Stimme hinter der Tür.

Der Junge kommt mir ganz nah, hält seinen Finger an seinen Mund, um mir anzudeuten, nicht zu reden.

Zum ersten Mal fallen mir seine stechend blauen Augen auf.

»Um Gottes willen!«, höre ich eine tiefe besorgte Stimme.

Ich liege auf dem Boden, Darren ist über mich gebeugt und rüttelt mich.

»Morgen gehen wir zum Arzt«, meint er bestimmend und hebt

mich hoch.

»Was tust du?«

»Du musst dich ausruhen«, erklärt er nur. Im nächsten
Moment liege ich auf seinem Bett.

Ich will mich mit den Worten aufsetzen: »Ich lege mich in mein Bett.«

Seit wann ist es deins?, fragt die Stimme arrogant.

Darren drückt mich wieder runter. »Du bleibst jetzt liegen«, gibt er streng von sich, deckt mich zu und verschwindet aus dem Zimmer, nachdem er mir einen letzten Blick an der Tür zuwirft.

Ich lege mich auf die Seite und atme tief seinen Geruch am Kopfkissen ein.

Oh Gott, riecht er gut.

»Himmlisch«, flüstere ich und nehme wieder einen tiefen Atemzug.

Das erste Mal seit Tagen schlafe ich friedlich ein und in meinen Träumen erscheint niemand geringeres als Special Agent Darren Wynton Primes.

Blue in my HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt