Kapitel 16

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Nach der noch lange andauernden Filmnacht schliefen die Schüler den nächsten Morgen gehörig in der großen Halle aus. Während die einen schon wach waren und sich in ihren Schlafsälen frisch machten, wie Rose und Sophia, schliefen die anderen weiter.

Gegen zwölf Uhr mittags war dann auch der letzte Schüler aufgestanden, sodass die Hauselfen ihre Arbeit machen konnten und die große Halle wieder zurückverwandelten. Kurze Zeit später waren die Tische schon mit allerlei Leckereien gefüllt und alle genossen ein ausgiebiges Frühstück. Natürlich interessierte es heute keinen, welchem Haus er angehörte, sondern setzte sich mit seinen Freunden an den Tisch, an dem noch genug Platz frei war. So kam es auch dazu, dass Sophia nicht nur zusammen mit Rose, Scorpius und Albus frühstückte, sondern auch mit dem ganzen Rest der Weasleys, Jo und Tyler.

Nach dem, was Ryan ihr gestern gezeigt hatte, war ihr der Appetit vergangen. Sie wollte nicht zusammen mit zwei Jungs essen, die ihren Namen auf die Wettliste gesetzt hatten. Eine Wettliste, die um ihre Jungfräulichkeit ging.

Mit einem Wetteinsatz von sieben Galleonen.

Aber ebenso wenig wollte sie, dass jemand erfuhr, dass sie davon wusste, also stopfte sie sich gezwungenermaßen einen Löffel Früchtemüsli in ihren Mund. Prompt bereute sie das, denn es schmeckte grässlich – doch ebenso wenig war ihr nach Schokoladenmüsli gewesen.

»Sag mal, Sophia, kannst du mir bitte das Schokomüsli geben?«, fragte James, welcher sich provokant neben sie gesetzt hatte. Irgendwann musste sie ja schließlich mit ihm reden – ob sie wollte oder nicht.

Ohne auch nur ein Wort zu sagen, knallte sie den Müslibehälter vor seine Nase.

»Kannst du immer noch nicht reden?«, fragte er sie genervt und gab das Müsli in seine Schüssel, bevor er es in Milch ertränkte, »Anscheinend nicht. Du bist wohl stumm geworden.«

»Sag mal, warum bist du denn so still und redest nicht?«, fragte Albus sie besorgt, »Stimmt irgendwas nicht?«

»Doch, doch, alles gut Albus«, antwortete sie kleinlaut.

»Und warum redest du dann nicht mit mir?«, funkte James wieder dazwischen. Wieder keine Antwort, »Dann halt nicht!«

Resigniert wandte James sich wieder dem Tisch zu und leicht wütend fing er an, sein Schokomüsli zu löffeln, welches die Milch in Kakao verwandelte. Dieses Müsli gab es auch immer bei seiner Großmutter im Fuchsbau – und das nur für ihn, da er der Einzige war, der es seit seiner Kindheit aß.

»Guten Mittag Schülerinnen und Schüler«, es war Professor McGonagall, welche vor das Podium getreten war, »Ich hoffe Sie haben alle gut geschlafen«

Von vielen Schülern kam ein Murmeln als Antwort, denn sie waren trotz der langen Ausschlafzeit noch tot müde.

»Heute trete ich mal mit einer Überraschung an Sie ran.«, lächelte die Schulleiterin, »Wie Sie vielleicht schon wissen, wird Hillary Hampton uns heute für genau drei Monate verlassen. Sie geht nach Beauxbatons, während eine Schülerin aus ebendieser Schule für drei Monate an unserer Schule leben, lernen und Teil der Schülerschaft werden wird.«

Die Schüler klatschten und man konnte das Tuscheln mancher wahrnehmen – Schließlich kam nicht alle Tage eine Austauschschülerin für drei Monate an die Schule.

»Deshalb würde ich Sie nun alle bitten, Miss Hampton einen gebührenden Abschied zu bescheren!«, rief Professor McGonagall und schwang ihren Zauberstab elegant.

Es ertönten die Töne der Hogwarts-Schulhymne – Zu welcher alle Schülerinnen und Schüler mit einstimmten. Hillary Hampton, eine Hufflepuff aus Sophias Jahrgang, kämpfte mit den Tränen, denn dass die ganze Schule für sie die Hymne sang, berührte sie unheimlich. Als auch der letzte Ton gesungen war, konnte sie ihre Tränen nicht mehr zurückhalten.

Love, Trust and other bad decisions (HP Next Gen FF)Where stories live. Discover now