Prolog

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Es war so heiß, wie schon lange nicht mehr. Die Sommersonne strahlte unerbittlich auf den schwarzen Asphalt und das Gras verlor langsam aber sicher seine Farbe.

»Ich muss mit dir reden, Soph.«, seufzte ein Junge mit dunkelbraunem Haar. Seine Spitzen waren blondiert und sein Gesicht zierten unzählige Sommersprossen. Er löste seine Hand aus der eines blondhaarigen Mädchens mit blaugrünen Augen, »Ich - Ich denke, wir sollten das mit uns lassen«

Der rosige Schimmer, der sich auf ihren Wangen gebildet hatte, verblasste augenblicklich. Eine Weile lag ein bedrückendes Schweigen in der Luft welches nur darauf wartete, gebrochen zu werden.

»Wer ist sie?«, kam es ihr von jetzt auf gleich über die seidig schimmernden Lippen geschossen, doch der Junge, dessen hellgrüne Augen nun auf den Boden starrten, antwortete nicht, »Dean – Wer ist sie?«

»Wie kommst du darauf, dass es eine Andere geben muss?«, noch immer schaute Dean nicht vom Boden auf.

»Meinst du ich bin dumm?«, fragte sie ihn, als sie seinen Kopf nach oben schob, »Sieh' mir in die Augen. Meinst du ich habe nicht bemerkt, wie du die letzten Wochen auf dein Handy gestarrt hast? Und das alles verliebt-grinsend?«

Ihr Herz rutschte ihr förmlich in die Hose, als sie noch immer keine Antwort von ihm bekam. Stattdessen kaute er ungeduldig auf seiner Unterlippe rum und wartete darauf, dass das Gespräch endlich enden würde. Doch da hatte er die Rechnung ohne sie gemacht.

»Wenn du das alles jetzt schon beendest, dann bist du mir ihren Namen schuldig«, voller Unverständnis stand sie vor ihm und erhob ihre Stimme, wartend – zitternd – verängstigt vor der Antwort des Jungen, mit dem sie ganze eineinhalb Jahre zusammen war.

»Sophia, willst du das wirklich wissen? Kannst du es nicht dabei belassen?«, Dean seufzte, doch Sophia ließ nicht davon ab.

»Ich frage dich ein letztes Mal: Wer ist sie?«, das Blau in ihren Augen schien komplett verschwunden. Alles was blieb, war ein dunkles, unerbittliches grün.

»Victoria.«, murmelte Dean leise vor sich hin.

»Wie lange geht das schon?«, schluckte Sophia.

»Ein Jahr.«, er versuchte es so leise auszusprechen, wie er konnte, doch sie hörte es.

»Ein Jahr? Ein Jahr von Eineinhalb Jahren?«, sie konnte nicht fassen, was Dean gerade von sich gab, »Und das mit meiner Schwester

Tränen stiegen ihr in die Augen, welche in der untergehenden Sonne ein schmelzendes eisblau annahmen. Nur schwer konnte sie um Fassung ringen, die sie nicht vor ihm verlieren wollte. Gerade nicht von ihm.

»Jetzt mach da nicht so eine große Sache raus.«, verlegen kratzte Dean sich am Hinterkopf, »Ich meine... Du warst ja auch schließlich immer so lange weg. Nur im Sommer kommst du wieder hier her. Dein komisches Internat ist eigentlich schuld.«

Sie spürte, wie sich ein Kloss in ihrem Hals bildete, schmerzhaft rutschte er ihr diesen hinunter, als sie erneut schlucken musste. Er schob tatsächlich Hogwarts als Grund vor, dass er hinter ihrem Rücken mit ihrer Schwester zusammen war.

»Ist das deine Entschuldigung?«, lachte sie, die Augen auf den Boden gerichtet. Ihr blondes Haar wehte in der sanften Brise, die aufkam. Sein Duft, welcher zu ihr geweht wurde, machte sie nur noch wütender.

»Nun ja – Nein – aber – Ich meinte doch nicht – Doch – Ach - «, stammelte er vor sich hin, nicht wissend, was er auf Sophias Verhalten hin antworten sollte.

Love, Trust and other bad decisions (HP Next Gen FF)Where stories live. Discover now