Kapitel 11

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»Du musst nicht mitkommen, Albus - wirklich«, lächelte Scorpius verschwommen, als sie sich zu Rose und Sophia auf das Sofa im Gryffindor Gemeinschaftsraum setzten.

»Aber ich bin doch selbst eingeladen worden«, antwortete Albus hartnäckig. Er wollte seinem Freund zur Seite stehen und es nervte ihn so unfassbar, dass Scorpius ihn nicht mitkommen lassen wollte.

Scorpius seufzte, bevor er gezwungen einwilligte. Keiner der beiden Jungs hatte währenddessen bemerkt, dass Sophia und Rose sich verwunderte Blicke zugeworfen hatten.

»Wohin seid ihr denn bitteschön eingeladen?«, fragte Rose überrascht, »Etwa ein Doppel-Date?«

»Oder vielleicht einem Blind-Date, bei welchem ihr euch nicht daten wollt?«, stichelte Sophia gemein hinterher. Verdient - Was mussten die Jungs auch so geheimnisvoll tun?

»Nein, es geht um die Beerdigung seiner Mum«, seufzte Albus kopfschüttelnd.

»Und du bist da eingeladen?«, fragte Sophia ebenso verwundert, wie sie Rose noch vorhin angeschaut hatte.

»Warum nicht? Ich bin schließlich Scorpius' bester Freund. Ich kannte sie auch«, antwortete er, während er sich eine Praline vom Teller auf dem Couchtisch schnappte und sich in den Mund warf.

»Wir kannten sie alle du Intelligenzbestie«, schnappte Rose dazwischen, »Und das ist meine Schokolade«

»Sind wir wieder in der Zeit des Monats angekommen, Rosie?«, und mit einem frechen Grinsen provozierend steckte sich Albus eine weitere Praline in den Mund.

»Nein!«, zickte Rose angenervt und schmiss ihre roten Locken nach hinten, bevor sie nach Luft schnappte, um Albus die Stirn zu bieten, »Und selbst wenn es so wäre, ginge es dich einen feuchten Dreck an, mein liebster Cousin«

Während Albus und Rose sich gegenseitig immer weiter provozierten, sah Sophia Scorpius eindringlich an. Er saß einfach nur zwischen den beiden, noch immer nicht ganz Gesund aussehend und die Augen auf den Boden gerichtet. Unter anderen Umständen hätte Scorpius sich auf Roses Seite oder mit sehr guter Laune auf Albus Seite gestellt, doch er sagte nichts und schien die beiden krampfhaft ignorieren zu wollen.

Sophias Augen musterten seinen Körper – konnte man etwa in nicht mal zwei Tagen so stark abgebaut haben? Sein Gesicht sah abgemagert aus, so wie seine Handgelenke. Es war klar, dass er nach der Nachricht von Astorias Tod nicht mehr wirklich etwas aß, doch um Merlins Willen, so schnell konnte das doch nicht gehen.

»Gott Albus sei doch mal eine Sekunde leise! Dich gehen solche Sachen einfach nichts an!«, Rose hatte sich noch immer nicht eingekriegt und Albus machte keine Anstände aufzuhören.

»Könnt ihr eure Sticheleien woanders austragen?«, fragte Sophia, noch immer mit den Gedanken bei Scorpius, welcher augenblicklich aufstand.

»Macht ruhig weiter«, gab Scorpius hingegen von sich und setzte sich auf den gegenüberliegenden Sessel, um nicht weiterhin zwischen den Streithähnen sitzen zu müssen.

Albus und Rose stoppten ihre kleine ›Meinungsverschiedenheit‹ augenblicklich und sahen ihrem Freund nur sprachlos hinterher.

»Also«, fing Sophia zögernd an, »Wann ist denn die Beerdigung?«

»Morgen«, murmelte Scorpius.

»Achso«, sie wollte nicht weiter darauf eingehen, da sie wusste wie schlecht es ihm im Moment ging. Eine Situation wie vorgestern in den Stallungen wollte sie bei Merlin nicht auslösen.

Ein bedrückendes Schweigen machte sich zwischen den Freunden breit, so wie oft schon in den vergangenen zwei Tagen. Niemand wusste wie man mit Scorpius in dieser Situation umgehen sollte und andersrum wusste Scorpius nicht, wie er mit seinen Freunden umgehen konnte. Ein Pfeiffen und ein aufforderndes Gesicht seitens Professor Longbottom ließ sie auffahren.

Love, Trust and other bad decisions (HP Next Gen FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt