Kapitel 13

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Es dauerte noch eine Woche, bis Scorpius wieder nach Hogwarts reiste – Schließlich war es für ihn am besten gewesen, bei seiner Familie zu sein, dachte sich Sophia. Auch wenn sie seine besten Freunde waren, konnten sie seine Familie in dieser Situation nicht ersetzen – und sie wollten es auch nicht. Ab und zu schlenderte Rose in den Slytherin-Gemeinschaftsraum um bei Scorpius nach dem Rechten zu schauen, doch er wies sie immer ab oder verkroch sich im Schlafsaal.

Keiner verleumdete, dass es eine schwere Zeit war und das nicht nur für Scorpius. Rose, Albus und Sophia fühlten sich immer hilfloser, denn sie wussten einfach nicht, was sie noch versuchen sollten, um ihren Freund wenigstens eine Sekunde lang abzulenken. Sophia schien es, als würde er es auch nicht wollen, sondern als wäre er verpflichtet zu trauen – als ob er ansonsten Schuldgefühle haben müsste.

Sie gingen alle sehr sensibel mit ihm um, doch Albus vermisste es mit seinem besten Freund rumzublödeln und zu lachen. Aber vor allem tat es ihm weh, Scorpius so zu sehen. Er wusste noch immer nicht, wie er reagieren würde, er wollte es sich auch nicht vorstellen, doch so hart es für ihn klang, die Welt musste sich weiterdrehen. Die Schule würde nicht einfach auf Scorpius warten, ebenso wenig die Menschen um ihn herum.

Auch Scorpius wurde ebendas klar, als er abends in seinem Bett lag: Er hatte sich seit zwei Wochen nicht mehr an den Schlafsaal-Abenden beteiligt und in Kräuterkunde verstand er nur noch Bahnhof. Ihm war auch gewiss, dass er im Selbstmitleid versank und das störte ihn mehr, als alle zu glauben schienen.

Wutentbrannt schlug er sein Kräuterkundebuch zu, mit welchem er versuchte das Versäumte wieder aufzuholen und sprang auf.

»Alles okay bei dir?«, schaute Albus ihn besorgt an.

»Ich muss zu Rose.«, murmelte er mehr zu sich selbst als zu Albus und stürmte aus dem Zimmer.

Barfuß und im Schlafanzug tappste er den ganzen Weg von den Kerkern bis hin zum Gryffindorturm, ohne dabei erwischt zu werden. Er schob sich an der schon schlafenden fetten Dame vorbei in den Gemeinschaftsraum, wo er Rose auch schon erblickte. Sie war die einzige gewesen, die selbst noch bis spät nachts im Gemeinschaftsraum saß um zu lesen. Das störte auch keinen großartig, selbst Professor Longbottom hatte kein Problem damit gehabt.

Überrascht schaute sie von ihrem Buch auf, direkt in die Augen ihres Freundes.

»Scorp...«, brachte sie über ihre Lippen, »Was machst du denn hier?«

Er fasste sich an sein Herz und atmete tief ein.

»Du... Ich brauche deine Hilfe.«, es war komisch sie so zu fragen, wo er doch seit knapp zwei Wochen auch nicht mit ihr geredet hatte.

»Wobei denn?«, ihre Augen leuchteten auf. Sie wusste zwar nicht, was das alles sollte oder was jetzt kommen würde, aber endlich redete er wieder mit ihr.

Er ließ sich auf die Couch fallen und zog das Kräuterkundebuch unter seinem Schlafanzug hervor, »Kannst du mir helfen, den Unterrichtsstoff aufzuarbeiten?«, er versuchte ehrlich zu lächeln, »Ich verstehe nämlich kaum noch etwas.«

»Ist das dein Ernst?«, fragte Rose ihn ungläubig.

»Ja«, schaute er sie ernst an, »Ich weiß, du magst Kräuterkunde nicht wirklich, aber für mich...«

»Für dich, für dich, für dich«, Rose lehnte sich zurück, »Ist schon klar. Komm, was verstehst du nicht?«

»Wir müssen das auch nicht, wenn du keine Lust hast«, er kratzte sich am Hinterkopf.

»Nein ist schon gut.«, sie setzte sich wieder gerade auf und legte ihr Buch zur Seite, »Ich dachte nur, dass die ersten Worte, die du mit mir nach zwei Wochen sprichst, andere sind.«

Love, Trust and other bad decisions (HP Next Gen FF)Where stories live. Discover now