31| Emotional

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Shawn Mendes - Kid In Love

Der letzte Tag.

Unsere Sachen hatten Liv und ich schon gepackt, als die Jungs uns zum Mittagessen abholten. Heute Abend wollten Shawn und ich das letzte Mal zum Felsen gehen und am nächsten Morgen um 09:00 Uhr würden wir dann abreisen.

Bei der Essensausgabe wurde mir ein riesen Löffel Kartoffelpfanne auf den Teller geklatscht und Liv hob angewidert eine Augenbraue. ,,Ich nehme nur ein bisschen", sagte sie der Betreuerin und lächelte gezwungen. Ich musste ein Lachen unterdrücken und Liv beäugte ihr Essen angeekelt, dass die Betreuerin dies sah, war ihr relativ egal.

Wir setzten uns zu den Jungs und sie schienen sich so angeregt zu unterhalten, dass sie uns nicht einmal richtig wahrnahmen. ,,Was meinst du, worum geht es?", fragte Liv setzte ein sarkastisches, grübelndes Gesicht auf.

,,Wüsste ich auch gerne", murmelte ich.

Aus der Konversation nahm man jedoch nur Worte wie "Fußnägel" "Alter" "Halts Maul" und "Sackhaar" auf und ich begann zu lachen.

,,Worüber redet ihr bitteschön?", fragte ich diesmal lauter und hob fragend eine Augenbraue.

,,Jungskram, musst du nicht verstehen", gab mir Jonathan zu verstehen.

Die weiblichen Geschöpfe unter uns - eigentlich nur Liv und ich - hielten sich also raus und wir aßen einfach still weiter. Nach einiger Zeit war dann auch bei den Jungs Ruhe eingekehrt und Chuck schien uns jetzt erst zu bemerkten, denn er begrüßte uns mit einem : ,,Oh, hi."

Als alle fertig waren mit dem Essen, standen wir ratlos vor dem Bungalow der Jungs. ,,Wie sollen wir bloß die nächsten sieben Stunden herumkriegen?", stöhnte Jonathan genervt auf und erhielt von allen nur ein achselzucken als Antwort. ,,Also ich gehe jetzt duschen", kündigte ich an und Chuck erwiderte : ,,Uhh darf ich mitkommen? Oder doch lieber Shawn?"

,,Keiner von beiden und jetzt halt die Fresse", erwiderte ich genervt und ging rüber in das Bungalow von Liv und mir. Ich hörte noch, wie die anderen "Uhhh" und "Gegeben" grölten und musste schmunzeln. Mit siebzehn Jahren benahmen sie sich manchmal kindischer, als Zwölfjährige.

Ich kramte also meine Handtücher und Shampoo zusammen und machte mich auf den Weg zum Waschhaus. Zuletzt hatte ich Donnerstagabend geduscht und ich wollte vor der Abreise unbedingt noch einmal frisch sein, sonst würde ich mich irgendwie ekelig fühlen.

***

Seit etwa zwei Stunden war ich bereits zurück und gammelte im Bungalow herum. Liv, Chuck und Jonathan hatten sich mittlerweile auch zu mir gesellt, wo Shawn war wusste ich nicht. Jedoch entstand auch hier keine Interessante Unterhaltung, denn die Jungs waren mal wieder in ihrer eigenen Welt und Liv tippte irgendwas auf ihrem Handy herum.

,,Was haltet ihr davon, wenn wir uns im Dezember alle auf dem Weihnachtsmarkt treffen?", warf Liv spontan ein und drei verwirrte Augenpaare blickten sie an.

,,Mir wurde gerade Weihnachtswerbung gezeigt und ich musste automatisch daran denken", murmelte sie schmunzelnd, weil sie wahrscheinlich nun verstand, wie komisch diese Frage im Oktober klang.

,,Von mir aus gerne", zuckte ich mit den Schultern.

,,Habe da eh nichts zu tun, weil meine Eltern meinen, sie müssten mit meiner kleinen Schwester wegfliegen, mich aber nicht mitnehmen", entgegnete Jonathan zerknirscht.

Mit ehrlichem Interesse fragte ich : ,,Wohin geht es denn?"

,,Nach Jacksonville. Die fliegen nach Florida zu Verwandten", beantwortete er meine Frage. ,,Ich hab dann ne Woche das Haus für mich alleine, immerhin", fügte er murmelnd hinzu.

Opposites AttractWo Geschichten leben. Entdecke jetzt