Levis Sicht

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Levi Sicht

Kalt und unbeteiligt warnt sie mich,  sofort meine Hände von ihr zu nehmen. Doch aus irgendeinen Grund, konnte ich es nicht. Es fühlt sich falsch an, nun einfach aufzugeben. „(V/N), sag mir sofort was passiert ist.." ich schlucke meine Wut herunter die mich ständig zu übermannen droht. Warum ist diese Frau nur so verdammt stur? Kann sie nicht einfach ein Mal, wie alle die anderen Frauen sein? Ständig kamen irgendwelche Rekrutinnen, die sich die größte Mühe machten mir zu gefallen. Dafür waren sie bereit einfach alles zu geben. Doch diese Frau, diese eine Frau! Die mich aus unergründlichen Dingen interessiert, muss sturer als ein Pferd sein.

Ich verstärke meinen Griff, damit sie sich nicht losreißen kann und versuche mit meinen Worten zu ihr durchzudringen. Aber es ist, als wäre sie nicht mehr sie selbst, als hätte ihr jemanden de Lebenslust genommen. „REDE!" knurre ich sie nun wütend an, da sie mich einfach zu ignorieren scheint. Sie schweigt, starrt den Boden an und zeigt keine Regung. Kein einziges Wort überkommt ihre blutverschmierte Lippe.

Verzweifelt lasse ich sie kurz los und wende mich kurzerhand ab. Meine Ratlosigkeit muss mir wohl oder übel anzusehen sein. Tief hole ich Luft und versuche mich innerlich zu ordnen, um einen weiter Versuch zu starten. All das passierte in wenigen Sekunden, die sie dazu nutzen wollte, um sich davon zu schlechten. Doch genau das lasse ich nicht zu. Also packe ich sie wieder am Handgelenk, dieses Mal fokussierter und gelassener.

Davon schien sie alles andere als begeistert zu sein. Bevor ich realisieren konnte, was hier passiert spürte ich, wie sich ein dumpfer Schmerz durch mein Gesicht zieht. Meine Wange war heiß und schmerzte vom eingefangenen Schlag. Schnell nutzte sie meine kurze Benommenheit um in ihr Zimmer abzuhauen. Ein leises Klicken verrät, dass sie die Tür wohl abgesperrt haben muss. Ein kurzer Blick gibt mir die Gewissheit, dass niemand dieses Spektakel beobachtet hat. Kurz spiele ich mit dem Gedanken diese verdammte Tür einzutreten, allerdings wusste ich das es nur Ärger geben würde. Deshalb wende ich mich ab um in mein Zimmer zu gehen. Ich musste mich geschlagen geben. Fürs erste!

Im Büro angekommen, schaue ich mich erst etwas um. Ein riesen Stapel Dokumente liegt wieder auf dem Tisch und wartet darauf bearbeitet zu werden. Außerdem habe ich dieses Mal die nervige Aufgabe aufgezwungen bekommen, denn Plan für unseren bevorstehenden Ausritt auf Fehler zu überprüfen. Genervt wandert mein Blick weiter durch den Raum und bleibt an meinem Fenster hängen.

„Tch" dieses dreckige Fenster kann ich mir nicht weiter ansehen. Es ist wie ein Unfall, man kann einfach nicht weg schauen. Deswegen gehe ich in meinen Abstellraum und bleibe vor den Regal stehen. Vor mir türmt sich eine Auswahl an verschiedenen Putzmittel. Sofort erspähe ich das gesuchte Utensil. Schnell schnappe ich mir 2 Lappen und eine Flasche Glasreiniger, wandere zum gehassten schmutz zurück und versuche ihn zu entfernen. Was sich also relativ schwierig erwies, nur mit einer Kerze als Lichtquelle.

-Fertig- Als ich das Fenster wieder schließen will, fällt mir eine Person unten im Hof auf die zwei Pferde aus dem Stall holt. Leise schließe ich das Fenster und gehe mit schnellen Schritten an den Schreibtisch, um die brennende Kerze auszublasen. Wieder beim Fenster angekommen, beobachte ich die mysteriöse Person weiter. Groß, nicht schlecht gebaut... sage ich mir selbst im Gedanken und versuche die Statur jemanden zuzuordnen, den ich kenne. Nach einigen Minuten gesellt sich jemand anderes dazu und diese Statur würde ich unter 1000 Menschen wiedererkennen. Weiblich, aber trotzdem sportlich .....

-WAS ZUR HÖLLE? – „(V/N)" murmle ich vor mich hin. -Was geht hier vor? Wo will sie hin? – Ich trete ein Schritt näher an das Fenster, denn jetzt wollte ich erst recht wissen, wer die andere Person neben ihr war. Beide setzten sich auf die Pferde und reiten davon. Plötzlich viel es mir wie Schuppen von den Augen „DAS WAR DANTE! Will diese verdammte Göre mich verarschen?!" wütend gehe ich an meinen Tisch und zünde die Kerze wieder an.

Kapitel 1. LevixReader ♥️ Gezeichnete der DunkelheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt