51. Frühstück

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Louis Pov.


Zwei weitere Wochen vergingen und heute war mein Geburtstag. Ich hätte mir gewünscht, neben Harry aufzuwachen, doch leider musste er heute noch arbeiten. So lag ich nun schon wach in meinem Bett, aber noch zu faul um aufzusehen.


Seufzend ließ ich noch einmal die letzten paar Tage Revue passieren. Ich hatte schon frei und auch Niall hatte Urlaub. Wir hatten also viel Zeit zum Recherchieren. An einem Tag sind wir wieder Mum gefolgt, als sie angeblich zur Arbeit musste. Wie zu erwarten, fuhr sie nicht zu einem Krankenhaus, sondern parkte den Wagen auf einem verlassenen Fabrikgelände. Leider kamen wir nicht dichter ran, da es viel zu auffällig gewesen wäre.


Auch Dad waren wir einmal gefolgt, als er zur Arbeit musste. Zunächst fuhr er zwar zu einer Polizeistation, wechselte dort jedoch lediglich das Auto und fuhr dann in dieses Kaff, wo Niall und ich schon einmal waren. In dieses verlassene Gebäude ging auch mein Dad, sowie immer mal wieder ein paar andere Kerle. Einige sahen aus, wie Drogenabhängige, andere wiederum wie gefährliche Killer oder irgendwelche Bodybuilder.


Am schlimmsten war es jedoch, als ich von der Mittagspause mit Harry wieder nach Hause wollte. Plötzlich kamen zwei Typen auf mich zu und zerrten mich in eine leere Gasse. Sie drohten mir, ich solle mich gefälligst aus Angelegenheiten raushalten, die mich nichts angingen. Gott, hatte ich Schiss. Ich war also aufgefallen, dass ich da irgendeine Spur hatte. Um die Drohung noch einmal zu unterstreichen, bekam ich eine Faust ins Gesicht. 'Wir warnen dich. Ansonsten passiert dir das gleiche wie deiner Schwester... oder schlimmeres'. Ich musste erst einmal überlegen, was sie meinten. Doch als ich kapiert hatte, dass sie den Unfall meinten, waren die Typen auch schon verschwunden. Ächzend fasste ich mir an die Nase. Sie blutete, schien aber nicht gebrochen.


Nachdenklich hatte ich mich auf den Weg in Harrys Wohnung gemacht, um mich zu säubern. Es war also volle Absicht, dass Lottie angefahren wurde. Ich wusste wirklich nicht mehr was ich machen sollte. Nachdem ich mich dann abends mit Niall und Harry darüber unterhalten hatte, hielten wir es für das Beste, die Sache wirklich erst einmal ruhen zu lassen - zu unserem eigenen Schutz.


Und nun lag ich hier und sollte Geburtstag und Weihnachten feiern, während meine Eltern 'auf Geschäftsreise' waren. Tatsächlich wollte ich so tun, als wenn nichts wäre. Hoffentlich können mich meine Schwestern und Freunde aufheitern.


Ächzend stand ich auf, nahm mir Klamotten aus dem Kleiderschrank und sprang unter die Dusche. Als ich fertig war, betrachtete ich den Typen im Spiegel. Er sah schlecht gelaunt aus. Ich seufzte und drehte mich um. „Okay Louis, reiß dich zusammen. Du hast heute Geburtstag, lass dir das nicht verderben. Du liebst deinen Geburtstag.", sprach ich zu mir selbst. Ich schnappte mir meine Klamotten und zog mich an. Ich richtete meine Haare und schaute mich erneut im Spiegel an. „Schon besser.", flüsterte ich zufrieden und verließ wieder das Bad.


„Überraschung!", riefen Fizzy und Lottie, als ich die Treppe runterkam und die Küche betrat. Sie hatten ein reichhaltiges Frühstücksbuffet für uns fertiggemacht. „Danke, ihr Süßen. Ihr seid die besten Schwestern, die man sich wünschen kann." Ich ging auf sie zu und zog beide gleichzeitig in eine Umarmung. „Alles Gute zum Geburtstag, Lou."


Ich wollte mich setzen, doch verharrte als ich den vierten Teller sah: „Erwarten wir noch jemanden?" Kaum hatte ich diese Wörter ausgesprochen, klingelte es auch schon an der Tür. Ich runzelte die Stirn und ging in den Flur, um die Haustür zu öffnen. Vor mir stand ein blonder Ire. „Niall! Komm rein." - „Ich wäre auch reingekommen, wenn du mich nicht darum gebeten hättest... alles Gute zum Geburtstag bester Freund. Hier, das ist für dich.", sagte er und reichte mir ein kleines Paket. Ich bedankte mich und bat ihn in die Küche. „So, sind wir dann vollzählig oder erwarten wir noch einen Gast, von dem ich nichts weiß." - „Nein, wir können anfangen, Lou. Greift zu." Und das taten wir.


Nach dem Frühstück schielte ich kurz auf mein Handy. Mum und Dad hatten sich noch nicht gemeldet. Auch von Harry kam kein Lebenszeichen. Wahrscheinlich war im Laden das absolute Weihnachtschaos. Jedoch hatten sich Liam, Josh und Zayn schon gemeldet per WhatsApp.


„Wann geht eigentlich dein Flug, Nialler? Wolltet ihr nicht in Irland Weihnachten feiern?" - „Ja, das machen wir auch. Mein Flug geht in drei Stunden. Ich habe aber alles schon gepackt, sodass ich wenigstens mit euch frühstücken konnte." - „Danke, dass du warst. Ich hab dich lieb, Ni." - „Aww, wie süß du sein kannst, Lou. Ich hab dich auch lieb." Wir prusteten beide los und bekamen uns kaum wieder ein.


„Na gut, dann will ich mal.", sagte mein bester Freund, nachdem wir noch ein bisschen gezockt hatten. „Okay, viel Spaß in Irland. Wir sehen uns Silvester!" - „Aber sowas von. Grüß Harry und habt ein schönes Fest." Wir umarmten uns noch, ehe Niall das Haus verließ.


Mit einem Blick auf die Uhr machte ich mich daran unsere Taschen zu packen. Harrys Eltern wohnten zwar nicht allzu weit weg, dennoch wollten wir dort zwei Nächte schlafen. Sobald Harry Feierabend hatte, wollte er uns abholen. Und da heute der 24. Dezember war, hatten die Geschäfte heute nicht ganz so lange auf wie sonst. Das hieß, dass mein Freund bald hier auf der Matte stehen würde.


Gerade als ich den Reißverschluss geschlossen hatte, hörte ich mein Handy klingeln. Mum. „Hey Mum." - „Lou Schatz, wir wünschen dir alles alles Liebe zum Geburtstag." - „Dankeschön. Schade, dass ihr nicht hier sein könnt." - „Ja, das finden wir auch. Du ich muss auch schon wieder Schluss machen. Wir wünschen euch über Weihnachten viel Spaß und grüß Harry und seine Familie, ja? Wir haben euch lieb" - „Okay, mach ich. Bis dann. Ich... " Ein Tuten signalisierte mir, dass Mum aufgelegt hatte. Ich blickte aufs Display. 19 Sekunden. 19 Sekunden hatten Mum und Dad mir an meinem Geburtstag geschenkt. Wann hat es sich so verändert?


Das Klingeln an der Haustür ließ mich zusammenzucken und riss mich aus meinen Gedanken. Schnell schob ich meine Enttäuschung beiseite, denn ich wusste genau, wer da gerade geklingelt hat. Und nur ein Gedanke an diese Person machte mich schon wieder glücklich.


Ich riss die Haustür auf und blickte in die schönsten grünen Augen auf dieser Welt. „Hey Schatz.", gab er lächelnd von sich. „Hey, ich habe schon gepackt. Wir können gleich los. Ich muss nur noch Fizzy und Lottie Bescheid geben." Harry lachte und schob mich rückwärts zurück ins Haus. Er presste mich gegen die Wand und verband unsere Lippen zu einem sinnlichen Kuss. Oh Gott, dieser Kerl bringt mich noch um den Verstand. Ich merkte, wie er mit seinem Fuß die Tür zu kickte.



Als ich meine Arme um seinen Nacken legte, vertiefte Harry kurz den Kuss, nur um sich Sekunden später von mir zu lösen. Er legte eine Hand an meine Wange und streichelte diese mit seinem Daumen, während er mich liebevoll anlächelte. „Alles Gute zum Geburtstag, Baby.", flüsterte er. „Danke.", konnte ich gerade noch leise von mir geben, da mein Hirn noch benebelt vom Kuss war. Er drückte noch einmal kurz seine Lippen auf meine. „Na komm, hol die Mädels und dann fahren wir los."

Love and Liars - Part I - Larry StylinsonWhere stories live. Discover now