24. Morgen

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Louis Pov.


Blinzelnd öffnete ich meine Augen langsam. Ich lag auf dem Rücken und schaute an die Decke. In meinem Zimmer war es ziemlich hell. Genervt von der Helligkeit schloss ich wieder meine Augen. Moment... das war nicht mein Zimmer. Die Erinnerungen von gestern Abend prasselten auf mich ein und blitzschnell waren meine Augen wieder auf. Das ist das Schlafzimmer von Harry und ich lag in seinem Bett.


Vorsichtig sah ich auf die Seite von Harry und erstarrte. Er war näher als gestern Abend. Viel näher. Und sein einer Arm lag über meinen Bauch. Ich musste lächeln. Seine Locken waren wild durcheinander, sein Gesichtsausdruck völlig entspannt und seinem Mund entfloh ein leises Schnarchen, welches eher dem Schnurren einer Katze glich. Langsam nahm ich eine Hand und fuhr ihm einmal ganz sanft durch die Haare. Diese waren so weich, dass ich diese Bewegung noch ein zweites Mal wiederholte - und ein drittes Mal.


Meine Blase machte sich langsam bemerkbar. Darauf achtend, Harry nicht zu wecken, stand ich langsam auf und begab mich ins Bad. Danach machte ich mich auf die Suche nach meinem Handy.


From: Mum

To: Lou


>Schatz, kannst du dich bitte heute um die Mädels und das Essen kümmern. Dad und ich kommen wohl erst nachts nach Hause.<


Wo wollen die denn hin und warum kommen sie erst nachts nach Hause? Ich blickte auf die Uhrzeit. 12:13 Uhr. Oh... das Mittagessen gibt es dann wohl etwas verspätet. Die Nachricht von Mum kam schon vor 4 Stunden. Schnell antwortete ich ihr noch.


Etwas verplant suchte in in der Küche nach Zettel und Stift. Beim Schreiben gab ich mir Mühe, dass es ordentlich aussah.


Guten Morgen Harry,


danke für den tollen Abend und dass ich bei dir schlafen durfte :)

Ich hoffe, dass wir das wiederholen.


Leider musste ich los, um mich um meine Schwestern zu kümmern. Ich wollte dich nicht wecken, du sahst so friedlich aus.


Bis bald

Lou xx


Ich las mir mein Geschriebenes noch einmal durch. Habe ich da Küsse gemacht? Oh...Egal, wer nicht wagt und so. Leise lachend schüttelte ich den Kopf. Langsam tapste ich wieder ins Schlafzimmer und legte den Zettel auf 'meine' Bettseite. Verträumt strich ich ihm noch einmal durch die Haare und von Harry kam ein zufriedenes Schmatzen. Leise nahm ich meine Sachen, zog mich an und verschwand aus der Wohnung.


Zu Hause angekommen wurde ich bereits im Flur von Lottie empfangen: „Wo warst du?" - „Nicht hier", grinste ich sie an. Den ganzen Morgen bekam ich schon mein Grinsen nicht aus dem Gesicht. Morgen habe ich bestimmt Muskelkater in den Wangen. Lottie hob skeptisch eine Augenbraue: „Das habe ich auch gemerkt."


Sie löcherte mich beim Kochen und Essen noch mit Fragen, aber ich schwieg. Wenn Lottie es weiß, weiß es gleich die ganze Familie und ich war Gesprächsthema Nummer Eins. Darauf habe ich wirklich keine Lust.


Als ich gerade die Spülmaschine einräumte, klingelte es plötzlich an der Tür. „Ich geh!", rief Lottie aufgeregt und huschte grinsend an mir vorbei. Stirnrunzelnd stellte ich die letzten Teller in die Maschine.


„Es ist Niall", klang Lotties Stimme etwas enttäuscht. „Wow, deine Schwester war auch schon einmal begeisterter, mich zu sehen." - „Jaaaa, sorry Niall. Liegt nicht an dir. Ich hatte gehofft, dass Lou von jemandem anderen Besuch bekommt. Und zwar von der Person, wo er die ganze Nacht war. Er sagt ja nicht, wer es ist.", kam es schnippisch von Lottie.


„Lottie!! Kannst du nicht einmal ruhig sein!" Darauf sagte sie nichts mehr, sondern hob nur ergebend die Hände und verschwand in ihr Zimmer. Nachdem man ihre Zimmertür knallen hörte, drehte sich Niall wieder zu mir. Er hatte einen dreckiges Lachen im Gesicht, verschränkte die Arme vorder Brust und lehnte sich gegen die Küchentheke.


„Wie war's bei Harry?", grinste er mich an. „Was? Woher?... Ich meine, warum sollte ich bei Harry gewesen sein?" Meine Wörter klangen erst erschrocken, dann jedoch misstrauisch. Nialls Miene sah eine Sekunde aus, als fühlte er sich ertappt, aber er schien sich schnell wiederzu fangen.


„Bei wem sollst du sonst gewesen sein?" Komisch, er war doch eigentlich auf meiner Seite, dass er ein Arsch ist. Ich stellte mich Niall gegenüber und spiegelte seine Haltung. Skeptisch hob ich eine Augenbraue. Irgendwas ist hier faul, aber das finde ich noch heraus. „Er hat einen Freund... schon vergessen, Niall?" Erstaunt schaute er mich an. „Aber... ich dachte... oh... ja stimmt, das hattest du ja erzählt."


„Niall!! Verarsch mich nicht. Was ist hier los?" Seufzend stieß er sich von der Theke ab, ging zum Esstisch rüber und ließ sich auf einem der Stühle nieder. „Ach nichts. Ich hatte jedoch noch etwas Hoffnung, dass aus euch vielleicht etwas wird. Ihr hättet gut zueinander gepasst." Wow, was ist denn mit Niall los. Ich antwortete ihm nicht, sondern setzte mich ihm gegenüber.


Als er seinen Blick hob und mir in die Augen schaute, hielt ich meine ernste Miene ungefähr zwei Sekunden aufrecht. Dann musste ich wieder dümmlich grinsen. Auch Nialls Gesichtsausdruck hellte sich auf, als er mich sah. Er sprang auf und zeigte mit dem Zeigefinger auf mich: „Du warst doch bei Harry!" Lachend fuhr ich mir durch die Haare und nickte. „Wuhuuu, ich wusste es. Und wie war es? Küsst er gut? Ist er gut im Bett? Ich will alles wissen. Obwohl... eigentlich nicht. DOCH. Och Louuuu, jetzt erzähl schon." Niall sprang wie ein kleines aufgeregtes Kind durch die Küche.


Augenverdrehend kicherte ich. „Wir haben weder miteinander geschlafen, noch haben wir uns geküsst. Wir haben einfach... geredet." Abrupt blieb Niall stehen. „Geredet? Das ist nicht dein ernst. Du hast gesagt, du findest ihn heiß und dann machst du nicht mal mit ihm rum?" - „Niall,bitte...", da fiel mir wieder etwas ein. „...warum bist du eigentlich so scharf darauf, dass Harry seinen Freund betrügt und ich eine Beziehung zerstöre?" Seufzend setzte sich Niall wieder zu mir. „Gott Louis... wir wissen doch beide, dass er keinen Freund hat. Lassen wir das. Wann seht ihr euch wieder?"


Und da traf es mich wie der Blitz. Mein Lächeln gefror. Mit meiner flachen Hand schlug ich mir gegen die Stirn. „Fuck!", rief ich ziemlich laut. Verwirrt schaute Niall mich an. „Was ist? Hast du nicht darangedacht, dass ihr euch wieder sehen könntet?" Ich schüttelte den Kopf. „Niall... wir haben wieder keine Handynummern ausgetauscht." Genervt stöhnte Niall auf. „Ihr seid echt wie kleine Kinder. Ihr bekommt nichts alleine hin.", tadelte er mich. „Naja, wie es scheint habt ihr die 'Freund'-Sache geklärt, du weißt, wo er wohnt und arbeitet. Ihr werdet euch schon wieder sehen." - „Ja, du hast ja Recht.... Na gut, lassen wir die Gefühlsduselei.... Zocken?", grinste ich Niall an. Mit einem breiten Grinsen streckte er beide Daumen nach oben.



Love and Liars - Part I - Larry StylinsonWhere stories live. Discover now