44. Schwimmbad

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Louis Pov.


„Louuuuuuu, aufstehen! Wir wollten doch ins....", Lottie platzte in mein Zimmer und blieb erstarrt stehen. „...Schwimmbad." Durch ihren Krach saß ich senkrecht im Bett. Noch völlig neben der Spur rieb ich mir über die müden Augen. Warum sprach sie jetzt schon vom Schwimmbad, wie spät war es bitte. „Aber sag jetzt bitte nicht, dass du Fizzy und mir absagst."

Irritiert sah ich sie an: „Wieso sollte ich absagen?" - „Na, wegen das was neben dir liegt?" Stirnrunzelnd schaute ich sie an, drehte dann meinen Kopf aber zur Seite, als ich es rascheln hörte. Unter der Bettdecke lugten nur ein paar Haare hervor, mehr konnte man von der Person jedoch nicht erkennen, was mich nun schmunzeln ließ.


Grummelnd richtete sich die wunderschöne Gestalt auf und fuhr sich einige Male über das Gesicht und durch die Haare. „Kino-Harry!", rief meine Schwester nun laut aus. Oh nein... wie peinlich. „Lottie!!!! Kannst du bitte rausgehen. Ich komm runter, wenn ich mich fertig gemacht habe." Grinsend zwinkerte mir Lottie zu und verließ ohne ein weiteres Wort mein Zimmer.


„Kino-Harry?", fragte Harry belustigt und schien direkt wach zu sein. „Äh... ja. Sie...", ich räusperte mich. „... sie hat dich doch schon im Kino kennengelernt." Skeptisch hob er eine Augenbraue und glotzte mich an. Ergeben seufzte ich: „Kann sein, dass dein Name schon einmal oder zweimal hier gefallen ist. Und seitdem nennt sie dich so." Harry lachte, zog mich zu sich, und ich konnte es mir nicht verkneifen zu grinsen. Dieser Mann machte mich wirklich wahnsinnig, denn mein Herz klopfte schon wieder wie verrückt. „Jetzt möchte ich aber meinen Guten-Morgen-Kuss haben." Und das ließ ich mir nicht zweimal sagen.



Nur ungern schickte ich Harry nach Hause, doch ich hatte schließlich meinen beiden Schwestern versprochen mit Ihnen ins Schwimmbad zu gehen. Und da ich meine Familie liebte, würde es mir nicht im Traum einfallen unseren Tag abzusagen.


Und so lief ich gerade mit meinen beiden Schwestern samt Taschen zu meinem Auto. Kaum hatten wir die Autotüren hinter uns geschlossen, schwatzte Lottie los: „Erzähl! Seid ihr zusammen? Habt ihr nur eine Affäre? Sag jetzt nicht, ihr seid nur Freunde... ich will alles wissen. Wie war der Sex?..." Ich konnte nicht antworten, denn Fizzy mischte sich ein: „Leute, bitte! Ich will sowas nicht wissen. Mein Bruder hat keinen... also er schläft mit niemanden." Lottie lachte los. „Sex. Es heißt Sex Fizzy. Komm schon, so klein bist du nun auch nicht mehr." - „Lou! Mach, dass sie aufhört."


Ich schaute in den Rückspiegel und konnte erkennen, dass Fizzy ihren Gesichtsausdruck angewidert verzog, was mich schmunzeln ließ. Meine Aufmerksamkeit richtete sich wieder auf die Straße, während Lottie in ihrer Handtasche kramte. „Hier. Dann musst du den Erwachsenen nicht beim Reden zuhören.", sprach Lottie im ernsten Tod und reichte Fizzy Kopfhörer. „Du bist selbst nicht erwachsen, Lottie."- „Erwachsener als du."


„Mädels, wir sind da." Sie haben es wirklich den ganzen Weg über geschafft, zu diskutieren, sodass Lotties Ausgangsfragen von mir unbeantwortet blieben. Vor mich hin grinsend stieg ich aus dem Wagen und schmiss mir die Tasche lässig über. Ohne auf die anderen beiden zu achten, machte ich mich auf den Weg zum Eingang.


„Treffen wir uns am gleichen Punkt wie immer?", schlage ich den beiden vor. Lediglich ein zustimmendes Nicken erhielt ich, ehe die beiden in die Mädchenumkleide verschwanden.


Ein paar Stunden später saßen Lottie und ich an einem Tisch und vertilgten jeweils eine Portion Pommes, während Fizzy zufällig ein paar Freundinnen getroffen hatte und sich mit denen an den Rutschen vergnügte. „Jetzt erzähl aber mal Lou. Du und Kino-Harry?"Seufzend verdrehte ich die Augen, konnte mir dann aber ein dümmliches Grinsen nicht verkneifen. „Ja, ich und Harry." - „Lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen!", forderte sie nun energischer. „Mensch Lottie, ja wir sind zusammen, aber erst seit gestern. Und nein: wir hatten noch keinen Sex! Jedenfalls nicht so richtigen. Und selbst wenn, glaube ich nicht, dass ich meine kleine Schwester mit Schwulen-Sex verstören möchte.", grinste ich sie nun frech an. Verblüfft schaute sie mich einige Sekunden an, ehe sie sich räusperte: „Ihr seid seit gestern zusammen und du gehst mit deinen nervigen Schwestern schwimmen?" - „Ja klar, ich habe es euch versprochen. Ich liebe Fizzy und dich. Und das wird sich auch nicht ändern. Habe ich euch schon einmal im Stich gelassen?" Lottie wurde rot und lächelte mich liebevoll an. „Nein, hast du nicht. Du bist der beste Bruder, den man sich vorstellen kann."


Plötzlich veränderte sich ihr Blick und sie schaute traurig auf den Tisch. „Lou, mir liegt noch was anderes auf dem Herzen...", sie unterbrach sich selbst. Als sie jedoch nicht weitersprach, legte ich meine Hand auf ihre. „Was ist los, Süße?" Sie seufzte und schaute mich dann an. „Ich habe Mum nun schon zweimal beim Weinen gesehen. Sie hat mich nicht wahrgenommen, aber ich mache mir Sorgen. Weißt du was los ist?" Ich musste schlucken, hoffentlich unauffällig. „Nein, hat... hat sie denn irgendetwas gesagt?"Natürlich hatte ich eine Ahnung, dass es mit diesem mysteriösen Treffen in diesem verlassenen Gebäude zu tun hat - sicher war ich mir jedoch nicht. Jedoch wollte ich Lottie nicht verschrecken.


„Gesagt nicht, sie hatte sich jedoch einmal alte Fotos angeschaut." Ich nickte nur traurig und versuchte in meinen Gedanken mir einen zusammenhängenden Reim daraus zu machen.


Nach einigen Minuten holte mich meine Schwester wieder aus meinen Gedanken. „Na komm, lass uns noch ein Wenig Spaß haben." Mit diesen Worten stand sie auf und zog mich an einer Hand hinterher. Den restlichen Tag sprachen wir nicht mehr über Harry oder Mum, worüber ich ganz froh war.


Nun lag ich abends in meinem Bett und konnte nicht fassen, dass morgen schon wieder Uni angesagt ist. Das Wochenende war so schnell verflogen und doch so ereignisreich. Erst die verkorkste Feier von diesem Professor, der Streit zwischen Harry, Niall und mir, Harry und mein Zusammenfinden und der Tag mit meinen Schwestern. Beim Gedanken an Harry musste ich lächeln und fischte noch einmal mein Handy vom Nachtschrank.


From: Lou

To: Haz


>Schlaf gut, Haz. Ich erwarte, dass du mich in meinen Träumen besuchen kommst. Lou xx<


Grinsend stellte ich mein Handy auf lautlos und legte es zurück, ohne aufeine Antwort zu warten.



Love and Liars - Part I - Larry StylinsonNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ