15. Nick

2.2K 257 23
                                    

Louis Pov.


Am nächsten Morgen hatte ich mal wieder eine gemeinsame Vorlesung mit Liam. Nach einer kurzen Begrüßung, trat erst eine unangenehme Stille ein. Ich packte meine Sachen aus und überflog noch kurz meine Notizen vom letzten Mal. Aus dem Augenwinkel konnte ich jedoch erkennen, dass Liam mich die ganze Zeit musterte.


„Habe ich was im Gesicht?", fragte ich ihn nach einer Weile grinsend. Verwirrt schaute er mich an, antwortete jedoch nicht. „Du beobachtest mich, Liam." - „Oh... nein. Ich habe nur überlegt." - „Okay, und was?" - „Ob es dir wohl genau wie Harry geht." Mein Grinsen fiel und ich überlegte, was ich darauf antworten sollte. „Das kann ich dir leider auch nicht sagen, Liam, da ich nicht weiß, wie es Harry geht." Liam gab ein Seufzen von sich. „Louis, wir kennen uns noch nicht so lange, daher kann ich das noch nicht einschätzen. Aber wenn du eher der Typ für One-Night-Stands bist... dann... dann lass Harry bitte in Ruhe. Er sagt mir zwar auch nicht alles, aber ich glaube, dass er dich mag."


Meine Gedanken überschlugen sich. Harry mag mich? Meine Augen weiteten sich vor Freude und meine Mundwinkel verzogen sich zu einem breiten Grinsen, dass wohl ziemlich dämlich ausgesehen haben muss, denn Liam schmunzelte. „Okay, das ist mir Antwort genug. Dann schreib ihm doch endlich. Er würde sich sicherlich freuen." Und schon fiel mein Grinsen wieder und ich senkte traurig meinen Blick. „Ich habe seine Nummer nicht...", hauchte ich so leise, in der Hoffnung Liam würde es nicht hören. Doch dieses Glück hatte ich nicht. „Na dann besuche ihn halt. Du weißt doch, wo er arbeitet. Ich könnte dir natürlich auch die Nummer geben... Aber so einfach mache ich dir das nicht. Du kannst dich ruhig etwas anstrengen und ihn selbst nach seiner Nummer fragen.", sprach Liam herausfordernd. Ich schielte einmal zu ihm rüber, runzelte die Stirn und nickte.


„Ich werde übrigens für zwei Wochen in die USA fliegen - ein familiärer Notfall. Und da ich keine Lust auf eine fünfstellige Rechnung habe, werde ich mein Handy hier lassen. Nur, dass du Bescheid weißt." -„Oh okay. Und wann fliegst du?" - „Gleich in zwei Stunden."

Wir brachten noch die letzte Stunde gemeinsam hinter uns und verabschiedeten uns dann. Die zwei Wochen Vorlesungen ohne Liam werden bestimmt ziemlich langweilig.


Nach Liams Worten über Harry hatte ich wieder neuen Mut geschöpft und mir vorgenommen in den 3 Stunden Unterbrechung der Vorlesungen zu seinem Laden zu gehen. Vielleicht hat er ja Lust mit mir Mittag zu essen oder sich mal wieder abends zu treffen. Gut gestimmt machte ich mich also auf in Richtung Innenstadt.



Harry Pov.


Gestresst rannte ich im Geschäft von A nach B. Meine beiden Kollegen haben sich heute krank gemeldet, sodass ich ganz alleine den Laden schmeißen konnte. Zum Glück war nicht all zu viel los, so dass ich wirklich alle Aufgaben schaffen konnte, wenn ich mich ein wenig beeilte. In Gedanken war ich bei blauen Augen, während ich eine neue Kollektion ins Regal einsortierte. Plötzlich spürte ich, wie mir jemand leicht auf den Hintern schlug. Überrascht darüber drehte ich mich zügig um.


„Nick? Was für eine Überraschung. Was machst du hier? Komm her und lass dich umarmen", lachte ich erfreut und zog ihn zu mir. Nick stieg in mein Lachen ein und erwiderte die Umarmung. „Ich bin gerade beruflich hier und dachte mir, ich komme dich mal wieder besuchen." - „Das ist aber freundlich von dir, dass du an mich denkst." grinste ich ihn an.


„Ich denke immer an meinen schwulen Lieblingscousin." - „Nick, du hast nur einen Cousin. Wie geht es Mila und den Kindern?" - „Denen geht es super. Du, was ich dich eigentlich fragen wollte... kann ich die paar Tage bei dir pennen? Wenn nicht, ist das kein Problem, dann nehme ich mir ein Hotel und..." Ich unterbrach ihn schnell: „Natürlich kannst du!" - „Wirklich? Danke, Harry! Ich werde auch heute Abend für uns kochen." - „Davon bin ich ausgegangen."


Noch eine ganze Weile quatschten wir, so dass ich meinen Job kurz ganz vergaß. Nick und ich haben uns fast zwei Jahre nicht mehr gesehen, da er auf der anderen Seite der Erde lebt. Umso mehr freue ich mich, dass ich ihn nun ein paar Tage bei mir habe. Als mir meine Kollektion wieder in den Sinn kam, schob ich ihn langsam Richtung Ausgang.


„Ich habe dich echt vermisst, Harry.", sagte er noch, ehe wir über die Türschwelle nach draußen traten. Lächelnd nahm ich ihn in den Arm. Nachdem wir uns lösten, legte ich noch kurz meine Hände auf seine Schultern: „Ich dich auch." - „Schlüssel?" - „Oh ja klar.... hier. Ich freue mich auf das Abendessen mit dir und jetzt seh' zu, dass du nach Hause kommst.", sagte ich fröhlich zu ihm und gab ihm noch einen Klaps auf den Hintern. Er lachte nur und drehte sich dann um, um zu gehen. Kopfschüttelnd drehte auch ich mich um, damit ich meiner Arbeit wieder nachgehen konnte. Ich blieb jedoch erstarrt stehen, als ich in zwei mir bekannte Augen schaute.


„Louis!"

Love and Liars - Part I - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt