8. Jeans

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Louis Pov.


Am Mittwoch hatte ich wieder eine dreistündige Pause, sodass ich mich wieder in die Stadt begab. Liam hatte eine Vorlesung, also ging ich wieder allein. Gestern Abend fiel mir auf, dass ich mal wieder die ein oder andere Hose gebrauchen könnte. Vielleicht eine in schwarz, eventuell aber auch eine in schwarz. Hach, ich mag schwarze Hosen. Ich steuerte ein Geschäft an, welches viel versprechend aussah.

Eine Weile stöberte ich in den Regalen und sang leise das Lied mit, welches im Radio lief. Wo waren die Verkäufer, wenn man mal einen brauchte. Ich finde hier nichts. „Kann ich dir behilflich sein, Louis?" Erschrocken fuhr ich herum und erstarrte, als ich direkt in die grünen Augen von Harry blickte. „Harry, was machst du denn hier?"- „Na, nach was sieht's denn aus?" - „Oh, du arbeitest hier, richtig? Blöde Frage, sorry." Ich grinste ein wenig verlegen. „Also, wie sieht's aus, benötigst du Hilfe?" - „Äh ja, ich suche eine neue Jeans... in schwarz... skinny." Er nickte und musterte kurz meine Beine, was mir etwas unangenehm war „Bin gleich wieder da."


Uff, damit hatte ich nicht gerechnet. Warum sehe ich ihn ständig? Und warum werde ich so nervös, wenn er mit mir redet. Gedankenverloren merkte ich, dass mir jemand auf die Schulter tippte und mich so aus meiner Trance holte. „Ich habe hier drei Modelle, das müsste deine Größe sein, komm ich zeige dir die Umkleiden." - „Gerne." Ich folgte ihm und konnte so einen netten Ausblick auf seine Kehrseite ergattern. Ich musste ein wenig dreckig grinsen. Dieser Anblick war göttlich. Ja, ich gebe zu, dieser Kerl ist heiß, verdammt heiß. „So hier sind wir. Hier sind die Hosen."


Ich zog mich in der Umkleide schnell um und die erste Hose saß wie angegossen. Ich verließ die Umkleide um mich dort im großen Spiegel zu betrachten.„Die steht dir super, Louis" Oh, ich hatte gar nicht gemerkt, dass Harry noch da war und Klamotten sortierte. „Findest du?" -„Ja, dreh dich mal." Ich tat, was er mir sagte, drehte mich und tanzte ein wenig zur der Musik aus dem Radio.

Dann ging ich wieder langsam auf Harry zu. Er schluckte, das habe ich genau gesehen. Und... hatten sich seine Augen verdunkelt?! Okay, das habe ich mir wohl nur eingebildet.


Er lachte los und drehte sich wieder seinem Stapel mit Klamotten zu, als er noch sagte:„Du scheinst gut drauf zu sein. Mit dir kann man bestimmt eine Menge Spaß haben. Wir sollten mal was unternehmen." Etwas perplex starrte ich ihn bzw. seinen Rücken an „Äh, ja klar, warum nicht. Wann hast du morgen Schluss?" - „Äh... um...17 Uhr?" - „War das eine Frage? Soll ich dich danach abholen?"


Er drehte sich endlich wieder um. Kurz starrten wir uns nur an. Ich war etwas erschrocken über meinen Mut und ihm schien es nicht anders zugehen. Wobei... er war wohl eher auf einen Kumpel aus, als auf eine Beziehung. Innerlich seufzte ich wieder. „Ähm ja, das kannst du machen... möchtest du noch die anderen beiden Hosen anprobieren?"- „Nein danke, ich nehme diese hier... zweimal." sagte ich und versuchte so lässig wie möglich zurück zur Umkleide zu gehen. Ich spürte genau seinen Blick in meinem Rücken, was mich grinsen ließ. Vielleicht habe ich ja doch eine Chance bei ihm.


An der Kasse achtete ich auf sein Namensschild. H. Styles. Styles?!? Was? Wieso? Niall? Sag jetzt nichts Falsches Louis. Du willst niemanden in die Pfanne hauen.

„Das ist das erste Mal, dass ich so schnell eine passende Hose gefunden habe, danke Harry." - „Das ist mein Job, gerne doch." Natürlich...sein Job. Mal wieder schlug ich mir mental gegen die Stirn. Er reichte mir die Tüte mit den Hosen. „Bitte. Dann sehen wir uns morgen, Louis." - „Danke, ja bis morgen."


From: Lou

To: Nialler

>Mr. Styles also... Nialler ich weiß genau, wer es ist. Warum hast du es nicht gleich geschrieben. Und nein, ich werde ihn nicht klarmachen. Ich weiß immer noch nicht, ob er auf Frauen oder Männer steht<


Ich schickte die Nachricht, bereute sie aber wieder sofort. Ich klang wie ein zickiger Teenager. Warum verhalte ich mich seit Samstag eigentlich wie ein Idiot? Seufzend machte ich mich auf den Weg.


Zurück in der Uni ließ ich mich neben Liam nieder. Er blickte zuerst zu mir dann zu meinen Tüten. „Du warst bei Harry im Laden?" - „Ja, ich brauchte eine neue Jeans. Ich wusste nicht, dass er dort arbeitet. Ich habe mich ein wenig erschrocken, als er plötzlich hinter mir stand." Ich musste etwas kichern. Was habe ich vorhin noch zu mir und meinem Verhalten gesagt. Louis. Reiß dich zusammen. Liam grinste mich breit an.


„Alles in Ordnung Liam? Habe ich was im Gesicht?" - „Nein, alles gut." Nach kurzem Überlegen nickte ich. „Darf ich dich was fragen,Liam?" Okay, ich war heute schon mutig, also schaffte ich das jetzt auch noch. „Ja klar, was denn Louis?" Ich atmete noch einmal tief durch, so dass Liam es nicht mitbekam. Du schaffst das Louis. „Ähm...du... hast mir letzte Woche gesagt, dass... einer von deinen Kumpels... naja... ähm... schwul ist. Wer ist es?" Mein Herz raste. Oh Gott, ich frag mich schon wieder, seit wann ich so stottern musste. Das gibt's doch nicht. Das Grinsen von Liam wurde dreckig. Er setzte gerade zu einer Antwort an, als sein Handy vibrierte. Verdammt, ich musste meinen ganzen Mut zusammen nehmen und jetzt musste ich auf meine Antwort warten. Er nahm das Gespräch an, ließ jedoch seinen Blick auf mir.


„Hey...wirklich?... ist ja interessant...so? hat er das? ... das ist doch gut... nein, ich weiß es noch nicht, ich bin dran... alles klar, wir sehen uns.... bis dann." Sein Grinsen wurde noch dreckiger. Er hatte seine Augen kein einziges Mal von meinen genommen. „Wer war das?", fragte ich schließlich. „Nicht so wichtig." - „Liam, um auf meine Frage zurückzukommen..." Der Professor betrat den Raum und wieder blieb meine Frage unbeantwortet. Das darf doch nicht wahr sein.



Love and Liars - Part I - Larry StylinsonWhere stories live. Discover now