Nach unserem kleinen Abenteuer sind wir zurück zu seinem Wagen.
Ich hatte mein Handy vergessen und wollte nochmal zurück in die Bar!
Ich glaube, dass ich das auch getan habe, denn wäre ich bei Robert geblieben, hätte mein Entführer sicher kein so leichtes Spiel gehabt.
Danach kann ich mich nur noch an kleine Fetzen erinnern..
Ein süßlicher Geruch, den ich immer noch in der Nase habe.
Ein schmerzlicher Griff um meinen Bauch.
Das war's!

Ich habe keine Ahnung, wie ich hier her gekommen bin.
Aber wenn ich den Geruch richtig zuordne, handelt es sich dabei um Chloroform und dann ist es kein Wunder, das ich unter Gedächtnisverlust leide!

Langsam gleiten meine Gedanken in eine andere Richtung, in die ich eigentlich überhaupt nicht denken möchte.
Was hat mein Entführer mit mir vor?!
Und vor allem, warum hat er ausgerechnet mich entführt?!
Will er mich dafür benutzen, um bei meinen Eltern Lösegeld zu fordern oder geht diese Sache in eine ganz andere Richtung?
Aber welche?
Ob Robert vielleicht Feinde hat, die mich dafür benutzen wollen, um ihm eins auszuwischen?
Ich kann mich allerdings nicht daran erinnern, das Robert jemals etwas angedeutet hat.
Ich wüsste jedenfalls nichts davon, dass ihm jemand etwas Böses will.
Ich selbst habe auch mit niemandem Streit, um das hier zu rechtfertigen.
Egal, wie lange ich mir den Kopf darüber zerbreche, mir fällt nichts ein, das mir in irgendeiner Art zu Weise weiterhelfen könnte.
Und genau das ist das Schlimme daran!
Ich sitze hier, denke ununterbrochen nach und komme zu keinem Ergebnis.

Als die Sonne schon fast komplett verschwunden ist, bin ich immer noch alleine in meinem Gefängnis.
Bis jetzt war noch niemand bei mir, der mir vielleicht ein paar Antworten geben könnte.
So langsam bekomme ich auch Hunger und mein Hals ist schon ganz trocken, weil ich seit Stunden nichts mehr getrunken habe.
Neben der verriegelten Tür befindet sich zwar eine Toilette, aber leider kein Waschbecken.
Inzwischen habe ich mich hingelegt und meine Augen geschlossen.
Ich muss mich immer wieder daran erinnern, dass ich unbedingt ruhig bleiben muss!
Wenn ich hier jetzt durchdrehe, hilft das keinem.
Im schlimmsten Fall, könnte das sogar richtig übel für mich ausgehen.

Mittlerweile ist es fast komplett dunkel im Raum und ich kann gerade noch so meine Hand vor den Augen erkennen.
Ich habe fürchterlichen Durst!
Im Moment kommt es mir so vor, als würde ich das alles hier gar nicht selbst erleben.
Eher so, als wäre ich mit im Raum und würde alles nur von außen beobachten.
Wahrscheinlich stehe ich unter Schock.

Plötzlich wird die alte Metalltür schwungvoll geöffnet.
Ich erschrecke mich fürchterlich, richte mich im gleichen Augenblick auf und rutsche in die hinterste Ecke des Bettes, ziehe meine Beine an und versuche mich so klein wie nur möglich zu machen.
Sollte es hart auf hart kommen, wird mir aber selbst das nichts nützen.

Da nun von außen grelles Licht den Raum flutet, brauche ich wieder einige Sekunden, bis sich meine Augen an die Helligkeit gewöhnt haben und ich endlich etwas erkennen kann.
In der Tür steht eine Frau mit einem Tablett in der Hand und schaut mich ruhig an.
Soweit ich es erkennen kann, hat sie dunkelblondes, langes Haar, das sehr gepflegt aussieht und ist relativ groß.
Sie muss etwa in meinem Alter sein, höchstens ein paar Jahre älter.
Völlig verängstigt sitze ich einfach nur da und versuche keinen Ton von mir zu geben.
Alles, was man wahrscheinlich hören kann, ist mein Herzschlag der viel zu schnell ist.
Sie bleibt eine kurze Zeit einfach da stehen, ohne ein Wort zu sagen, bevor sie mit einer Hand von außen nach etwas an der Wand tastet und nur Sekunden später, geht auch hier in dem kleinen Raum das Licht an.
Nun kann ich sie deutlicher sehen.
Ich schaue sie mir genau an, kann mich aber nicht daran erinnern, sie schon einmal gesehen zu haben.
Sie ist sehr gut gekleidet.
Sie trägt einen grauen Hosenanzug, der wie eine zweite Haut an ihr sitzt und ihre Figur wunderbar betont.
Als sie langsam auf mich zukommt, klackern ihre Absätze laut.
Einen Schritt vor meinem Bett bleibt sie stehen und schaut mich schon wieder einfach nur an.
Ihre Miene ist zwar ganz normal, nicht liebevoll aber auch nicht böse, trotzdem kann ich in ihren Augen eine gewisse Gleichgültigkeit und Kälte erkennen.
Auf ihre Hilfe brauche ich also nicht zu hoffen..
Wortlos stellt sie das Tablett am Fußende auf der Matratze ab.
"Wir wollen ja nicht, dass du uns verhungerst oder verdurstest. Schließlich haben wir noch einiges mit dir vor, dafür darfst du aber nicht abgemagert sein!", sagt sie kühl und geht zurück zur Tür.
Kurz bevor sie sie hinter sich schließt, dreht sie sich nochmal zu mir um.
"Wenn ich morgen nochmal komme, wirst du auf ein paar deiner Fragen antworten bekommen! Aber das wird dir auch nicht viel nützen!"
Und mit diesen Worten schlägt sie die Tür hinter sich zu, lässt mir aber wenigstens das Licht an.

Ich lausche noch einige Momente, aber als ich absolut nichts hören kann, fällt mein Blick sofort auf das Tablett.
Darauf befindet sich ein Teller mit geschmierten Brötchen und eine große Flasche Wasser liegt daneben.
Ohne groß darüber nachzudenken, mache ich mich darüber her.

Hier habt ihr mal den ersten Einblick in das, was Resa erwarten wird.
Es würde mich mal interessieren, was ihr so denkt.
Was geht hier vor sich und was hat es zu bedeuten?
Bin mal auf eure Ideen gespannt! 😏🤔

Why do you play with me?Where stories live. Discover now