I am singing in the rain

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Als er sich dann endlich von seinem Lachanfall erholt hatte und sich die Tränen aus den Augenwinkel wischte, konnte ich ihn immer nur noch verstört ansehen. Wenn Kira nicht seine Freundin war, warum hatte er sie dann als seine Freundin vorgestellt? Und die Fragen der Fragen: Wer war sie dann? Ich knetete nervös meine Hände und Shawn richtete sich langsam wieder auf, den Blick auf mich gewandt. Ich blickte zurück ,in seine braunen Augen, um deren Pupille sich helle Sprenkel zierten. Ich biss mir auf die Lippe und wollte etwas sagen, doch er kam mir zuvor: "Wie wärs wir laufen ein bisschen? Das hilft mir immer beim Reden." Seine Stimme war leiser als sein Lachen. Schüchtern. Vorsichtig. Unsicher, ob mir seine Idee gefallen würde. Doch im Moment zweifelte ich, dass ich etwas was er tat für schlecht empfinden könnte. Ich nickte und meinte dann leise: "Klar." Wir standen auf und liefen ein Stück weiter in den Wald hinein. Unbehagliche Stille breitete sich zwischen uns aus und ich hätte es für unmöglich gehalten dass er überhaupt neben mir herlief, hätten sich unsere Hände im Gehen nicht manchmal leicht gestreift. Shawn stupste mich leicht an der Schulter an und fragte mich dann zögerlich: "Wie kommst du drauf, dass ich und Kira naja, dass wir du weißt schon. Das sie meine Freundin ist?" Er war so schüchtern! Das hätte ich überhaupt nicht für möglich gehalten. Immerhin war er ja ein Weltstar. "Du hast sie als dein Mädchen bezeichnet, und sie dann vor mir als deine Freundin vorgestellt. Es war ziemlich offensichtlich.", meinte ich mit bedrückter Stimme. Er räusperte sich verlegen und stellte dann fest: "Ich wusste gar nicht. Ich meine ich hätte nicht gedacht dass es für Außenstehende, ich meine natürlich nicht dass du von meiner Welt abgeschnitten bist, ich meine mit Außenstehende du weißt schon. Dass es für dich aussehen könnte, als ob ich und Kira, Als ob wir zusammen wären." Ein Stein fiel mir vom Herzen, aber was sollte ich bitte darauf antworten. Ich wusste es bei bestem Willen nicht, also lächelte ich ihm einfach nur zu. "Ich und Kira sind beste Freunde, seit ich denken kann. Sie war meine Nachbarin in Pickering, einem Vorort von Toronto. Sie war- immer da. Auch als die Leute plötzlich alle wussten wer ich war, sie vergaß nie wer ich wirklich war. Sie kannte mich, den Jungen der sich von den Menschenmassen abkapselte und in seinem Badezimmer Gitarre spielte, weil dort die Akustik besser war, sie kannte den Jungen der sich immer auf dem Weg zur Schule einen Kaugummi von einem Automaten an der Ecke kaufte, sie kannte den Jungen der Eishockey spielte und sich erst wie er selbst fühlte, wenn seine Finger über Gitarrensaiten glitten. Sie kannte mich. Und das tut sie heute noch.", erzählte er mir und ich bekam sofort ein schlechtes Gewissen, weil ich ihn so verurteilt hatte. "Ich. Wenn ich gewusst hätte dass-", fing ich an doch er unterbrach mich indem er meine Hand nahm und seine Finger mit meinen verschränkte. Ich schluckte, ließ es aber geschehen. "Wenn du gewusst hättest, dass ich nur mit Kira befreundet bin und dass schon seit einer Ewigkeit, was wäre dann gewesen? ", fragte er mich und mein Herz schlug schneller. Bevor ich auch nur überlegen konnte, sprach ich die Worte aus, die mir als erstes durch den Kopf gingen: "Dann hätte ich mir den Eifersuchtsanfall sparen können." Erst als die Worte in der Luft hingen, merkte ich was ich gesagt hatte und schlug mir meine andere freie Hand blitzschnell vor den Mund. Hatte ich im Ernst gerade zugegeben dass ich eifersüchtig gewesen war?! Und das vor Shawn?! Ich verfluchte mich innerlich selbst. Ich hätte mich auf der Stelle selbst ohrfeigen können. Warum musste ich auch so ein verdammt loses Mundwerk haben?! Shawn blieb stehen und ich wurde auch gestoppt, weil er immer noch meine Hand hielt. "Du warst eifersüchtig auf Kira?", fragte er stockend und ich nickte und meinte dann stotternd: "Ich ja.. Ich meine wir kennen uns kaum und ich habe auch keine Ansprüche auf dich oder irgendwen-" Er unterbrach mich indem er meine andere Hand auch nahm und er näher trat: "Louisa, du hattest schon seit unserer ersten Begegnung, den größten Anspruch den ich je zugelassen habe. Und du darfst eifersüchtig sein, aber ich kann dir versichern dass es keinen Grund dazu gab. Nicht dass ich es nicht süß finde." Er zuckte mit den Augenbrauen und lächelt leicht. "Ich war immerhin auch eifersüchtig." Mir fielen fast die Ohren ab, hatte er jetzt wirklich seine Eifersucht zugegeben? "Du warst eifersüchtig auf Matt? Ist der eine Konkurrenz oder wie?", kicherte ich vergnügt und sah wie sich seine Wangen in einen hellen Rotton färbten. "Ich glaube ich sehe so ziemlich alles als Konkurrenz an, was dich betrifft.", gestand er und ich lächelte innerlich, doch äußerlich brachte ich keine Reaktion hervor. So geschockt und glücklich war ich über die Worte die er soeben gesagt hatte. Er bemerkte meinen undefinierbaren Blick wohl auch, denn er meinte sofort: "Das war echt zu kitschig, oder? Ich weiß nie Recht wie ich meine Gefühle in gesprochene Worte fassen soll, mit dem Gesang klappt es glaube ich besser. Ich könnte ja singen, wenn es dir nichts ausmachen würde." Er sah mich unsicher an und ich brachte gerade ein stummes Nicken zustande, so berührt war ich von seiner Idee. Er räusperte sich, wich aber keinen Schritt zurück, als er kurz ein paar Töne sang und dann mit dem eigentlichen Lied begann:

wait for me | s.mOnde histórias criam vida. Descubra agora