5 - ein Tapetenwechsel

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Grinsend lief ich in den Gemeinschaftsraum und rief schon nach Hermine. Mehrmals rief ich ihren Namen, ich musste ihr das mit Cedric erzählen! Joggend lief ich in unser Zimmer und roch schon irgendwie, dass etwas faul war. Als ich ankam, sah ich Hermine auf ihrem Bett sitzen und Professor Dumbledore auf meinen! Was machte der Schulleiter von Hogwarts auf meinem Bett? Sie sahen zu mir, Dumbledore lächelte und Hermine hatte ihre Lippen geschürtzt. "Guten Abend Professor Dumbledore." Er lächelte noch immer und stand nun auf. "Ah, Guten Abend Jacinda. Ich habe eine Nachricht für Sie." Irritiert schaute ich zu Hermine und dann wieder auf Professor Dumbledore. "Okay, und die wäre?" Er lachte kurz jedoch nervös und setzte sich wieder auf mein Bett und deutete daraufhin, dass ich mich neben ihn setzen sollte. "Also Jacinda. Wie wir wissen, hat dich der sprechende Hut in das Haus der Gryffindors eingeteilt. Nun ja, um es kurz zu fassen müssen wir den Vorgang wiederholen, weil er heute deinen Namen ständig im Mund hatte und immer wieder geschrien hat, dass es ein Fehler sei, und das ist höchst ungewöhnlich weißt du? Sowas ist in meiner langjährigen Zeit als Schulleiter noch nie passiert. Und deshalb vermuten wir, dass er sich versprochen haben könnte. Oder.. vertan? Wir wollen vorsichtshalber heute beim Abendessen den Vorgang, also die Einteilung, wiederholen." Ungläubig starrte ich ihn an und schluckte heftig. "Sie meinen ich könnte in ein anderes Haus eingeteilt werden? Ich möchte hier bleiben, bei Hermine und Harry und Ron!" "Sie hat Recht! Der sprechende Hut kann nicht einfach etwas anderes sagen!", mischte Hermine sich jetzt ein. Mein Atem stockte und ich fühlte Kälte in mir, alles an mir bekam eine Gänsehaut. Ich durfte nicht weg! Mein ganzer Familienstammbaum wäre durch mich zerstört! Professor Dumbledore stand auf und drückte mir kurz die Hand. "Tut mir Leid, aber was sein muss, muss sein. Selbst wenn uns sowas noch nie passiert ist. Vielleicht ist es ja auch nichts schlimmes wir werden sehen. Bis gleich ihr beiden." Und mit diesen Worten verließ er das Zimmer. Ich konnte es immer noch nicht realisieren und sah noch mehrere Minuten auf die Tür. "Jace..", begann Hermine, fuhr aber nicht fort. 

*

Schweigend und mit voller Angst saß ich auf der Bank und wartete, bis ich von Professor aufgerufen wurde, nach vorne zu gehen. Wir warteten noch bis alle ihre Plätze eingenommen hatten und es still wurde. Als ich nach vorne schaute waren schon alle Lehrer eingetroffen und tuschelten miteinander während sie mich anschauten. Super, ich fühlte mich ja so gar nicht beobachtet.. "Also Schüler, ich hoffe ihr hattet heute einen angenehmen Tag. Der Grund weshalb ich jetzt hier vorne stehe ist und nicht kräftig reinhaue ist, dass es mit eine eurer Mitschülerinnen ein Fehler geschehen ist, und um diesen Fehler zu meiden, rufe ich Jacinda Carter nach vorne." Professor Dumbledore schaute mich aus der Ferne an und ich spürte schon, wie alle Blicke an mir klebten. Hermine stupste mich an und flüsterte mir ins Ohr "Na geh schon," und ich lief langsam zum Podest. Als ich zu den Slytherins schaute, sah ich Malfoy, und unsere Blick trafen sich. Sein Blick zeigte Kälte und Hass vermischt und ich sah sofort weg.

Als ich mit zittrigen Beinen mich auf den Stuhl setzte, setzte Professor Mcgonagall mir den Hut auf und Stille erfüllte den Raum. Ehe ich mich auch schon versah sprach der Hut laut und so deutlich, dass Emelie und Aiden es bestimmt auch hören konnten. Verdammt. "Jacinda Carter, also, hmm." Ich schwieg und suchte mit den Blicken nach Aiden. "Also Jacinda, dich nach Gryffindor zu schicken war vielleicht keine so gute Idee, obwohl ich nur gute Ideen habe. wie dem auch sei, Jacinda. Du bist ein mutiges und wackeres Mädchen, das muss man dir lassen. Doch tief in dir steckt ein ehrgeiziges und stolzes Mädchen, sodass du automatisch zu den Slytherins gehen könntest. Und da dir einen reinen Blutstatus hast passt du wie perfekt dorthin. Und was ich sage, bleibt auch so!" Ich knetete meine Finger und sah nach oben. Natürlich wollte ich bei den Gryffindors bleiben! "Ich bin ganz gut aufgehoben bei den Gryffindors. Und ich möchte dort auch sehr gerne bleiben." Noch ehe ich das letzte Wort aussprechen konnte, schnitt der sprechende Hut mir das Wort ab. "Ich denke, du wärst viel eher bei den Slytherins aufgehoben, nicht? Dazu wurdest du bestimmt, Jacinda." Jetzt wurde mir übel und mein Magen verkrampfte. "Nein, bitte nicht. Ich flehe dich an!" Ich versuchte so leise wie möglich zu reden, damit mich ja keiner hört.  "Jacinda ist doch bereits in einem Haus. Wäre es nicht falsch sie um zu siedeln?" "Hmm, meine Entscheidung ist gefallen Professor Dumbledore. Jacinda Carter?" Alle hielten die Luft an und waren totenstill. Schande über mich! Schande über diesen rassistischen Hut! "Ich liebe alle meine Freunde, bitte sprechender Hut, tun Sie mir das nicht an!" Ich unterdrückte ein Schluchzen und schaute gekränkt auf den Boden. "Du gehst zu den Slytherins." Ich schaute zu Harry rüber und sah die Enttäuschung in seinem Gesicht. Noch immer herrschte Totenstille und mein Puls verlangsamte sich. Mein Herzklopfen war deutlich zu hören und es würde mich nicht wundern, dass die ganze Welt dieses Klopfen hören würde. Ich wollte sterben, bringt mich um! Mit zittrigen und eiskalten Händen gab ich den Hut wieder Professor McGonagall und versuchte nicht umzukippen. Ich glaube, ich war nicht die einzige, die traurig war. "Jacinda. Wenn du magst, kannst du dich jetzt noch bei deinen alten Mitbewohnern essen." Ich sah zu Dumbledore und nickte langsam. "Ein riesen Applaus für Jacinda, die es trotz allem durchhält und die erste ist, die sowas miterleben kann." Überall ertönte ein erst zögerlicher danach lauteres Klatschen, doch das kümmerte mich nicht, ich blockte alles in mir ab. Familienstammbaum Schänderin!  Mit diesen Gedanken setzte ich mich an meinen Platz und schaute um mich rum. Noch immer klatschten sie, doch ihre Blicke sagten mir eines : Verwirrung. Wer hätte rechnen können, das der sprechende Hut so ein Quatsch fabriziert hatte? Irgendetwas war faul an der ganzen Sache. Ich meine, wieso ich? Ich könnte ebenfalls zu den Ravenclaws, wieso ausgerechnet nach Slytherin? Es hatte mir noch nicht mal eine Wahl gelassen! Frustriert hielt ich mein Besteck in der Hand, jedoch wollte ich nichts zu mir nehmen, mein Hunger wurde von meiner Trauer unterdrückt. Hermine nahm mich in den Arm was Harry und Ron ihr gleich taten und sie flüsterte mir etwas zu. "Wir bleiben trotzdem gute Freunde, vergiss das nicht Jace." Sie lösten sich von mir und fingen an zu essen, ich jedoch hatte echt kein Hunger mehr, es fühlte sich eher wie eine Mischung aus Übelkeit und Trauer und schon kam mir etwas hoch. Zügig stand ich ohne etwas zu sagen auf und rannte nach draußen. Möglichst schnell weg von hier! Rennend begab ich mich in die Mädchen Toiletten, aus der sich schon die Maulende Myrte gefasst machte.

"Ahh, wenn das nicht Jacinda Carter ist." Ohne sie zu beachten stürzte ich mich in eines der Kabine und übergab mich erstmal kräftig. Das dauerte so lange, bis ich meine letzte Kraft auf das Spülen der Toilette betätigte und auf den Boden einsackte, solch ein Druck lastete auf mir. Meine Familie, wirklich jeder waren stolze Gryffindors. Unsere Eltern haben uns nie arrogant und verhöhnt aufgezogen. Ich hörte die Maulende Myrte herumfliegen und mit sich selbst reden, als wär ich hier unwichtig, bis ich die Tür aufgehen hörte. Reglos blieb ich auf dem Boden liegen, bis die Tür aufging und ich Emelies erleichterte Stimme hörte. "Jace!" Sie kniete sich zu mir und nahm mich in den Arm. Ich hörte wie Aiden auch noch rein kam und und sich auch zu mir kniete. Das war das erste Mal, dass wir uns drei richtig sehen konnten. Sonst waren sie immer mit anderen Unterwegs und ließen mich Außen vor. "Man Jace, du hast uns ein Schrecken eingejagt!" Aiden schaute mich mit seinen blauen Augen an. Gerade jetzt musste ich daran denken, dass ich die Einzige aus meiner Familie war, die braun - grüne Augen und Kastanienbraune Haare hatte. Alle, wirklich alle waren von Natur aus blond und blau äugig! Ob man es mir glaubt oder nicht, manche denken, ich sei adoptiert, was jedenfalls nicht stimmte. Ich schaute beide an und Tränen flossen mir über meine Wangen. "Ich habe alles zerstört. Ich habe alles durcheinander gebracht. Wir waren stolze Gryffins. . .und jetzt? Ich wollte da nicht hin! Bitte hasst mich nicht dafür!" Ich schloss meine Augen kurz und versuchte gleichmäßiger zu atmen. "Jace, das kann passieren. Jeder Mensch ist anders, vor allem du! Weißt du, Mum und Dad wussten es schon immer dass du besonders bist, gerade dein Äußeres ist ein tolles Beispiel! Du zerstörst nichts, du bringst einfach nur Schwung in die Bude!" Emelie hielt mich immer noch fest in ihren Armen. "Das haben sie gesagt?" Beide mussten kurz lachen und mir ging es sogar etwas besser. "Ja, sie sagten uns, dass du zu etwas Auserwählt worden bist. Aber du wirst es schon noch herausfinden. Aber mach dir darüber keine sorgen. du bist unsere Schwester, wir lieben dich!" "Aber ich möchte nicht in dieses Rassisten Haus eingeteilt werden.", murmelte ich und sah hoch. "Das sind nur Vorurteile Jace, es gibt auch nette Slytherins.", sagte Aiden und strich meine Haare aus meinem Gesicht. Es wunderte mich, dass Emelie so nett war, das war das erste Mal seit Jahren, und es fühlte sich gut an.

Hogwarts - Mein neues Leben ( Harry Potter Fanfiction )Where stories live. Discover now