33 - Duelltime

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Hier saßen wir nun in dem etwas langweilig dekorierten Büro von Professor Mcgonagall , mit wir meine ich, Draco, seine Eltern, ich und meinen Eltern. Schon die ganze Zeit über funkelten mich beide an, der eine schlimmer als der andere. Das war alles deine Schuld Cedric! "Nun, angesichts der Tatsachen, dass Jainda und Draco vorbildliche Schüler sind, ist es nur eine Verwarnung für beide. Da heute ihr Duell stattfinden wird, kneife ich mal ein Auge zu und lasse Sie beide ohne schlechten Gewissens duellieren. Ich möchte aber nicht, dass solche Auseinandersetzungen wieder vorkommen." Einen Blick erhaschte ich mir in Dracos Richtung, die Eltern sahen viel zorniger aus als meine, naja, eher sein Vater. Schuldgefühle überkamen mich. Ich musste es beichten. "Professor McGonagall? Draco hatte absolut gar nichts mit dem Vorfall zu tun. Es war einzig und allein--" "..meine Schuld." Draco unterbrach mich, obwohl ich versuchte ihm zu helfen! "Stimmt das Jacinda?" fragte Dad mich mit einer hochgezogenen Augenbraue. Das hieß, das er mir nicht so schnell verzeihen würde, wenn ja. Um ehrlich zu sein blieb mein Mund an dieser Stelle speerweitoffen. Als ich zu Draco sah verriet mir sein Blick alles : Halt den Rand Jacinda, du wirst es sowieso bereuen. Einmal holte ich tief Luft und sah zu Draco rüber. "Ja, Draco ist Schuld." "Das wird strikte Konsequenzen für dich geben, Sohn." Lucius würgte das letzte Wort aus sich heraus. Mir ging es gerade eh zum kotzen, wieso verpasste Malfoy mir jetzt auch noch Schuldgefühle? "Eure Eltern sind aus einem anderen Grund hier angereist," wechselte Mcgonagall das Thema. ", sie werden Euch beiden zuschauen." Gedemütigt sah ich an einfach für die restliche Stunde auf den Boden, ich konnte keinen Blick ertragen, und erst Recht nicht den von Draco. 

*

Seufzend ließ ich mich auf meinem Bett nieder. Mum und Dad waren mit den Malfoys wortwörtlich auf freiem Fuß und sahen sich Hogwarts genauer an, sodass sie auch über einige Geschäfte reden konnten, so behaupteten sie zumindest. Was ein Tag. Erst das mit Cedric, ich wollte meine Gedanken sowieso nicht daran verschwenden, und das das mit Draco! Oh man, bekam ich denn nie eine Strafe? Meine Strafe waren eher die Schuldgefühle.. Ich musste es mit ihm klären!  Zumindest irgendeine kleine Gegenleistung, ich wollte nie und nimmer in der Schuld von Draco Malfoy stehen! Zunächst jedoch stand ich von meinem Bett auf und ging an meinen Kleiderschrank. Für diese Privatvorstellung sollten wir unsere Slytherinuniform anziehen. Zum Glück wurde meine einen Tag davor gewaschen und gebügelt, sodass ich nicht ganz wie eine Idiotin aussah wenn ich duellierte. Ich holte die Uniform aus meinem Schrank und legte sie behutsam auf mein Bett. Langsam strich ich über das Slytherin Logo, erst über die Schrift, dann weiter zur fauchenden Schlange, dort verweilte mein Zeigefinger für eine Weile. Sie erinnerte mich sehr an Dracos heraufbeschworener Schlange. Draco.. Sofort kamen wieder die Schuldgefühle hoch. Ich schob meine Gedanken beiseite und fixierte mich wieder auf die Schlange. Diese bedrohlich wirkenden Augen und diese spitzen Zähnen waren jedoch der Grund dafür, weshalb ich geschwind aufstand und aus dem Zimmer lief. Ich musste mit Draco reden, komme was wolle! Von mir aus würde ich ihn sogar schweren Herzens gewinnen lassen, jedoch wollte ich nicht, dass er bei unserem bevorstehendem Duell irgendwelche blöden Schummelaktionen durchführte.

*

*Klopf* *Klopf* 

Lange hörte ich nichts, bis die Tür sich von alleine öffnete. In zwei der Betten lagen Crabbe und Goyle und aßen Süßigkeiten, Blaise stand vor einem Bücherregal und musterte mich intensiv, ich wollte mir nicht erdenken was er dachte, und von Draco war keine Spur zu sehen. Arme verschränkend wanderte ich langsam durch den Raum und ließ meinen Blick zu Blaise schweifen. "Wo ist Draco?" fragte ich relativ kalt. Er fing an zu grinsen und entblöste somit seine perlenweiße Zähne. Gerade als er seinen Mund öffnen wollte, sprach jemand anderes weiter. "Hier." wie auf Knopfdruck sahen wir alle zu dieser Person. "Was willst du?" gab er so kalt und gefühllos von sich, dass ich erstarrte. "I-ich wollte.. ich wollte mit dir reden." antwortete ich ihn stammelnd und sah verlegen zu Boden. Draco murmelte etwas unverständliches von sich und ich sah ihm anschließend in seine Augen. "Wie bitte?" Seufzend nahm er meine Hand, ja er nahm meine Hand, und zog mich aus dem Raum. Was sein musste, musste sein, dachte ich mir und folgte ihm auf Schritt und Tritt. Meine Hand war immer noch in seiner, was eigentlich ziemlich komisch war. Denn je länger er mich hielt, desto nervöser wurde ich. Er zerrte mich regelrecht in einen leeren Raum, in den ich zufälligerweise noch nie war. Gleich nachdem er die Türe hinter sich geschlossen hatte, verfinsterte sich seine Miene und mir wurde mulmig zumute. Was hatte er vor? "Damit du es weiß, ich habe nicht die Schuld auf mich genommen weil ich dich mag." Seufzend betrachtete ich ihn intensiv von oben nach unten und dann sah ich in seine Augen. "Es tut mir Leid, okay?" Ehe ich mich versah näherte sich mir bedrohlich nahe. "Entschuldigen helfen dir auch nicht, Blutsverräterin! Du hast mich in eine missliche Lage gebracht, also komm mir nicht mit Entschuldigungen an verdammt!" Das letzte Wort schrie er förmlich auch sich heraus. Verdutzt sah ich ihn noch immer an. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Unsere Augen standen dicht beieinander und kleine Adern an seiner Schläfe pulsierten leicht. Würde er sich auch nur ein ganz kleines Bisschen vorlehnen würden seine Lippen auf meinen liegen. Innerlich brodelte es in mir. Und irgendwie versuchte ein Teil von mir, diese Gedanken bei Seite zu schieben, während der andere Teil von mir sich nach vorne lehnen wollte.. was faselte ich da? Draco war mir so nah, jedoch so weit entfernt zugleich. Nur langsam löste er sich von mir und blickte mir emotionslos in die Augen. "Blutsverräterin.", sagte Draco noch einmal. Ich würde mich so gerne wehren, ihm sagen dass er ein egoistischer Schnösel war, doch ich konnte mich nicht rühren geschweige denn atmen. Mein Herz pochte wahrscheinlich so laut das Draco es auch hörte. Schließlich wandte er sich  entnervt von mir ab und ging schweigend aus dem Raum. Auch als die Tür ins Schloss fiel, blieb ich wie angewurzelt neben der Wand stehen. Was. war das? Entsetzt darüber wie er mich behandelt hatte rieb ich an meinen Unterarm. Überall, wirklich an jeder Faser meines Körpers bekam ich Gänsehaut. "Blutsverräterin" nannte er mich. Und doch fühlte ich mich schuldig.

*

"Meine Damen und Herren, bitte richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf zwei besondere Slytherin Schüler,  Jacinda Carter und Draco Malfoy. Bitte ein Applaus." "Los, geh schon!" flüsterte mir Aiden grinsend zu und verschwand dann hinter der Bühne. Nervös stieg ich die Treppen hinauf und stellte mich in Position. Wie vorher abgemacht schien das Scheinwerferlicht auf mich herab und blendete in den Augen. Lautes Applaudieren hallte durch den Saal gefüllt von dem Pfeifen und Lachen der Vertrauensschüler. Als wieder Stille eintrat ging es los. Ich sah Draco von weitem auf mich zukommen, was ich ihm gleich tat. Als wir uns genau gegenüber standen hielten wir kurz inne und sahen uns in die Augen. Grau blau in Braun grün. Er war in Gegensatz zu heute Abend gelassener und ja, ich konnte ihn sogar etwas schmunzeln sehen. Plötzlich schüttelte er unauffällig den Kopf. Was sollte das? Meint Zittern wurde stärker als er sich verbeugte, was ich ihm zögernd gleich tat. Ein Lichtschalter wurde in meinem Gehirn angeknipst, natürlich! Er wollte mich doch nur einschüchtern, um zu gewinnen, doch das war okay. Im gleichen Tempo liefen wir wieder zurück und dann begann es. Nur kurz hielt ich nochmal inne und drehte mich danach blitzschnell um, um ihn gewinnen zu lassen. Ganz richtig gehört, ich fühlte mich schlecht. Mein Arm zeigte nur auf ihn. Draco zögerte nicht und rief : "Expelliarmus!", woraufhin mein Zauberstab aus meiner Hand flog. Ich lächelte zu dem Tisch, an dem meine Eltern saßen und zuckte mich den Schultern. Sie alle klatschten trotzdem. Was sollten sie denn sonst tun, wir waren für sie alle wie kleine Kinder, die stolz zeigten, was sie im Unterricht erlernt hatten. "Vielen Dank für die Zwei." 'ertönte es von irgendwo und ich ging von der Bühne. Das war es also.




Hogwarts - Mein neues Leben ( Harry Potter Fanfiction )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt