78 - Leugnungen und die Nokturngasse

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 Der 6.te Teil Leute! :D Bitte die Bemerkung am Ende lesen, es ist sehr wichtig!

"Jacinda?" Eine Stimme weckte mich. Mit starrem Blick sah ich auf die Wand vor mir, rührte mich nicht. Schritte kamen auf mich zu, doch ich ignorierte es, schloss meine Augen wieder. "Das Essen ist fertig, komm." Ich zuckte zusammen als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte, gleich danach ließ die Hand meine Schulter wieder los. "Fass mich nicht an.", murmelte ich und zog die Decke näher zu mir, sodass nur noch mein Kopf durchlugte. Gleich darauf wurde die Tür leise geschlossen sodass ich erneut von der Dunkelheit im Zimmer umhüllt wurde. Welcher Tag wohl heute war? Wie lange ich wohl geschlafen hatte? Seit dem Ferienanfang trank ich nur noch Baldriantränke, gleich danach bediente ich mich beim Schlaftrunk für traumlosen Schlaf. Nur so verhinderte ich, ohne Alpträume in der Traumwelt zu leben. So schaffte ich es, mich tagelang in einen langwährenden Schlaf zu versetzen. Irgendwie musste ich immerhin den Geschehnissen und den Gedanken entfliehen. Die Tränke braute ich mir selbst zusammen, es war nicht schwer für mich, nur die Zutaten zu besorgen erschwerte mir alles. Toll. Jetzt war ich wach. Mein Bauch begann plötzlich zu knurren. Irgendetwas musste ich schließlich essen. Genervt streckte ich mich und stand letztenendes auf. Sofort machte ich mich ins Bad, wann hatte ich das letzte Mal gebadet? Vor einer Woche? Ich war echt ekelerregend, so kannte ich mich gar nicht. Auch das Bad war abgedunkelt worden, wo war denn das Sonnenlicht? Hatten wir nicht Sommer? Als ich aus dem Fenster sah, bekam ich einen leichten Schock. Es war nebelig und dunkel. War es schon die ganze Zeit über so? Ich ließ heißes Wasser in die Wanne laufen während ich mich meiner Kleidung entledigte. Mir war zuvor gar nicht aufgefallen, dass ich so blass war. War ich schon immer so? Sollte ich in den Spiegel schauen? Ich traute mich nicht. Gegen meinen Willen entschied ich mich dazu, in den Spiegel zu schauen und erschrak. Ich sah aus wie eine Leiche! Tiefe violette Schatten lagen unter meinen Augen, ich sah aus als ob ich geschlagen worden wäre! Meine bleiche Haut bestärkte die Farbe nur. Wenn das nicht genug wäre, eines meiner Augen waren blutunterlaufen. Ich sah ausgelaugt aus, todkrank. Niedergeschlagen wandte ich den Blick ab und drehte den Wasserhahn wieder zu. Langsam stieg ich in das dampfende Wasser woraufhin eine Gänsehaut über meine Haut fuhr. Als mein Körper im Wasser eingetaucht war lehnte ich mich an die Badewannenkante, schloss meine Augen. Von unten hörte ich ein Stimmengewirr. Eine Gedankenwelle holte mich ein und ich zuckte zusammen, als ich die Bilder vor meinen Augen sah. Diese Augen. Diese Berührung. Ich wusste nicht, wer ich war. Ich wusste nicht was ich gesehen hatte. Ich konnte nicht klar über das Thema denken. War das nur ein Traum? Litt ich unter einer psychischen Erkrankung?Mühselig versuchte ich Traum von der Realität zu trennen, vergeblich. Ich fasste mir mit beiden Händen an den Kopf und kniff die Augen zusammen. Ich fühlte mich schwach. Jeder Gedankenansatz den ich besaß nützte mir nichts. Als ich meine Hände wieder von meinen Haaren losließ hielt ich in beiden Händen ein Büschel Haare in der Hand. Verwirrt darüber richtete ich mich auf und seufzte. Schnell wusch ich mich zu Ende und machte mich fertig. Als ich die Treppen hinunterstieg, mied ich jeglichen Kontakt zu den anderen. "Guten Abend Jace." Mum stand hinter der Kochinsel, ich jedoch sah nicht zu ihr und ging rüber zum Kühlschrank. "Ich habe bereits gekocht. Geh ruhig ins Esszimmer." Langsam ließ ich den Kühlschrankgriff los und lief zum Esszimmer. Dort saß Emelie bereits und sah mich erwartungsvoll an. Nur kurz schnellte mein Blick zu ihr. Seit wann trug sie schwarze lange Pullover? So kannte ich sie gar nicht. Sie war doch immer so farbenfroh gekleidet. "Setz dich Jace." Sie zeigte euphorisch auf den Platz vor ihr. Sie ignorierend nahm ich Platz und griff sofort nach dem Essen. Immerhin hatte ich seit Tagen nichts mehr im Magen gehabt. Von hinten hörte ich Schritte, dann setzte sich schließlich auch Mum dazu. Sie starrten mich an. Ich hasste es angestarrt zu werden. Seelenruhig aß ich Kartoffelbrei während die beiden mich so anstarrten. "I-ich hab gehört die ZAGs sollen gut ausgefallen sein dieses Jahr." Emelie klang freundlich, kannte ich gar nicht von ihr. "Davon habe ich auch etwas mitbekommen. Scheint so, als hätte Jacinda gut Chancen, als Aurorin aufgenommen zu werden." So schnell ich konnte aß ich auf und ignorierte deren Gespräch. "Die Malfoys wollten hier in kürzester Zeit eintreffen, ist das nicht toll?" Jetzt schnellte mein Blick zu Mum. Sie lächelte mich allen ernstes an. "Meinst du Draco und seinen Todesser Vater?" Gereizt trank ich den letzten Schluck Wasser aus meinem Glas und stand auf. "Ich kann es kaum abwarten." Harsch wandte ich mich ab, und ich wäre weiter gelaufen, wäre Mum mir nicht zuvor gekommen. "Jacinda Carter, ich bin deine Mutter, also bitte ich dich..-" "Bittest mich was?" Jetzt stand sie auf, Emelie gleich danach. "Lass uns das besprechen wenn dein Vater nach Hause kommt." Verächtlich schnaubte ich, in mir entflammte sich Wut. Ich wusste nicht was oder wie ich meiner Familie klar machen sollte, dass ich Zeit zum nachdenken brauchte. Emelie legte eine Hand auf Mums Schulter während diese begann zu zittern. "Wenn dich etwas bedrückt, dann sag es uns Schätzchen, wir sind eine Familie." Voller Skepsis schüttelte ich den Kopf und wandte mich anschließend zum Gehen. Ich wollte das alles nicht mehr hören. "Ich gehe zu den Weasleys. Dort werde ich für die restlichen Wochen bleiben, und dann gemeinsam mit den anderen nach Hogwarts gehen." Ich schnellte die Treppen rauf und schwang meinen Zauberstab, welcher meine nötigen Sachen in den Koffer packte. Thalia, meine Eule fiepte laut als ich den Käfig zur Hand nahm und mich auf zum Kamin machte. "Jacinda! Jetzt bleib doch stehen! Warte doch auf die Malfoys, oder zumindest auf deinen Vater!" Jemand umfasste erneut meine Schulter sodass ich mich diesmal ruckartig umdrehte und meinen Zauberstab auf meine eigene Schwester richtete. "Fass mich nicht an.", fauchte ich sie an und war im gleichen Moment selber überrascht von mir. Ich erkannte mich selbst nicht mehr wieder. Emelie weitete die Augen für einen kurzen Moment, ging einen Schritt zurück, so als hätte ich sie geschlagen. "Die Malfoys wären die Letzten die ich jetzt gerne zu Gesicht bekommen würde." Wutentbrannt stellte ich mich in den Kamin und nahm was vom Flohpulver. "Fuchsbau." Mit einem Ruck wurde ich durch die magischen Kanäle des Flohnetzwerks durchgeschlängelt. Eine unsanfte Landung ließ mich bemerken, dass ich nun dort war wo ich sein wollte. Hustend richtete ich mich auf und ah mich um. Eine Familie voller Rotschöpfe starrte mich an. "Ich hätte geklopft, wenn ich die Möglichkeit dazu hätte." Molly stand ruckartig auf und begann übers Gesicht zu strahlen während die anderen lachten, mich begrüßten. "Mein Engel!" Ich wurde in eine warme Umarmung gezogen, genoss es insgeheim sogar. "Ich habe euch so vermisst!", rief ich in den Raum während sich Hermine und die anderen auf mich stürzten. "Wir dich auch!", ertönte es von den anderen woraufhin ich schlucken musste. Ich liebte diese Menschen. So sehr. "Setz dich, wir wollten jetzt anfangen zu essen." Molly führte mich zu eines der unbesetzten Stühle. "Du hast ja abgenommen! Mein Kind, du solltest dringend aufhören dir diese Muggelfrauen als Beispiel zu nehmen!" Ich begann zu lachen als Molly mir einen großen Klecks mit Essen auf den Teller tat. Es war mir so egal, dass ich Zuhause bereits gegessen hatte. "Erzähl mal, wie geht es dir? Hast du schon etwas mit der Familie unternommen?", fragte Mr. Weasley nun während die anderen zu mir schauten. Sollte ich ihnen sagen, dass wochenlang im Bett lag und nichts getan hatte? Nein. "Nichts besonderes eigentlich, ich war die meiste Zeit über Zuhause. Und wie gehts euch, Harry?" Harry sah von seinem Teller auf und lächelte schwach. "Gut." Verständnisvoll presste ich meine Lippen aufeinander und aß weiter. Harry muss ziemlich in sich gekehrt sein wegen der Sache mit Sirius. Er hatte seinen einziges richtiges Familienmitglied verloren. Ich fühlte mich irgendwie schuldig, ich hätte aufpassen sollen. 

Versunken in abertausenden Gedanken schlenderte ich mit den Dreien in der Winkelgasse, wir alle schwiegen. Was war nur aus diesem Ort geschehen? Die einst belebte Gasse war nun wie leer gefegt, einige Schaufenster waren sogar eingeschlagen worden. Durch Angst vor weiteren Angriffen von den .. Todessern kauften die Leute eilig ihre Schulsachen und verschwanden wieder. Traurig. Weasleys Zauberhafte Zauberscherze, das war der einzige Laden, der eine heitere Stimmung bei uns ausübte. So traten wir schweigend in den Laden ein. "Wow.", hauchte ich. "Es ist genial hier!", hauchte Hermine nun sodass wir uns alle aufteilten. Ich schlenderte noch immer umher, sah die vielen Zaubertränke aufgereiht und lächelte zum ersten Mal richtig. Die beiden hatten große Arbeit geleistet. Sie taten das was ihnen gut tat, nicht was ihnen zugeteilt wurde, ich bewunderte das sehr. "Hallo Jacinda!", ertönte es aus zwei Richtungen sodass ich leicht aufschreckte. "Hallo Jungs, sehr schöner Laden. Mir gefällt es hier total.", sagte ich nun und sah mich gleichzeitig um. "Nun ja, wir haben da so eine Überraschung für dich." Fred kam mir jetzt einige Schritte näher und reichte mir eine Flasche. Verwirrt sah ich zu den beiden. "Da du uns mit dem Plan gegen Umbridge geholfen hattest, wollten wir uns revanchieren." Jetzt ging ich einen Schritt zurück. "Das kann ich nicht annehmen Leute, ich habe euch geholfen weil ich es wollte. Ihr seid meine Freunde." Jetzt kam mir Fred wieder einen Schritt näher und griff sanft nach meiner Hand, legte das Fläschchen behutsam in meine Hand. "Das würde nicht jeder für uns machen. Dankend lächelte ich Fred an und umarmte beide gleichzeitig. "Danke Jungs." "Willst du nicht wissen was das ist?" Neugierig löste ich mich aus der Umarmung und musterte das Fläschchen. "Ein Heiltrank für sehr starke Verletzungen." Jetzt kam mir George ziemlich näher und führte flüsternd fort. "Auch bei schwarz-magischen Zaubern." Bei dem einen Wort bekam ich eine Gänsehaut und sah wieder diese Bilder vor meinem Kopf. Gespielt lächelte ich und bedankte mich erneut. "Gebrauche ihn klug. Das ist ein Unikat." Ich drehte mich nochmal zu den beiden und nickte ernst. "Danke." Gerade als ich die anderen suchen wollte kam mir ein genervter Ron entgegen. "Lasst uns raus." Verwirrt folgte ich den Dreien. "Da ist die Hölle los.", murmelte Ron nun und machte halt bei einem Schaufenster, welches ich nur all zugut kannte. "Oh nein, Ollivanders ist auch von den Angriffen betroffen! Von da hatten wir alle unsere Zauberstäbe." Enttäuscht darüber machten wir uns alle in das Innere des Ladens. Der Laden war eingehüllt in Schutt und Dunkelheit. Ich versuchte nicht in die Scherben der Fenster zu treten, als Ron zu flüstern begann. "Leute, sieht das nicht so aus als ob Draco nicht wolle, dass man ihm folgt?" Jetzt sah ich aus dem Fenster. Tatsächlich wirkte Draco sehr gereizt und nervös. Er ging geradewegs in die Nokturngasse. Waren die nicht bei uns Zuhause? "Wir müssen ihm folgen.", sagte Harry jetzt neugierig und lief aus aus dem Laden. Die anderen folgten ihm leise, sodass mir keine andere Wahl blieb. Noch einmal sah ich mich um und folgte den anderen seufzend. Ich hatte keine Lust mehr über die Todesser zu denken. Ich war noch nie in dieser Gasse. Und eigentlich wollte ich hier auch nicht sein. So lief ich Arme verschränkend hinter ihnen her. "Draco betretet einen Laden." Harry blieb plötzlich stehen und beobachtete Draco gebannt. Auch ich sah Draco zu, wie er sich unsicher umdrehte und sich sicher ging, dass ihm niemand gefolgt war. Als er den Laden Borgin & Burke's,  betrat schlich sich Harry weiter vor. "Harry, warte!", zischte ich ihm zu. Dieser Junge kannte keine Grenzen! "Wir müssen auf das Dach.", flüsterte er uns nun zu und sah nach oben. Nicht mit mir.

Ich weiß nicht wie Harry es wieder geschafft hatte, doch nun saß ich auf einem Dach und beobachtete Draco wie er einen Schrank begutachtete und mit dem Ladeninhaber sprach. Einige andere Leute standen dort und sahen ihm dabei zu, schlauer wurde ich jedoch nicht daraus. "Können wir wieder gehen?" Harry sah entgeistert zu mir rüber. So fanatisch hatte ich ihn ja noch nie erlebt. "Okay.", murmelte ich niedergeschlagen und erschrak, als einer dieser Männer in Richtung sah. Sofort duckten wir uns und mussten feststellen, dass der Mann die Gardinen zugezogen hatte. Genervt seufzte Harry auf. "Toll." Unsicher stiegen wir vom Dach woraufhin Harry sich von uns abwandte und in Richtung Winkelgasse eilte. "Hab ich etwas falsches gesagt?", murmelte ich Hermine zu was sie sofort verneinte. "Er ist in letzter Zeit etwas komisch drauf. Wir müssen das akzeptieren." Nickend eilten wir ebenfalls zur Winkelgasse. Was es wohl mit dem Schrank und Draco auf sich hatte? Obwohl, nein! Darüber wollte ich nicht nachdenken. 

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An eurer Stellte würde ich mir die Story noch einmal durchlesen, es haben sich sehr sehr viele Dinge geändert :D Zumindest bis Kapitel 50.

Außerdem würde ich euch wärmstens eine FF ans Herz legen : Awakening von azkabayn, eine Harry Potter FF *-* Also allein die Art, wie die Story geschrieben wurde ist richtig gut! Ich kann es euch nur empfehlen, ich bin ganz verliebt in die FF *-* <3

Hogwarts - Mein neues Leben ( Harry Potter Fanfiction )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt