Kapitel 13

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Song : Wires - The Neighbourhood

Jade's p.o.v

Zack lief weiter und ich hinterher, bis wir an einer Tankstelle ankamen.
Er blieb stehen und zog ein silbernes Armband aus seiner Hosentasche.
Er zeigte es mir und sagte:
"Ist kein Echtes, nur etwa 5-10€ Wert, genau wie eine Flasche Wodka." Langsam verstand ich seinen Plan.
Er wollte den Wodka klauen und das Armband war so eine Art Tausch. Mein Herz schlug ein bisschen schneller, als ich realisierte das er das wirklich machen wollte und ich mit drin steckte.
"Keine Angst, du musst nur den Typ an der Kasse ablenken, den Rest mache ich, es sei denn du willst es-" Ich unterbrach ihn.
"Nein nein, das reicht mir schon." "Wie lange brauchst du?" Fragte ich und er antwortete.
"Nicht lange, höchstens eine Minute." Gut dass müsste ich hin bekommen. Es ging los. Zack ging in den Laden der Tankstelle und ich folgte ihm kurz darauf. Ich lief panisch zur Kasse und lies meinen Schauspielkünsten freien lauf. "Können sie mir vielleicht helfen? Ich muss hier vorhin meinen Schlüssel verloren haben und ich komm ohne den nicht in meine Wohnung..." Sagte ich so aufgeregt wie möglich. Der Typ an der Kasse wirkte nett und es tat mir fast ein bisschen leid, das wir ihn beklauten. "Natürlich, ich gucke gleich mal nach ob irgendein Schlüssel bei meinen Kollegen abgegeben wurde."
Sagte er und verschwand im Lager. Ich sah mich absichtlich nicht nach Zack um, der mit seiner schwarzen Kapuze über dem Kopf und der Wodka Flasche im Rucksack gerade wieder raus schlich.
Gerade mal ein paar Sekunden später kam der Kassentyp wieder und sagte: "Leider wurde kein Schlüssel gefunden." Er wollte gerade weiter reden, als ich sagte: "Ach, ich bin so dumm, ich habe den Schlüssel bei meinem Freund liegen gelassen, gerade als sie weg waren ist es mir wieder eingefallen, trotzdem danke für die Hilfe." Er sah mich leicht verwirrt an un sagte dann:
"Da bin ich aber froh, dann mal noch einen schönen Tag." Ich lief in Richtung Ausgang und rief noch ein: "Danke, gleichfalls." Zur Kasse. Draußen sah ich Zack ein ganzes Stück von der Tankstelle weg.
Ich lief zu ihm und wir Beide grinsten. "Oh mein Gott! Das war so krass, der Typ hätte uns fast erwischt, Er kam grade wieder raus als du weg warst." Ich redete ziemlich schnell und mein Puls raste immernoch.
"Das hast du richtig gut gemacht, sogar ich hätte dir fast geglaubt." Sagte Zack und lachte.
Ich schwang gespielt eingebildet die Haare zurück und sagte "Danke."
Wir beide lachten und machten uns auf den Weg nach irgendwo, hautsache weg von der Tankstelle. Zack zog eine Flasche Cola aus seinem Rucksack und wir mischten die beiden Getränke zusammen, dann tranken wir das Gemisch abwechselnd, bis ich langsam merkte, wie sich meine klare Sicht verschlechterte und auch mein Gleichgewicht nachlies.
Wir waren an einem kleinen Bahnhof angekommen und Zack nahm mich an der Hand. Dann zog er mich durch den Bahnhof, bis zu einer sehr kleinen Seitengasse der eigentlichen Straße in der er stand.
Die Seitenstraße war so klein, dass kein Auto durch passen würde, höchstens ein Fahrrad.
Es war dunkel und es gab keine einzige Straßenlaterne darin, weshalb sich meine Augen erst an die Dunkelheit gewöhnen mussten, bevor ich etwas faszinierendes sehen konnte. Auf einer Seite der kleinen Gasse war eine lange Mauer gezogen, die komplett mit unglaublich guten Graffitis verziert war.
"W-wow, w-wer war das ?"
Die Antwort konnte ich mir schon fast denken, weshalb ich bei der Frage auch so zögerte.
"Ist es gut, das es illegal ist öffentliche Wände mit Kunst zu verzieren?
Mit kreativität Botschaften zu verbreiten und die Leute auf der Straße zum Nachdenken anzuregen?" Seine retorische Frage beantwortete meine Frage. Das alles hier, war Zacks Werk. Er war ein Künstler, wenn auch ein Geheimer.
Alles an dieser Wand war so tiefgründig und vielsagend.
Davon abgesehen war es wirklich gut gemacht. Ich sah ihn an, dann wieder die Wand, dann wieder ihn. "Das ist der Wahnsinn Zack! Du bist so talentiert!"
"Mit viel Übung und Geduld kann jeder 'talentiert' sein."
War seine Antwort.
Ich hätte zwar mit einem 'danke' gerechnet aber diese Antwort war mehr Zack, was sie gleichzeitig besser machte. "Darf ich...ehm..." fragte er zögernd "Darf ich dich dazu malen?" Ich wusste garnicht was ich sagen sollte. "Mich? J-ja NATÜRLICH!"
Rief ich glücklich. Er lächelte, holte dann ein paar Dosen aus seinem Rucksack und begann damit mich abzumalen. "Wie viel passt eigentlich in diesen Rucksack?" Fragte ich.
Er lachte ungewohnt laut, war wohl der Alkohol. Dann antwortete er:
"Zu viel." Ich sah ihm zu und beobachtete all seine Bewegungen und jeden Strich ganz genau.
Nach einiger Zeit, hatte er den Umriss gesprayed und fügte dann noch ein paar Details hinzu.
Das Bild war total einfach gehalten aber es sah mir wirklich ähnlich.
Er malte alles exakt so wie es an mir aussah, außer das Gesicht, das ließ er aus. Wahrscheinlich aus Sicherheits Gründen, falls das hier doch mal auffliegen würde.
"Fertig" rief er nach etwa einer halben Stunde stolz.
Ich stand auf, da ich mich inzwischen hingesetzt hatte und sah es mir nochmal genau an.
"Danke" sagte ich leise.
"Ich danke dir, fürs Modell stehen." Antwortete Zack.

The BattleWhere stories live. Discover now