⌞chapter twenty-four⌝

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[ 24 // just talking ]

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Jongins Zwangsstörung scheint sich bezahlt zu machen, denn so schnell war ich mit dem Einkaufen noch nie fertig, wie er jeden Artikel auf meiner Einkaufsliste innerhalb weniger Sekunden richtig lokalisiert, ausfindig macht und in einer Reihenfolge in meinen Einkaufskorb legt, die—wie er behauptet—perfektes Zeitmanagement an der Kasse erlaubt.

„Was bist du?", muss ich irgendwann grinsen, als er die passende Konserven mit einem geschulten Blick entdeckt und sie in meinen Korb fallen lässt. „Ist das deine geheime Superkraft? Einkaufen?"

Er legt den Kopf in den Nacken und lacht so laut auf, dass sich die umstehenden Einkäufer—bei den meisten von ihnen handelt es sich um Büroangestellte, die gegen sieben am Abend ihre letzten Einkäufe erledigen—irritiert zu uns umdrehen. Ich liebe sein Lachen. Selbst, wenn es ein wenig verrückt klingt. Ein bisschen... außer sich.

„Nein, Entlein. Aber ich habe einmal bei Costco als Regaleinräumer gearbeitet. Und wie es scheint, haben sie ihr System in den zwei Jahren überhaupt nicht geändert."

„Echt? Du warst mal einer dieser leidenden Kreaturen, die sich das Geschrei der hundertsten wütenden Dame anhören müssen, weil die Erbsen letztes Mal eindeutig runder und grüner waren?"

Jongin macht eine spöttische Verbeugung und wirft eine Packung fermentiertes Gemüse hinterher—eine koreanische Spezialität, die ich gelinde gesagt nicht ausstehen kann. „Das war ich. Ganze sieben Monate meines Lebens lang. Aber dann habe ich einen besseren und vor allem viel lukrativeren Job gefunden."

„Und zwar?"

„Na, Tanzen."

„Aha, bist du Stripper?"

Er sieht mich so entgeistert an, dass es diesmal ich bin, die vor Lachen beinahe eingeht. „Du bist unmöglich", meint er kopfschüttelnd. „Ich bekomme Subventionen vom Staat, wenn ich dafür nicht aufhöre, die ‚exzellenten Fähigkeiten zur Schau zu stellen', wie es die Sozialarbeiterin ausdrückt."

„Nett", meine ich und schnappe mir eine Packung Reiskuchen.

„Die standen aber nicht auf der Liste", tadelt er mich, aber ich mache Aegyo und sehe ihn aus bittenden Augen an.

„Jongin, bitte. Ich brauche Reiskuchen in meinem Leben, wenn ich mein Abitur überleben möchte."

Obwohl ich aus erster Hand weiß, dass mein Aegyo einfach schrecklich ist und in keiner Weise irgendetwas von dem gewünschten Effekt erzielt, verharrt Jongin nachdenklich, während ich ihn anblinzle. Er sieht zu mir herunter, während ich halb an dem Eisschrank lehne und mein Puls beginnt sofort zu jagen.

Be My MuseWhere stories live. Discover now