Schicksal (Hobbit ff)

~43~

Einen ganzen Monat ist es jetzt schon her, dass Jack zu meinem Geburtstag gekommen ist. Die Dreharbeiten sind hervorragend voran gekommen und wir sind perfekt im Zeitplan. Besser geht es doch nicht. Heute beginnt der Dreh für den Krieg. Ich freue mich schon! Schon kostümiert sitzen die Jungs und ich in der Mensa. ,,Endlich wieder Orcs schlachten!" rufe ich gierig. ,,Jetzt geht das schon wieder los." lacht Graham, der mir gegenüber sitzt. ,,Ich hab mir schon gedacht, dass sie darauf stehen wird." grinst Luke. Frech grinse ich zurück.
,,Du haust aber ganz schön rein." stellt Dean fest und deutet auf meinen Teller voller Brötchen. ,,Eine Kriegerin brauch Kraft, um Orcs zu killen." ,,Du mit deinen Orcs." lacht er. ,,Hey, John!" meint Luke überraschend. John?! Hoffnungsvoll drehe ich mich um. Auch, wenn ich weiß, dass es nicht mein Bruder sein kann. Ich blicke in die Augen von John Bell. Er hat genau den gleichen Locken-Kopf, wie mein Bruder. Und dann auch noch den gleichen Namen. ,,Hey Vater. Leute. Du musst Sarah sein." Schwach lächle ich, drehe mich wieder zum Tisch und lehne mich an Jed. ,,Was ist?" fragt Bell irritiert. ,,Er erinnert dich an ihn. Nicht?" will Jed wissen und legt mir tröstend einen Arm um die Schulter. Niedergeschlagen nicke ich.
,,An Wen erinnere ich sie?" ,,An ihren Bruder." antwortet Dean für mich. Seine Mimik verrät Trauer. ,,Du musst ihn sehr vermissen." Bell setzt sich neben mich und streichelt mir beruhigend über den Rücken. ,,Sehr." flüster ich. ,,Aber bald..." Er hört auf, als er Jimmy mit der Hand gestikuliert sieht, dass er nicht fragen soll. Verwirrt guckt Bell ihn an, fragt aber nicht weiter. Eigentlich freue ich mich, dass er hier ist und mit uns drehen wird. Aber er erinnert mich so sehr an meinen geliebten Bruder. Wie werde ich das bloß aushalten?
Zum Glück fange ich mich wieder und freue mich einfach nur noch aufs Orc töten. Das wird jetzt meine Aufgabe für die nächsten sechs​ Monate sein. Wird zwar anstrengend, aber ich liebe es und freue mich schon riesig darauf.
Nachdem wir fertig gedreht haben, machen wir uns alle auf zum entschminken und entkleiden. Danach erst einmal duschen und wieder ab in die Mensa. Ich habe einen Bärenhunger. ,,Hey Sarah. Du hast einen echt guten Dreh hingelegt. Wirklich." ,,Danke Bell. Morgen bist du dann dran." ,,Jap."
Ich unterhalte mich noch köstlich mit den Jungs, gehe aber auch früh, weil ich hundemüde bin.
In meinem Wohnwagen ziehe ich mich erst mal was bequemes an. Plötzlich klopft es an der Tür. ,,Komm rein." Die Tür geht auf und Bell tritt ein. ,,Ah, Bell. Hi." grinse ich. ,,Hi Sarah." Er setzt sich auf einen Stuhl und ich biete ihm was zu trinken an. Er lehnt aber ab. Also setzt ich mich auch hin. ,,Kann ich dich mal was fragen?" fragt er zögernd. ,,Klar. Was denn?" ,,Warum nennst du mich eigentlich die ganze Zeit Bell? Alle Anderen nennst du mit Vornamen oder Bruder. Warum mich nicht?"
Erwartungsvoll guckt er mich an. ,,Das ist kompliziert. Du erinnerst mich so sehr an meinen Bruder. Er hatte genau die gleichen Locken wie du. Und hieß ebenfalls John." ,,Hatte?" ,,Genau. Vor ein paar Monaten ist er verstorben. Die größte Trauer hab ich hinter mir. Aber . . . Naja. Du weißt, was ich sagen will." ,,Das tut mir Leid. Mein herzliches Beileid . . . Wie ist er denn gestorben?" ,,Ich habe keine Ahnung..."