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Eine Stunde bleibe ich in meinem Versteck sitzen und rühre mich keinen Millimeter. Zögerlich trete ich hervor und gucke mich um. Niemand in Sicht. Gut. Ich werfe einen Blick auf den See. Keine gute Idee, denn ich sehe die Leiche der Frau. Ohne zu überlegen renne ich los. Ich renne, als würde mein Leben davon abhängen.
Erst als ich an meinem Wohnwagen angekommen bin, stoppe ich. Hektisch reiße ich die Tür auf und schließe sie ab. Genau wie alle Fenster. Samt Klamotten lege ich mich ins Bett und ziehe mir die Decke bis zum Kinn. Immer noch sehe ich die Bilder von dem Mord. Ich muss die Polizei anrufen. Mit zittrigen Fingern hole ich mein Handy hervor und wähle die Nummer. ,,Hallo, hier spricht die Polizei. Wie kann ich ihnen Helfen?" fragt eine weibliche Stimme. ,,I-ich habe . . . einen Mord beobachtet. H-hinter den S-stone Street S-studios im . . . Wald." stotter ich. ,,Können sie mir ihren Namen sagen?" ,,Nein, l-lieber nicht." ,,In Ordnung. Wann ist der Mord geschehen?" ,,Vor . . . einer Stunde, circa." ,,Gut. Ein Streifenwagen ist unterwegs. Können sie mir den Täter beschreiben?" ,,M-männlich. Circa einen Meter achtzig . . . G-grüne Augen." ,,Okay. Sie können jetzt auflegen." Ohne eine Antwort mache ich es und schalte mein Handy komplett aus. Keine Ahnung warum.
Die Nacht bekomme ich natürlich kein Auge zu. Deswegen habe ich mir schon mal einen Plan zurecht gelegt. Ich will eindeutig nicht darüber sprechen, daher werde ich so gut, wie es geht, den Anderen etwas vor machen. So, als wäre nichts passiert.
Das muss ich einfach hinbekommen. Ich habe keine Lust, den Dreh zu behindern, nur wegen meiner Angst.
Verdammt. Der Mörder. Er hat mich doch gesehen. Was soll ich denn jetzt machen. Am besten immer in der Nähe meiner Freunde bleiben. Die können mich im Notfall beschützen.

Morgens stehe ich schon um 5:00 Uhr auf und gehe an die frische Luft. Heute drehen wir zum Glück nur Szenen im Erebor. Damit ich niemandem begegne, gehe ich in die Mensa und nehme mir einen Apfel. Die stehen immer da. Doch den Apfel esse ich nicht, ich habe keinen Appetit. Nachher vielleicht. Also setzte ich mich auf die Treppe meines Wagens und lausche der Natur. Also eher dem regen Treiben der Crew.
Um viertel vor sechs gehe ich zur Maske und lasse mich schon mal Relia verwandeln. Kurz Zeit später kommen auch Dean und Graham dazu. ,,Hey Sarah. Wie gehts?" fragt Graham. Aber ohne Hintergedanken.
,,Ganz gut. Hab nur schlecht geschlafen." ,,Geht mir genau so." meldet sich Dean.
Als nächstes ziehen wir unsere Kostüme an und gehe zum Studio.
Bis jetzt hat niemand etwas bemerkt.

Nach der ersten Szene gibt es eine kleine Pause. Ich setzte mich schweigend auf meinen Stuhl. Die Anderen kommen zu mir. ,,Habt ihr mitbekommen? Die Polizei ist die Nacht angerückt und hat den ganzen Wald zum Sperrgebiet erklärt. Was da wohl passiert ist?" beginnt Graham. Ich verspanne mich wieder. ,,Ja, hab ich. Echt krass. Das ganze Getue. Muss was schlimmes sein." pflichtet Dean ihm bei. Verdammt, müssen die jetzt darüber reden?

Schicksal (Hobbit ff) حيث تعيش القصص. اكتشف الآن