Kapitel 72 ❋ Ein Traum, der wahr wird

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Wie auf heißen Kohlen saß ich am Nachmittag auf dem Sofa und zappelte mit den Beinen, während ich andauernd mein Handy anstarrte.

„Mach dir keine Sorgen, er wird sich schon noch melden", meinte Skylar alle fünf Minuten und fing schließlich selbst an, im Zimmer herumzulaufen.

„Skye, es sind schon ungefähr vier Stunden rum, seitdem er Zuhause angekommen ist. Vier Stunden! Worüber können sie sich denn vier Stunden lang unterhalten?"

Ich fing an, an meinen Fingernägeln zu knabbern und ignorierte die Stimme meiner Mutter im Kopf, die mir sagte, dass ich schleunigst damit aufhören sollte. Aber das hier war viel wichtiger als Fingernägel.

Ich stand auf und schnappte meine Jacke. „Ich gehe jetzt zu ihm."

„Oh nein, das lässt du schön bleiben." Skylar stellte sich vor die Tür und hielt mich auf.

„Warum?"

„Er hat gesagt, du sollst ihm nicht helfen kommen, schon vergessen?", erinnerte sie mich und ich plumpste seufzend zurück auf die Couch.

„Aber ich kann nicht mehr länger warten", maulte ich. „Ich muss wissen, was Sache ist. Ich halte es nicht-"

In diesem Moment leuchtete mein Handydisplay auf und ein Bild von Luke erschien darauf. Ich schnappte laut nach Luft und mein Herz schlug wie wild, als ich auf den grünen Hörer drückte und mein Handy mit fast schon zittrigen Händen an mein Ohr hielt.

„Luke! Und? Sag schon!"

„Ich, ähm... Ich würde es dir lieber persönlich sagen. Kannst du rüberkommen?"

Mein Hals wurde trocken und ich konnte im ersten Moment nicht antworten. Schnell räusperte ich mich und antwortete: „Ja, ja klar. Ich bin schon unterwegs."

Ich legte auf und sah nur panisch in Skylars Gesicht. „Schlechte Neuigkeiten?", fragte sie leise.

„Ich weiß es nicht", antwortete ich. „Er hörte sich aber nicht gerade glücklich an. Er will es mir persönlich sagen. Ich habe ein schlechtes Gefühl, Skye. Ich gehe lieber sofort zu ihm."

Sie nickte nur mitfühlend und ich verließ daraufhin das Haus. Das konnte nicht wahr sein. Sein Traum konnte nicht geplatzt sein, das würde ich auf keinen Fall zulassen.

Während ich zu ihm lief und keine Sekunde Pause machte, überlegte ich mir, was ich zu seinen Eltern sagen würde, um sie doch noch irgendwie umzustimmen. 

Atemlos kam ich vor seiner Tür an und musste mich zusammenreißen, um nicht im Sturm zu klingeln. Es war mal wieder Claire, die mir öffnete. Verwundert sah sie mich an. „Hallo, Lemony. Ist alles in Ordnung mit dir? Du siehst... ein wenig erschöpft aus."

Ich konnte in diesem Moment nicht anders, als sie wütend anzufunkeln. „Ich wollte zu Luke", meinte ich nur, ohne sie zu begrüßen. Sofort meldete sich mein schlechtes Gewissen, aber gerade war es mir herzlich egal.

„Selbstverständlich. Er ist oben. Wir haben gerade..." Ich ließ sie nicht zu Ende sprechen, denn schon war ich an ihr vorbeigerauscht und stürmte die Treppen hoch. 

Ohne anzuklopfen betrat ich sein Zimmer und sah ihn auf seinem Bett sitzen. Luke lächelte mich matt an und stand auf, sobald er mich erblickte. „Du hast einen neuen Rekord aufgestellt, wie es mir scheint. So schnell warst du ja noch nie hier."

„Spar dir das", winkte ich ab und betrachtete ihn prüfend. „Was genau haben deine Eltern gesagt? Es tut mir ja so leid. Ich wollte wirklich, dass du es schaffst..."

Ich ging auf ihn zu und wollte ihn tröstend umarmen, aber er hielt mich auf, genauso, wie Skylar noch vor wenigen Minuten.

„Moment mal, Liebling. Wovon sprichst du gerade?"

Lemony ❋ Die Highschool PrinzessinWhere stories live. Discover now