Kapitel 57 ❋ Das Ende einer Liebe

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Noch bevor ich den Satz ausgesprochen hatte, bereute ich ihn bereits. Innerhalb von einer Millisekunde schwirrten mir tausende Gedanken durch den Kopf, die alle ohne jegliche Ausnahme negativ waren. Dieser Satz konnte nur schlechte Folgen mit sich bringen. 

Umso erstaunter war ich dann, als ich Lukes Reaktion beobachtete. Er war zuerst sehr überrascht, aber das war ich selbst auch. Ich versuchte zu ignorieren, dass mein Gesicht total vor Scham brannte, und es wurde nur schlimmer, als Luke irgendwie merkwürdig lächelte und seine Augenbrauen hob. 

„Wer hat denn hier etwas von Küssen gesagt?", fragte er. 

Ich wurde panisch. Was sollte ich denn jetzt machen?! Das war so peinlich, ich wollte dieses Thema nie wieder ansprechen und dieses Wort „küssen" nie wieder benutzen. 

Schnell versuchte ich mich einzukriegen und stotterte: „N-nein, du hast mich, ähm, falsch verstanden." 

Ich fing an zu schwitzen und überlegte mir eine Ausrede. Ich brauchte irgendeine, auch wenn sie verdammt schlecht war. „Ich habe gesagt, du... Äh... Du kannst nicht müssen. Ich meine... Wegmüssen. Ja! Genau. Ich, äh, ich muss nämlich weg. Es ist schon spät, und..." 

Ich sprang auf und wollte nur noch so schnell wie möglich hier raus und mich am liebsten vergraben, aber Luke packte mich am Arm und zog mich zurück, sodass ich ungewollt auf seinem Schoß landete. 

Ich erschrak über diesen plötzlichen, intensiven Körperkontakt und wollte wieder aufspringen, aber wiedermal hielt Luke mich fest. „Ganz ruhig, Lemony. Was ist los mit dir? Warum bist du so schrecklich nervös?" 

Ich antwortete nichts und starrte auf den Boden. Als ich zu lange schwieg, setzte Luke mich sanft neben sich aufs Sofa und ich erschauderte ein zweites Mal, als ich seine Hände spürte. 

Er drehte mich so zu ihm hin, dass ich ihn ansehen musste und dann begegnete ich seinem ernsten Blick. „Ich bin überhaupt nicht nervös", beeilte ich mich zu sagen, damit dieses Thema endgültig vorbei ist. 

Aber natürlich war Luke nicht dumm und kaufte mir dies nicht ab. „Hör auf, mich anzulügen. Erzähl mir doch einfach, was los ist." 

Stumm sah ich ihn an. Als von mir immer noch keine Antwort kam, erschien ein merkwürdiges Lächeln auf seinem Gesicht und er fragte leise: „Mache ich dich etwa nervös?" 

Meine Augen weiteten sich und ich wusste nicht, was ich machen sollte, außer ihn wie bekloppt anzustarren. Warum? Warum musste diese Frage kommen? 

„Ich sehe an deinem Blick, dass ich nicht ganz unrecht habe. Aber dann verrate ich dir auch mal etwas." 

Ungeduldig wartete ich darauf, bis er fortführt. Sollte er nicht eigentlich sowieso schon wissen, was ich für ihn empfand? Schemenhaft erinnerte ich mich an die Worte, die aus mir herauspurzelten, nachdem er mich geküsst hatte. 

Dass er mich nervös machte, sollte normalerweise nichts Neues sein. Aber was mir wirklich neu war, war das, was Luke daraufhin zu mir sagte: „Du machst mich nämlich auch nervös." 

Überrascht sah ich ihn an und spürte, wie alles in mir gefror. Machte er Witze, oder meinte er das ernst? 

„Was schaust du mich so verwundert an? Ist dir das etwa neu?" Gedankenleser. 

„J-ja. D-das ist mir wirklich n-neu...", stotterte ich als Antwort. 

Luke lachte, was mich nur noch mehr irritierte. Dann rückte er etwas näher und raunte: „Dann weißt du es jetzt. Du machst mich verdammt nervös. Das war schon immer so." 

„Ehrlich?", piepste ich aufgeregt. Er nickte. 

Eine Weile lang sahen wir uns still an, bis wir uns einfach so wieder dem Film zuwandten. Was war das denn gerade?, dachte ich mir und starrte auf den Fernseher. 

Lemony ❋ Die Highschool PrinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt