Kapitel 17 ❋ Erste Veränderungen

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Ich bereitete mich auf abfällige Kommentare vor und versuchte, so freundlich wie möglich auszusehen, als ich wenige Momente später vor ihnen stand und ein Lächeln aufsetzte. „Was darf es denn sein?", fragte ich und brachte es hinter mich. 

Ungläubig sahen mich Luke und Amelia an, da die beiden die Einzigen waren, die mich kannten. Sofort breitete sich auf Amelias Gesicht ein Grinsen aus, das definitiv nichts Gutes bedeutete. Zum Glück sagte sie vorerst jedoch nichts, betrachtete mich nur von unten nach oben. 

„Ey, bist du nicht die aus der Schule?", fragte mich einer der Typen, die ich nicht kannte. Ich nickte einfach nur und strengte mich an, mein Lächeln beizubehalten. „Krass und jetzt arbeitest du hier oder was?", fragte er weiter. 

Gerade als ich fragen wollte, ob das nicht offensichtlich ist, nahm mir Luke überraschenderweise die Worte aus dem Mund: „Ist das nicht offensichtlich? Und jetzt fang an zu bestellen." 

Kurz dachte ich, wie überheblich das von ihm war, aber Sekunden später dämmerte mir, dass er mich im Grunde vor weiteren lächerlichen Fragen von dem scheinbar nicht ganz so hellen Typen schützte. 

Als wäre nichts passiert, fing ich an, die Bestellungen zu notieren. 

„Für mich bitte ein Frozen Yogurt mit... Erdbeeren und Schokostreuseln", sagte Luke und ich musste leicht lächeln. Sofort meldete sich Amelia wieder zu Wort. Zischend meinte sie: „Nein, du bestellst was anderes. Wie kindisch ist das denn? Schokostreusel!

Sie äffte ihrem Freund nach, was mich verärgerte. Und da Luke mich eben schon verteidigt hat, konnte ich es ihm jetzt gleichtun. Also unterbrach ich sie. „Amelia, was möchtest du denn bestellen?", fragte ich so freundlich, wie es mir nur möglich war. 

Sie wandte sich wieder zu mir und im Stillen dachte ich mir, dass sich Luke ruhig später bei mir bedanken kann. „Ich nehme einen grünen Smoothie. Immerhin muss ich auf meine Ernährung achten." 

„Aber du bist noch nicht mal Veganerin", meldete sich der andere Junge, den Amelia sofort böse angaffte. „Halt die Klappe, Liam. Und ob ich das bin." Sie drehte sich wieder zu mir um und klimperte mit den Wimpern. 

„Aber bitte so viel Salat rein, wie möglich, okay Süße?

Es machte mich total sauer, dass sie mich Süße nannte und sich so falsch benahm. Geduldig schrieb ich alle Bestellungen trotzdem auf und biss meine Zähne zusammen. „Die Bestellungen kommen sofort", presste ich hervor und dann nichts wie weg. 

Als ich wieder hinter dem Tresen stand, blickte ich wieder zu Skylar, die mich ansah, als würde sie mich fragen: ‚Ist alles okay?'  Nein, nichts ist okay. Amelia ging mir total auf die Nerven. Ich schüttelte also den Kopf und bereitete die Bestellungen vor. War ja klar, dass sie schon an meinem ersten Tag hier auftauchen mussten. 

Sehnsüchtig blickte ich auf die Uhr und hoffte, dass ich nicht mehr zu ihnen an den Tisch gehen musste. Ich hatte aber noch eine ganze halbe Stunde. Mist. Immer noch verärgert vergaß ich, auf den Notizzettel zu schauen und schüttete irgendetwas in die FroYos. 

Da ich noch keine Smoothies zubereiten konnte, übernahm Janette diese Arbeit für mich. Ich stellte alles auf ein Tablett und ging seufzend zurück. „Bitteschön", verkündete ich und alle Blicke richteten sich wieder auf mich, während ich die FroYos und den Smoothie verteilte. 

Erst jetzt realisierte ich, dass ich mich komplett nicht auf die Bestellungen konzentriert habe und ihnen gerade etwas aushändige, dass sie noch nicht einmal bestellt haben. Ich fing an zu schwitzen und hoffte inständig, sie würden es nicht merken. Aber sie waren natürlich nicht dumm. 

Lemony ❋ Die Highschool PrinzessinWhere stories live. Discover now