Kapitel 13 ❋ Die Begegnung in der Bibliothek

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Leider war Englisch viel zu schnell wieder vorbei und es war wieder Zeit für die Pause. Zuerst einmal musste ich natürlich die Schulcafeteria finden und ich habe fast schon wieder vergessen, wo genau die sich befand. 

Ich ging einen menschenleeren Gang entlang und stellte fest, dass ich total falsch war. Also drehte ich mich wieder um und lief zurück. Ich blickte trotzdem vorsichtshalber nach links und rechts, vielleicht habe ich einfach irgendwas übersehen. 

Dann blieb ich jedoch abrupt stehen, weil etwas anderes meinen Blick einfing. „Bibliothek", las ich auf einem Schild. Darunter ein Pfeil, der mich in einen weiteren Gang führte, den ich zuvor nicht gesehen habe. 

Und weil ich Bücher nun einmal liebte und generell sehr neugierig war, musste ich natürlich dorthin. Zu Hause im Schloss hatten wir auch unsere große Bibliothek, in der ich täglich mehrere Stunden verbrachte. 

Manchmal fragte ich mich, wie viele Bücher ich in meinem ganzen Leben bereits gelesen habe. Wahrscheinlich mehrere tausend. 

Langsam bewegte ich mich auf die Bibliothek zu. Als ich sie betrat, weiteten sich meine Augen. Sie war nicht so groß wie bei uns Zuhause, aber schon ansehnlich und schön. 

Lächelnd schritt ich durch die Regale und betrachtete die Bücher. Ein paar weitere Schüler begegneten mir unterwegs, die in Bücher vertieft waren und nach neuem Lesematerial suchten. Da ich nach nichts Bestimmtem suchte, lief ich einfach durch den Raum. 

Trotzdem fand ich unterwegs ein paar ganz interessante Bücher, die ich mir griff und auf meinen Händen balancierte. Mittlerweile hatte ich um die sieben Bücher gestapelt und suchte verzweifelt nach einem Tisch, wo ich sie zumindest kurz ablegen konnte. 

Gerade als ich um die Ecke eines Regals gehen wollte, prallte ich mit jemandem zusammen und sofort flogen mir alle Bücher aus der Hand. „Oh, tut mir Leid. Ach... Du schon wieder." 

Erschrocken blickte ich in das Gesicht von Luke. Natürlich, wer auch sonst? So etwas musste immer mir passieren, wie es aussah. 

„Sieht so aus, als würde mir gerne einmal etwas hinunterfallen, wenn du in der Nähe bist", sagte ich ungewollt und erstarrte. Das hatte sich in meinem Kopf aber irgendwie anders angehört... 

Luke grinste nur. „Tja, so einen Effekt habe ich nun einmal auf Mädchen." Ohne zu antworten, bückte ich mich, um die Bücher aufzuheben. Ich erwartete, dass er einfach wieder abhaut, stattdessen schockte er mich total und half mir dabei, die Bücher aufzuheben. 

„Wieso trägst du auch so viele Bücher alleine mit dir herum, wenn ich doch hier bin und dir helfen kann?" Luke zwinkerte mir zu und ich lächelte verlegen. „Ich hätte ja nicht wissen können, dass du hier bist", antwortete ich gewitzt. 

Luke führte mich zu einem Tisch, auf dem wir die Bücher erst einmal ablegen konnten. Ich streifte meinen Rucksack vom Rücken und fing an, die Bücher einzupacken, als Luke mich plötzlich am Arm griff. Überrascht sah ich ihn an. 

„Du weißt aber schon, dass du die Bücher nicht einfach so mitnehmen darfst? Oder warst du etwa schon bei der Bibliothekarin wegen der Anmeldung?" Ich spürte, wie mir die Röte ins Gesicht schoss. Natürlich war ich das nicht, ich hatte ja keine Ahnung, dass man eine spezielle Anmeldung dafür brauchte, um sich Bücher auszuleihen. 

Also erwiderte ich einfach: „Noch nicht, aber da die Bücher schwer sind, wollte ich sie vorerst in meinem Rucksack einlagern." Daraufhin lachte Luke. „Okay. Dann habe ich nichts gesagt." 

Was machte ich hier eigentlich? Führte ich tatsächlich gerade eine Konversation mit Luke? Hatte ich nicht vor zwei Stunden den Gedanken, dass ich nichts mit ihm und seiner Zickenfreundin zu tun haben will? 

Lemony ❋ Die Highschool PrinzessinWhere stories live. Discover now