Kapitel 56 ❋ Es liegt etwas in der Luft

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Ich schnappte mir ein Handtuch, das ich mit kaltem Wasser befeuchtete und ging zurück zu Luke. 

„Ich bin wieder da", kündigte ich an und hielt das Tuch sofort an sein Auge, nachdem ich ihm kurz das Blut vom Gesicht gewaschen habe. Ich biss mir auf die Lippe. Das musste ein verdammt heftiger Schlag gewesen sein. Ich glaube, ich konnte mich glücklich schätzen, dass er nicht in Ohnmacht gefallen ist. 

„Was würde ich nur ohne dich machen?", hörte ich ihn sagen und ich musste lächeln. 

„Du würdest verbluten. Aber ich bin ja da. Keine Sorge." 

Sein Lächeln zu sehen, war eine Erleichterung und gleichzeitig ein Zeichen dafür, dass es ihm wirklich besser geht. „Wo ist Ryan?", fragte er. 

„Ich habe ihm meine Meinung gesagt." Kurz schilderte ich ihm, was ich gesagt habe, woraufhin er tatsächlich lachen musste. 

„Du bist echt die Beste. Ich wette, er war total geschockt. So etwas erwartet man nicht von dir." 

Ich grinste. „Ja, naja. Hauptsache, du hast nichts mehr mit ihm zu tun." 

Er nickte. „Das werde ich nicht. Ich kann nicht glauben, dass er das getan hat. Ich dachte, wir wären Freunde." 

„Bei solchen Freunden braucht man keine Feinde mehr. Das ist jetzt alles vorbei." 

Luke starrte auf einen Punkt in der Ferne und ich entfernte das Tuch vom Auge. „Es sieht schon viel besser aus", stellte ich überrascht fest. „Es ist aber immer noch ziemlich blau." 

Er seufzte. „Das wird auch noch eine Weile lang so bleiben, schätze ich." Und ehe ich mich versah, stand er auf. 

Erschrocken sah ich ihn an und sprang schnell auf meine Beine. „Siehst du? Mir geht's super." Luke grinste und er war schon fast wieder der Alte. Wäre da nicht das blaue Auge. 

„Irgendwie sieht das aber auch süß aus", gestand ich und legte meinen Kopf schief. 

„Was meinst du?" 

„Das blaue Auge. Steht dir." 

Amüsiert sah er mich an. „Ach ja? Ist das jetzt in Mode, oder was?" 

Ich kicherte. „Noch nicht. Du könntest aber einen neuen Trend setzen." 

Er wuschelte mir durch die Haare. „Schon klar. Bald läuft jeder mit einem blauen Auge herum." 

Mir wurde warm ums Herz. Ich freute mich so sehr, dass es Luke so schnell wieder besser ging. Da gäbe es nur noch ein Problem. „Was machen wir denn jetzt mit den ganzen Leuten unten?"

„Gute Frage. Vielleicht kannst du sie ja so schön verscheuchen, wie du es mit Ryan gemacht hast." 

Ich verdrehte meine Augen und lachte. „Mein Selbstbewusstsein ist für heute schon ausgeschöpft, glaube ich. Aber ich habe vielleicht eine andere Idee. Komm mit." 

Luke stand das Fragezeichen ins Gesicht geschrieben und ich grinste vor mich hin. Ich hoffte sehr, dass mein kleiner Plan funktionieren würde. „Bleib du hier oben", meinte ich zu Luke, als wir an der Treppe standen. „Ich bin gleich wieder da." 

Er nickte mir zu und sagte noch: „Viel Glück." 

Lächelnd lief ich die Stufen hinunter. Irgendwie kam es mir jetzt schon so vor, als wären weniger Leute da. Umso besser. Jetzt musste ich nur noch die Musikanlage finden. Das war nicht so schwer. Ohne zu zögern, drehte ich die Musik ganz aus. 

Sofort gab es lautstarken Protest und alle Augen befanden sich auf mir. Perfekt. 

„Ey, mach die Musik wieder an! Was fällt dir ein?" Ein Typ wollte an mir vorbeigreifen, aber ich schlug ihm auf die Hand. 

Lemony ❋ Die Highschool PrinzessinWhere stories live. Discover now