Kapitel 54 ❋ Versöhnung

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Strahlend öffnete ich meinen Mund, um etwas loszuwerden, aber er sprach schnell weiter: „Aber nicht mehr lange, denn immerhin steht sie auf Liam und ich muss sie vergessen." 

Ich biss mir auf die Lippe, um nicht loszuschreien, dass Skylar selbst offensichtlich Gefühle für Beau hatte, aber das musste sie ihm schön selber sagen. Zumindest hatte sie bis vor kurzem noch Gefühle für ihn. Ich tat also vorerst so, als wüsste ich von nichts. 

„Wirklich? Aber das ist doch fantastisch! Ihr versteht euch doch super und kennt euch in- und auswendig. Was steht dir im Weg, um ihr deine Gefühle zu gestehen?" 

„Kapierst du es nicht? Wie soll ich jemals gegen so jemanden wie Liam ankommen? Er ist perfekt." Beau verdrehte die Augen und ich sah ihm an, dass ihn dieses Thema schon sehr viele Stunden gekostet hat. 

„Das mag ja sein, aber ich weiß auch, dass Skylar nicht 'perfekt' will. Und sie wird es früher oder später merken. Liam ist nicht der Richtige für sie." 

Skeptisch sah er mich an. „Woher willst du das wissen?" 

„Ich weiß es einfach", antwortete ich ruhig. „Ich weiß, wie Skylar tickt. Aber vielleicht solltest du ja mit ihr darüber mal reden." 

Sofort schüttelte Beau wild mit dem Kopf. „Auf keinen Fall. Ich werde dafür nicht unsere Freundschaft aufs Spiel setzen. Dann lasse ich mein Herz eher brechen und sie wird glücklich mit Liam." 

„So ein Quatsch, sie wird nicht glücklich mit ihm." 

„Und was ist mit unserer Freundschaft?" 

Er hatte Recht. Wenn die beiden eine Beziehung eingehen würden, könnte ihre Freundschaft darunter leiden. Und falls es doch nicht klappen sollte mit den beiden, war erst recht alles verloren. 

„Siehst du, es ist keine gute Idee. Wir lassen es jetzt so, wie es im Moment ist", meinte Beau, als ich schwieg. 

„Okay", antwortete ich nur. Aber damit würde ich mich natürlich nicht zufrieden geben. Irgendetwas würde sich eventuell noch machen lassen, aber so stur, wie Skylar sein konnte, musste es von ihr selbst kommen. Ich kann sie schlecht zu etwas zwingen. 

„Jedenfalls... Regle du mal dein Problem mit Luke." Verwirrt sah ich ihn an. Was sollte ich denn machen? Er sollte gefälligst den ersten Schritt machen und sich bei mir entschuldigen. „Ruf ihn an! Jetzt!", rief Beau, als ich ihn wie paralysiert ansah. 

„Du spinnst. Das kann ich nicht!" 

„Und warum nicht?" 

„Er muss den ersten Schritt machen." 

„Dann wird das nie was, Lemony." 

Und so ging es noch eine Weile weiter. Beau drückte mir mein Handy in die Hand und ich legte es beiseite. Dann gab er mir sein Handy, was ich ihm wieder zurückgab. Es ging nicht. Ich konnte auf keinen Fall den ersten Schritt machen. Nicht nachdem, was passiert ist. 

„Dann kann ich dir auch nicht mehr helfen", seufzte er schließlich, als ich mich zu allem geweigert habe und meine Arme verschränkte. Ich antwortete nicht und sah ihm dabei zu, wie er aufstand und seine Sachen zusammensuchte. 

„Ich werde auch so langsam gehen, es wird spät und... Ich möchte nicht auf Skylar treffen, wenn sie überglücklich von ihrem Date zurückkommt." Er wirkte traurig und ich konnte es ihm nicht verübeln, denn ich wusste genau, wie er sich fühlte. 

„Wir sehen uns dann in der Schule", meinte ich und er nickte mir zum Abschied zu. 

Ich hörte, wie er die Tür aufmachte und dann, wie er ganz beiläufig sagte: „Oh, hey Luke. Schicke Blumen hast du da." 

Lemony ❋ Die Highschool PrinzessinWhere stories live. Discover now