Kapitel 31 ❋ Mehl und Nähe

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Zunächst war ich erst einmal wieder baff, als ich die gigantische Küche sah und wie sehr sie unserer Schlossküche ähnelte.  „Wo habt ihr denn hier eure Backutensilien?" 

Luke blieb mitten im Raum stehen und kratzte sich am Kopf. „Tja, wenn ich das nur wüsste! Ach, was solls, dann backen wir eben doch nicht!" 

Er zuckte die Schultern und verzog sein Gesicht, aber das Funkeln in seinen Augen verriet, dass es nur Spaß war. Langsam wandte er sich zur Tür, aber ich hielt ihn am Arm fest. 

„Netter Versuch. Wir werden sie schon finden." 

Ich zog Luke mit zum erstbesten Schrank und begann, ihn durchzusuchen. Nach zehn Minuten hatte ich alles, was wir brauchten, auf der großen Arbeitsplatte ausgebreitet. 

„Das ist echt viel Zeug. Was soll ich damit anfangen?" 

Luke war echt verloren, aber backen machte Spaß und ich wusste, dass er Gefallen daran finden würde. 

„Ich habe ein leichtes Rezept für dich. Wir machen einen einfachen Schokokuchen. Okay?" 

Er nickte zögerlich, krempelte sich aber dann die Ärmel hoch. Das Zeichen für mich, dass wir jetzt offiziell loslegen konnten. 

„Also, los geht's. Was brauchen wir zuerst?" 

Luke starrte auf einen Punkt in der Ferne, bis er schließlich merkte, dass er der Gefragte ist. „Oh, ähm..." Er griff nach dem Mehl und sah mich fragend an. „Mehl?" 

Ich grinste und nickte. „Richtig. Aber es müssen dazu noch andere Dinge mit in die Schüssel, bevor du alles zusammenmischen kannst." 

Er überlegte eine Weile, bis er die Butter und eine Packung Eier in meine Richtung schob. „Na bitte. Du hast vielleicht doch mehr Ahnung, als ich gedacht habe." 

Er lachte. „Natürlich habe ich das, was hast du denn auch erwartet?" 

Ich sah ihm in die Augen und konnte klar erkennen, dass er dabei Spaß hatte, auch wenn er es niemals zugeben würde. 

„Wenn du also so viel Ahnung hast, schnapp dir eine Schüssel und den Mixer und fang an!" Ich sah Luke dabei zu, wie er sich die Schüssel schnappte und die Mehlpackung öffnete. „Weißt du überhaupt, wie viel du davon nehmen musst?" 

„Nein, woher denn auch?" Er verdrehte die Augen. „Sag schon, wie viel brauche ich?" 

„200 Gramm. Das wird reichen." Ich reichte ihm den Messbecher. 

Ich erwartete, dass er das Mehl jetzt abmessen wird, stattdessen fing er einfach an zu grinsen. Ich hätte wissen müssen, dass es nichts Gutes bedeutete, aber ich reagierte viel zu spät. Denn prompt hatte ich eine Handvoll Mehl im Gesicht. 

Schockiert wischte ich mir die Augen frei. „Luke?! Was soll das?" 

Er lachte und ich erkannte, dass er wieder etwas Mehl in der Hand bereithielt. Das bedeutet Krieg! Schnell schnappte ich mir die Tüte und bewarf ihn gnadenlos mit Mehl. 

Und dann lief ich weg. 

Ich kreischte auf, als ich spürte, dass ich hinten am Rücken getroffen wurde und warf Mehl in diese Richtung. Ich blieb stehen, als ich bemerkte, dass Luke mich gar nicht verfolgte. 

„Was ist? Gibst du etwa schon auf?", zog ich ihn auf. „Hast du Angst vor ein bisschen Mehl...?" 

Meine Stimme ebbte ab. Luke hatte keineswegs vor, aufzugeben. Er ist nur stehengeblieben, um eine neue Packung Mehl aufzumachen, mit der er mich bewerfen konnte. 

Ich schrie auf und setzte mich erneut in Bewegung. Ich griff in die Tüte und bereitete mich auf die Schlacht vor. Und dann war es tatsächlich so, dass wir um die Kücheninsel liefen und uns gegenseitig mit Mehl bewarfen, als ginge es um unser Leben. 

Lemony ❋ Die Highschool PrinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt