76. Kapitel

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Tyler' s Sicht
 
Die Minuten, die ich jetzt hier vor der Schule nervös auf und ab lief um auf Lina zu warten, fühlten sich an wie Stunden. Gott, wann kommt sie bloß endlich. Ich hab Angst davor, dass sie mich nicht die Sache erklären lässt und mir wieder aus dem Weg geht. Doch dann erblickte ich auch schon ihr Auto und ich wurde immer nervöser. Zuerst dachte ich, dass sie vielleicht gar nicht erst heute zur Schule kommt, doch zum Glück kam sie doch. Sie stieg aus und ihr Blick fiel sofort auf mich. Sie war unsicher und blieb erst einmal an ihrem Auto stehen, sie überlegte wohl gerade ob sie mit mir reden will. Ich hab Angst, dass sie sich dagegen entschied, daher wartete ich nicht länger und ging auf sie zu.

"Ich weiß du willst mich nicht sehen. Und ich weiß auch, dass ich ein großes Arschloch bin. Aber bitte Lina, lass es mich erklären. Es war anders als du denkst, bitte gib mir die Chance es auf zu klären." Inzwischen stand ich ihr gegenüber und suchte hilflos den Augenkontakt zu ihr. Doch sie sah noch immer zu Boden und wich meinen Blick aus.

"Ich weiß nicht Ty, ich glaube ich kann das jetzt nicht. Lass uns nach der Schule reden. Es klingelt sowieso gleich, vielleicht wäre das das beste.", murmelte sie leise vor sich hin. Die Worte schienen ihr Kraft zu kosten, sie sprach so leise und brüchig, es tut weh, dass es ihr wegen mir schlecht ging.

"Wie du willst, hauptsache ich kann es dir erklären. Und jetzt Lina, bitte sieh mich an. Ich kann nicht länger dir gegenüber stehen, ohne in deine schönen Augen zusehen." Ich war so verzweifelt und wollte ihr endlich wieder in ihre wunderschönen Augen sehen. Sie kämpfte mit sich selbst und da ich es nicht länger aushielt, legte ich meine Finger unter ihr Kinn und drückte ihren Kopf etwas hoch, somit ich endlich wieder in ihre Augen sah.
Sie hatte leichte Augenringe, was daran lag dass sie wohl kaum Schlaf bekommen hat, dazu waren ihre Augen ganz glasig, als wenn jeden Moment Tränen fließen könnten. Ich will und kann sie jetzt nicht weinen sehen, vorallem wenn ich Idiot der Grund für ihre Tränen bin. "Versprich mir nicht zu weinen, ich könnte es nicht ertragen.", sprach ich somit meine Gedanken aus.
"Ich gebe mein bestes.", murmelte sie und zwang sich zu einem schwachen Lächeln. Ich wollte sie in den Arm nehmen, nur traute es mich nicht. Wenn sie mich von sich wegschubsen würde, könnte ich es nicht ertragen. Doch ich wollte sie endlich wieder in meinen Armen halten.

Das klingeln der Schulglocke ertönte und Lina verschwand sofort innerhalb Sekunden zu Caithy, die gerade mit den anderen beiden vor der Schule stand und auf uns zu warten schienen. Als sie Caihty errreicht hatte, umarmte sie diese sofort und vergrub ihr Gesicht in ihre Haare. Wie sehr wünschte ich mir gerade, an Caithy's Stelle zu sein. Ich kam gerade bei den anderen an und hörte noch Caihty zu Lina flüstern. "Ich weiß was los ist, Süße, Kyle fing gerade an davon zu erzählen. Aber hey, sch sch nicht weinen. Komm wir gehen kurz auf die Toilette."

Bevor ich etwas sagen konnte, zog sie Lina auch schon mit sich. Darren und Kyle sahen mich beide vorwurfsvoll an. "Was glotzt ihr so?", murmelte ich und sah beide wütend an.
 
"Es ist scheiße wie es gelaufen ist. Du hast ja nichts gemacht, nur du hättest die Olle gleich von deinem Schoß runter schubsen sollen.", meinte Kyle und Darren stimmte ihn zu.
Sie sagen das, was ich selbst auch weiß, oder denken die beiden, dass ich mir das nicht selbst vorwerfe? Ich hätte sofort reagieren müssen. "Ich bin nicht blöd, denkt ihr Affen echt, ich halte mir das nicht selbst vor?!", sagte ich genervt und öffnete die Tür des Klassenzimmers.

"Jeder macht mal Fehler, außerdem wollte du von der Bitch nichts, sag es Lina und wir können es bestätigen, dass da nix gelaufen ist." Darren klopfte mir auf die Schulter, bevor er auf sein Platz ging. Gut, dass die beiden hinter mir stehen. Und es ist ja auch die Wahrheit, ich wollte und will nichts von der, falls Lina mir nicht glaubt, kann sie Darren und Kyle fragen, die können ihr auch noch einmal bestätigen, dass da nichts gelaufen ist.

Lina und Caithy kamen ungefähr fünf Minuten nach Unterrichtsbeginn rein und Ms.Bradley störte es natürlich nicht und nickte Lina einfühlsam zu. Sie schien sich wieder unter Kontrolle zu haben und am liebsten würde ich jetzt sofort zu ihr gehen. Meine Konzentration lag bei null, die ganze Zeit war ich mit den Gedanken bei Lina und dem Gespräch heute.

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"Wilst du hier reden?", fragte ich sie, nachdem endlich auch die letzte qualvolle Stunde zu Ende war und wir aus dem Klassenzimmer gingen.

"Vielleicht lieber irgendwo, wo es etwas ruhiger ist."

Ich nickte ihr zu. "Einverstanden, lass uns doch zum See fahren.". schlug ich vor und dachte an den Abend nach, wo ich sie so aufgelöst dort vor gefunden habe und wir uns endlich näher gekommen sind und uns geküsst haben.

"Okay.", lächelte sie und wir gingen dann zu den anderen um uns zu verabschieden. Kyle sagte noch, das ich ihm schreiben soll, wenn ich mit ihr gesprochen habe und ich versprach ihm, dies zu tun. Dann setzte ich mich ins Auto ind fuhr Lina hinterher zum See.

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"Es tut mir leid, wie es gelaufen ist Lina. Du musst mir glauben, dass ich dir jetzt die Wahrheit erzähle." Ich setzte mich neben ihr auf den Steg und zog sie etwas dichter an mich heran. Sie nickte nur und gab mir damit zu verstehen, dass ich weiter erzählen soll.

"Wir wollten etwas essen, doch Jason meinte nur, dass zwei Freundinnen aus seiner Schule kurz vorbei kommen würden. Das kamen sie dann auch und die eine hat sich einfach so, ohne ein Wort auf mein Schoß gesetzt.", begann ich zu erzählen und wollte gerade fortsetzen, doch da kam sie mir schon zuvor.

"Fühlst du etwas für sie, Ty?", fragte sie mich leise und sah mich verletzt an. Oh man! Wie kann sie nur denken, dass ich etwas für dieses Mädchen fühlen könnte?! Sieht sie denn nicht, das ich nur für sie Gefühle habe? Merkt sie denn nicht, das ich ihr total verfallen bin?

Ich schüttelte heftig den Kopf. "Scheiße Lina, nein! Ich fühle nichts für die, sie ist mir egal, so wie jede andere auch. Jedes andere Mädchen, welches nicht du bist, geht mir am Arsch vorbei!"

Die Worte haben das erreicht was sie sollten, denn ihr schönes Lächeln breitete sich aus und sie schlang ihre Arme um mich.
"Ich hatte Angst, doch mit einem anderen Mädchen zusehen.", gestand sie und lehnte ihren Kopf gegen meine Schulter.

Ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn und strich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr. "Ich wollte nicht, das sie auf mein Schoß sitzt, es hat sich falsch angefühlt und ich habe überlegt, wie ich ihr es klar mache, ich verspreche dir, das das nicht mehr passieren wird."

Sie sah zu mir hoch und endlich passierte das, wonach ich mich die ganze Zeit gesehnt habe. Sie legte ihre weichen Lippen auf meine und küsste mich leidenschaftlich.

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