59. Kapitel

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Lina's Sicht
 
Gestern hab ich Tyler viel von meiner Vergangenheit erzählt. Er hörte mir zu und war für mich da, er nahm mich in den Arm und das wichtige ist, er hat mich nicht am Anfang ausgelacht, dass ich Angst vor Gewitter habe.
 
Ich bemerkte ein niedliches Lachen und als ich die Augen öffnete, saß Lizzy auf mir drauf und begann mich zu kitzeln. Da ich kitzlig bin, traf sie mit dieser Methode auch ins Schwarze, ich lachte, das mir schon der Bauch weh tat. "Hihi, ich wollte dich aufwecken.", lachte sie. Ich grinste sie an. "Na da hast du dir ja etwas getraut. Pass auf, jetzt kommt das Kitzelmonster.", rief ich ihr zu und sie verschwand wild kichernd aus der Höhle. Ich lief hinter einer laut lachenden Lizzy hinterher und das immer im Kreis. Nach ein paar Runden, wo sie schon aus der Puste war, schnappte ich sie mir, warf sie vorsichtig über meine Schulter und ließ sie dann in ihrer Kuschelecke wieder runter. Dort kitzelte ich sie durch, so dass sie sich vor lachen hin und her wandt. "Warum, nur so laut?", ertönte ein genervtes Brummen aus der Höhle. Tyler.
Lizzy und ich sahen uns vielsagend an. "Ist ja gut, wir gehen schon frühstücken, bis später.", murmelte ich und musste mir ein Lachen verkneifen. Ich zog Lizzy hinter mir her auf dem Flur. "Lass uns schnell etwas essen gehen. In der Zeit ist Tyler dann wieder eingeschlafen und wir können ihn beide wecken, was meinst du?" Lizzy klatschte in die Hände und quietschte ein 'Ouhja!'
Wir setzten uns an dem fertig gedeckten Essenstisch nebeneinander und ich begann Lizzy ihr Brötchen zu schmieren. "Oh guten Morgen,ihr zwei.", kam es von einer Stimme hinter uns. Ihr Vater kam an uns beide vorbei und setzte sich an Ende des TischesWir beide grüßten ihn zurück und er wandt sich seiner Zeitung zu. Doch ich bekam ab und an seine Blicke mit, die er uns zuwarf. Jedes Mal, wenn ich mit Lizzy sprach, oder wir Späße machten, dann sah er über den Rand seiner Zeitung hinweg. Ich sah etwas in seinem Blick, nur konnte es nicht richtig deuten. Sehnsucht? Angst? Er war gerührt, als Lizzy sagte, dass sie mich lieb habe. Und als ich ihr ein Kuss auf die Stirn gab und es erwiderte, sah ich das sich eine Träne in seinen Auge gesammelt hat. Eins wurde mir klar, er ist nicht so kalt, wie er immer tut. Innen drin, ist er ein einfühlsamer, einsamer Mann, der seine Frau vermisst. Als er Lizzy ansah, konnte man erkennen, dass er tief im inneren, etwas für sie übrig hat. Irgendetwas hindert ihn daran, dass er sich nicht um sie kümmern kann. Ich muss versuchen zu helfen, für Lizzy, sie braucht ihren Dad und er braucht sie auch, nur das muss man ihn erstmal zu verstehen geben.

"Linaaaaa, bist du fertig?", fragt sie hoffnungsvoll. Ich steckte mir das letzte Stück meines Brötchens in den Mund und schluckte es runter. "Jetzt bin ich fertig. Bist du bereit?", fragte ich sie. Sie nickte heftig mit dem Kopf. "Na dann, spring rauf." Ich half ihr auf dem Stuhl, das sie sich hinstellen konnte und auf meinen Rücken hüpfen kann.

Der erste Weg führte ins Badezimmer, dort setzte ich Lizzy runter und sie holte zwei Eimer aus dem Badschrank. Einen großen und einen kleinen. Perfekt.
"Was meinst du? Warm oder kalt?"
Sie schmunzelte vor sich hin. "Kaaaaaaaalt natürlich!!!", lachte sie. Ich füllte beide Eimer und dann machten wir uns auf den Weg in Lizzy's Zimmer. Als wir in ihrer Höhle krochen und Tyler fest schlafend und leise schnarchend vor fanden, mussten wir uns stark zusammen reißen nicht laut los zu lachen. Wenn Lizzy sich das Lachen verkniff, kam ein kleines grunzen aus ihrem Mund, was sich mehr als niedlich und zugleich lustig anhörte. Leise zählte ich runter. "3, 2, 1...JETZT!" Und wie auf Kommando schütteten wir das eiskalte Wasser über Tyler aus. Jetzt konnten wir uns das Lachen nicht mehr verkneifen. Pitschnass, saß er kerzengerade vor uns und schrie. "Lauf, Lizzy.", lachte ich und sie kriechte dicht gefolgt von mir aus die Höhle. "NA WARTET, IHR KLEINEN AFFEN!!", kam es noch aus der Höhle, doch wir liefen schon aus dem Zimmer raus. Ich folgte Lizzy, die halb kreischend und halb lachend, vor mir die Treppe runter lief. Als wir im Wohnzimmer standen und gerade dachten, dass wir in Sicherheit waren, kam Tyler durch die Tür, an dem das Wasser nur so runter tropfte. "Ty ty, du siehst aus wie ein nasser Pudel!, lachte Lizzy und hielt sich den Bauch, dann kam er auf uns zu und schüttelte sich vor uns, sodass wir Wassertropfen ab bekamen. Wir wollten gerade die Flucht ergreifen, als er uns festhielt und seinen Körper dicht gegen unseren presste. Lizzy beschwerte sich die ganze Zeit und ich tat es ihr gleich. Doch wir verstummten, als wir ein Lachen hörten, dass aus der einen Ecke des Wohnzimmers kam. Wir drehten unsere Köpfe in die Richtung und waren alle drei überrascht als Tyler's Vater lachte. "Er hat uns nass gemacht, Daddy.", motzte Lizzy. Sie nannte ihn Daddy, was zeigt das sie ihn über alles liebt und obwohl er sie kaum beachtet, sich für sie nichts an der Tatsache ändert, dass er ihr Daddy ist. Sie ist so ein tolles, einzigartiges Mädchen, erstaunlich wie stark ihre Liebe ist.

"Das sehe ich. Doch ich kann mir vorstellen, dass ihr beide nicht ganz unschuldig seid.", lachte er noch immer und ging aus dem Zimmer. "Lizzy, lauf du schon hoch und trockne dich ab. Ich komm sofort nach und helf dir, Sachen raus zu suchen." Sie nickte mir zu und rannte lachend die Treppe hoch.

Tyler und ich machten uns auch auf dem Weg nach oben. "Sag mal, was hast du mit dem gemacht? Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich ihn seid dem Tod unserer Mutter mal lachen gesehen habe und dann noch wegen Lizzy." Ich wuschelte ihn einmal durch sein nasses Haar. "Tja Tyler, vielleicht schafft er es auch noch sich zu ändern. Mal sehen.", lächelte ich und ging dann erstmal zu Lizzy, bevor ich mir selbst etwas anzog.

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