8. Kapitel

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Lina's Sicht

Die Nacht war natürlich für'n Arsch, ich konnte nicht schlafen. Aber wie sollte ich auch?! Wenn das Arschloch Wand an Wand mit einem schläft und jede Sekunde in mein Zimmer kommen kann und mir noch mehr Schmerz zufügen.
Ich habe mich nicht getraut in den Spiegel zusehen, aus Angst das man etwas sehen kann..sehen kann was dieses Schwein mir angetan hat. Mein Rücken schmerzte natürlich immer noch und das Brennen meiner Kopfhaut war auch noch zu spüren.

Ich hatte am Morgen überlegt zuhause zu bleiben, doch die Schule schien mir doch eine bessere Option zu sein, als noch länger mit diesem Arsch unter einem Dach zu sein.
Um von meinem Schmerz abzulenken, bretzelte ich mich etwas auf.
Ich wagte einen Blick in den Spiegel und versuchte meinen Rücken zu betrachten, was sich schwieriger gestaltete als gedacht.
Es waren einige blaue Flecken zusehen, doch das schwarze Top, welches ich anzog bedeckte sie alle.
Mir viel eine kleine kahle Stelle an meinem Kopf auf, die sich hinten etwas seitlich  befand. Oh nein, dieser dreckige Idiot! Ich hasse ihn!!!
Ich versuchte so gut es geht die Stelle mit den oberen Haaren zu bedecken.
Es war ziemlich warm draußen, weshalb ich die Jeans Jacke auszog und zur Schule fuhr.

Die ersten Stunden zogen sich mal wieder ins Unendliche. Bis es endlich zur Mittagspause klingelte. 
Ich machte mich auf dem Weg in die Cafeteria, erst als ich in der Schlange stand, merkte ich erst, dass einige Blicke auf mich ruhten. Besonders aus einem Blick wurde ich nicht schlau. Er sah mich eindringlich an. Seine grünen Augen fixierten mich.
"Was kann ich dir geben?"
"Hallo?"
"Die anderen wollen auch noch etwas bestellen."
UPS...das war jetzt peinlich.. ich sage ja, wenn man länger in diese Augen guckt, vergisst man alles um sich herum.
Er müsste eigentlich ein Schild um den Hals tragen, um davor zu wahnen. Achtung nur mit Vorsicht genießen oder so.
Absurde Vorstellung, ich lachte kurz auf.
"Was ist denn jetzt so lustig?" Fragte mich die Cafeteria Dame.
Ohje, dass war jetzt das 2. Mal heute. Sie hält mich jetzt für komplett durchgeknallt, aber man kann es ihr nicht verübeln.
Um ihr nicht noch die letzten Nerven zu rauben, gab ich meine Bestellung auf und ging dann auf einen leeren Tisch zu, ich ging bei dem Wetter eigentlich nach draußen, aber mein Kreuz  schmerzte. Deswegen wollte ich nicht länger gehen als nötig.

"Hallo Lina" Tyler setzte sich ALLEINE (ohne seinen Anhang),mir gegenüber. Er versuchte freundlich zu klingen. Also nehme ich mal an, dass er es gestern doch war und nicht ein Zwilling von ihm.
"Ähm hi."
Scheiße..!! Erst jetzt fiel mir das Projekt wieder ein und das Treffen heute Nachmittag.
Er sah mich immer noch mit diesem eindringlichen Blick an.
Ich versuchte mich von seinen Augen nicht noch einmal beirren zu lassen.
"Gibt es eigentlich einen Grund das du hier, bei MIR sitzt?"  Er räusperte sich.
"Oh, nein.., also doch eigentlich schon. Ich wollte nur sichergehen, ob das mit heute noch immer steht." Irgendwie glaubte ich nicht,dass das der einzige Grund war.
"Klar, warum sollte es das auch nicht?! "
"Cool, dann bis heute Nachmittag auf dem Parkplatz. Ich denke das du bestimmt auch mit Auto gekommen bist oder? Ich weiß nicht, entweder fährst du hinter mir her oder fährst bei mir mit und ich fahr dich heute Abend dann wieder her und nimmst dein Auto mit?"
Es sprudelte nur so aus ihm raus. Er war sonst nicht so gesprächig, sonst vielen unsere Gespräche immer so ähnlich aus wie:
"Na Schlampe, perfektes Wochenende gehabt? "
"Ach halt doch die Fresse du unterbelichtetes Stück Scheiße"
Achja, wir waren immer sehr 'niedlich' zueinander.

"Ich würde sagen ich fahr zu mir nach Hause und du holst mich dann von da ab? Aber nur, wenn es dir keine Umstände macht."
Das wäre nämlich das beste, weil ich noch die Küche wischen muss, bevor Mutter mit ihrem Kerl nach Hause kommt.
"Kein Problem, sag mir einfach nachher bescheid,wann ich da sein soll und schick mir die Adresse."
"Mach ich."
Solange war kaum eines unserer Gespräche und dann noch ohne ein Schimpfwort, das war eine Premiere.
Noch einmal grinste er mich an und verschwand dann zu seinem Tisch zurück.
Ich aß mein Baguette auf und dann klingelte es auch schon zur letzten Stunde.

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