Kapitel 25

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"Wollen wir los?" fragte er dann ohne mich aus den Augen zu lassen. Ich biss mir auf die Unterlippe, lachte verschmitzt und nickte. Er grinste auch zufrieden, nahm dann meine Hand und wir standen auf. Wir verabschiedeten uns noch fix von allen. Celine flüsterte ich zu, dass wir morgen telefonieren würden und die beiden Marcels ignorierte ich gekonnt. "Wo wollen wir schlafen?" fragte er, als er mir die Tür vom Taxi aufhielt. "Was für ne Frage. Zu dir natürlich." Trotzig sah er mich im Taxi an: "Deine Wohnung ist auch super schön." Ich nickte: "Ja, ich weiß, aber viel kleiner und ohne Hightech-Küche und ohne Bäcker um die Ecke..." Ich wollte weiter machen, doch er unterbrach mich lachend: "Jaja, schon gut. Wir fahren zu mir." Marco gab dem Taxifahrer seine Adresse und wir fuhren los. Die ganze Fahrt über alberten wir nur rum und der Taxifahren muss auch gedacht haben, wir sind nicht ganz live. "Du bekommst ja noch Ärger von mir." flüsterte er mir ins Ohr, während wir die wenigen Stufen zur Eingangstür nahmen. Ich bekam sofort Gänsehaut und schloss sofort die Augen. Als sich mein Körper wieder beruhigt hatte, drehte ich mich fragend zu ihm. Grinsend schloss er die Tür auf. Immer noch neugierig, was er meinte, lief ich ihm durch den Flur hinterher. Ohne Vorwarnung drehte er sich ruckartig um und drückte mich gegen die Wand. Seine Augen blitzten auf. Wenige Millimeter vor meinem Gesicht flüsterte er: "Weil du heute viel zu heiß aussahst." Dabei beugte er sich an meinen Hals und verteilte dort kleine Küsse. Ich musste grinsen und gleichzeitig zog sich in mir alles zusammen. Ich wand mich jetzt schon in seinen Armen. "Aber ich habe das auch noch eine andere Idee, wie du es gut machen kannst." raunte er mir dann ins Ohr, als er meinen Hals fertig liebkost hatte. Dieser Mann bringt mich um den Verstand. Ich stöhnte schon auf und kurz danach hob mich Marco auf seine Hüften und trug mich ins Schlafzimmer. Irgendwie fühlte sich das heute alles noch intensiver an, als sonst schon. Marco war so zärtlich und wollte einfach, dass ich mich rundum wohl fühlte, was er auch mehr als gut schaffte. Ich gab mich ihm einfach voll hin und genoss jede einzelne Berührung von ihm. Als wir dann erschöpft eng umschlungen in seinem riesigen Bett lagen, spielte er mit unseren Händen, die verwebt waren. "Lea?" fragte er in die Dunkelheit hinein. "Hmm?" gab ich nur zurück. "Was ich damals gesagt habe..." er stockte kurz, fuhr dann aber fort: "...wird dir nicht so schnell aus dem Kopf gehen oder?" Ja, das war eine gute Frage, an dich ich im Moment eigentlich nicht denken wollte. "Ich weiß es nicht." Dann war wieder Ruhe. Wir wussten Beide nicht, was wir jetzt sagen sollte. "Vico und du... Ihr seid das Beste, was mir je passieren konnte, auch wenn die Umstände zwischenzeitlich etwas anderes zeigten." Ich versuchte zu nicken. "Das weißt du, oder?", "Ja." flüsterte ich nur in die Nacht hinein. "Ich liebe dich." Wieder machte machte mein Herz bei diesen Worten einen Satz. "Ich liebe dich auch." Er zog mich noch enger an sich und gab mir einen Kuss auf meinen Haaransatz. Meine Gedanken wollten mich erst nicht schlafen lassen, doch dann beruhigt mich Marcos Herzschlaf so sehr, dass ich es doch schaffte.

"Er hat es gesagt." quietschte ich nur ins Telefon. Es war 11 Uhr am Morgen. Ich war bereits aufgestanden, da Marco noch wie ein Murmeltier schlief und hatte mich auf einen Stuhl in Marcos Küche gemümmelt. "Hä, was?" fragte Celine verwundert am anderen Ende. "Marco... Er hat gesagt, dass er mich liebt." Dann war Ruhe. Ich vermutete, dass sie grinste. Plötzlich kreischte sie ins Telefon und ich dachte, ich würden einen Hörsturz bekommen. "Mein Gott, ihr seid aber auch sweet zusammen." Auch mein Grinsen verschwand nicht mehr. "Ich hoffe, du hast es dann ebenfalls gesagt." drohte sie mir so halb. Inzwischen kämpfte ich mit meiner Jacke, da ich Brötchen holen wollte. "Ja, habe ich." sprach ich kleinlaut ins Handy. "Mensch, also doch noch Happy End für euch." Ich kicherte nur. Ich fühlte mich wie ein Teenager auf Wolke 7. "Und was war nun gestern los? Also du weg bist und dann noch mit Marco geredet hast? Marcel rückt mit der Sprache nicht raus." Als Ehepaar verheimlicht man sich was? Natürlich erzählte ich ihr die ganze Story und ich konnte es mir nur zu gut vorstellen, wie sie wild den Kopf schüttelte oder sich eine Hand an die Stirn schlug. "Also hatten die wirklich Stress. Ich hatte es ja vermutet, aber er hat ja kein Wort gesagt. Boa, der kann sich gleich was anhören. Warum macht er dich mit so einer scheiße von damals verrückt?" Ich hatte den Bäcker fast erreicht. "Also denkst du nicht, dass das was dran ist?" Geschockt antwortete Celine: "Bist du irre? Das sieht doch ein Blinder, dass der dich vergöttert." Wieder musste ich grinsen. Sie schob noch hinterher: "Naja und Marcel hat wahrscheinlich wirklich einfach nur Angst um dich. Aber schon komisch, dass er Marco das zutraut.", "So Süße, ich bin beim Bäcker. Danke für die Worte. Ich melde mich." Und damit legte ich auf. Als ich den Bäcker betrat, wurde die Bedienung sofort ganz blass. Hatte ich was im Gesicht? Oh nein, wahrscheinlich lag es daran, dass ich nichts im Gesicht hatte. Ich war ungeschminkt. Ich runzelte nur kurz die Stirn und widmete mich dann meiner Brötchenauswahl. Die Frau schien komplett unter Schock zu stehen und musterte mich immer wieder. "Ist alles gut?" Ich musste sie einfach fragen. Nicht, dass sie mir hier noch umkippt. Plötzlich zeigt sie auf den Zeitungsstapel. Ich legte die Stirn in Falten. "Sind Sie das auf..." Sie redete nicht aus, sondern zeigte wieder nur auf die Zeitungen. Genervt drehte ich mich zu dem Ständer und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Langsam ging ich auf die Zeitungen drauf zu. Jetzt bewegte auch ich mich in Zeitlupe und nahm die erste Zeitung in die Hand. "Marco Reus wieder vergeben?" Die Überschrift stand dick gedruckt auf dem Cover. Und dazu ein Foto von uns Beiden eng umschlungen am Dortmunder Flughafen. Das war nach unserer Ankunft aus Lissabon. Vorsichtig nahm ich die nächste Zeitung: "Neue alte Liebe beim Profifußballer aus Dortmund?" Nach und nach nahm ich mir die 5 Zeitungen, auf denen ich abgebildet war und ging wieder zur Theke. "Die dann bitte auch noch." Zurückhaltend und ohne mich anzusehen nickte die Bedienung und kassierte mich ab. Auf dem Weg nach Hause drückte ich die Zeitungen eng an meinen kleinen Körper und rannte förmlich nach zurück. Herzlichen Glückwunsch, mich kennt dann also ganz Deutschland.

Sind alle Fußballer arrogante Arschlöcher? 2 (Fortsetzung)Where stories live. Discover now