Kapitel 10

1.9K 75 8
                                    

Am nächsten Morgen wurde ich durch das Klingeln eines Handy geweckt. Es konnte nicht meins sein, ich schalte meins immer aus. Murrend rollte sich Marco rüber zum Nachtschrank und nahm ab ohne auf den Namen zu starren. "Hmm?", "Ja.", "Sie ist hier.", "Ja, bei mir.", "Boa Celine, geh mir nicht auf die Nerven.", "Ja, mach ich." Ich konnte ja nur hören, was er sagte. Inzwischen war ich hellwach. Fragend sah ich ihn an. Er rollte sich auf mich rauf und legte seinen Kopf auf meine Brust. "Mein Gott, deine beste Freundin ist aber auch nervig." Ich lachte und schlug ihm spielerisch auf den Kopf. "Was wollte sie denn?", "Wissen, wo du bist.", "Warum?" Er stöhnte. "Man keine Ahnung.", "Oh, ist da noch jemand müde?" zog ich ihn auf. Er murrte umher, schlang seine Arme um mich und gähnte laut. Dann sah er zu mir nach oben und gab mir einen Kuss. "Duschen?" fragte er dann, als er fast richtig wach war. War ich schon so weit, um mit ihm duschen zu gehen? Wollte ich das schon? "Du gehst duschen, ich mache Frühstück?" Er sah mich enttäuscht an. Dann stand er auf: "Ne, dann bleib du solange liegen. Bis gleich." Und schon war er weg. Natürlich blieb ich nicht liegen, sondern stand auf und ging in die Küche. Ich machte Brötchen in den Ofen, kochte Kaffee und deckte den Tisch. Ich lehnte gegen die Küchenzeile als Marco in die Küche kam. Er zog sich gerade ein schwarzes Shirt über den Kopf und ich konnte einen kurzen Blick auf sein Sixpack erhaschen. Er sah so heiß aus mit seinen nassen Haaren. "Konntest wieder nicht anders?" scherzte Marco, ich grinste nur. Er kam zu mir und stellte sich nur wenige Zentimeter vor mich. Seine Hände lehnten neben mir auf der Küchenzeile. "Danke fürs Frühstück." hauchte er mir ins Ohr und küsste dann meinen Hals bis hin zum Mund. Mein ganzer Körper bestand aus einer Gänsehaut. Als er mich küsste, entfachte er damit wieder ein Feuerwerk in mir. Er hob mich auf die Arbeitsfläche und umfasste meine Hüfte. Ich schlang meine Beine um ihn. Er macht mich einfach wahnsinnig. Ruckartig drehte er sich von mir weg: "So, ich hab Hunger." Ich brauchte einige Sekunden, um mich wieder zu fangen, musste dann aber grinsen. Er ärgert mich zu gern. "Wann holst du Vico?" fragte Marco während er sich ein Apfelstück in den Mund stopfte. Ich sah auf die Küchenuhr: "25 Minuten muss ich los.", "Schon?" schmollte Marco. Ich verzog den Mund. Ich hätte auch gern noch mehr Zeit zu Zweit. Eine Sache musste ich noch klären. "Vor... Also wie... vor..." Ich kam nicht zum Punkt. "Wirds gehen?" fragte Marco grinsend. Ich lachte auf: "Also vor Vico... Wie..." Er nahm mir die Frage ab: "Wie wir uns vor Vico verhalten?" Ich nickte leicht beschämt. Er zuckte die Schultern: "Sag du es mir." War wieder klar: "Naja, er interpretiert da vielleicht so viel rein und wir wissen ja nicht... Ach keine Ahnung.", "Du hast Angst, dass Vico gleich Feuer und Flamme ist, wenn er uns in Zweisamkeit sieht und denkt, dass zwischen Mutti und Papa alles so ist, wie in anderen Familien, obwohl du nicht weißt, wo das mit uns hin führt." Irgendwie fasste ich das als Angriff auf und rechtfertigte mich: "Nein, also so ist das nicht, aber..." Warum kann ich mich nicht ordentlich artikulieren? "Ich seh das auch so. Wir sollten uns Zeit für uns lassen und dann weiter sehen, bevor Vico was falsches aufschnappt." Ich atmete durch und grinste dann: "Okay." Auch Marco grinste: "Okay." Nachdem wir abgeräumt hatten, zog ich mich an und musste dann auch los. An der Tür zog mich Marco an sich und gab mir einen vielsagenden Kuss: "Ich vermisse dich jetzt schon." Ich sah zu ihm hoch: "Ich dich auch.", "Melde dich, wenn du Zuhause bist." Ich nickte, wir küssten uns und dann war ich auch schon weg. Was sich von einen auf den anderen Tag ändern kann.

Nachdem ich Vico abgeholt hatte, fuhr ich zu Celine und Marcel. Marcel öffnete mir die Tür und nahm strahlend Vico auf den Arm. "Mein Gott, bist du verrückt? Warum ist dein Handy aus? Ich hatte richtig Angst, dass dir was passiert ist." So wurde ich von Celine im Wohnzimmer begrüßt. Dann sah sie sich flüchtig um und zischte: "Und warum zur Hölle warst du bei Marco?" Ich konnte nicht anders. Ich musste einfach lachen und nahm sie in den Arm. Stirnrunzelnd sah sie mich an. "Bekomm ich nen Kaffee?" fragte ich und ging Richtung Küche. "Vico, spielst du kurz mit Onkel Marcel? Mutti muss kurz was mit Tante Line klären." Vico nickte und lief ins Wohnzimmer, wo einige Spielsachen von ihm waren, da er oft hier war. Marcel guckte mich verschwörerisch an, folgte dann aber dem Kleinen. Da Celine in der Küche nur dumm rum stand, ging ich zur Kaffeemaschine und legte die Pads ein. "Also?" meinte Celine unruhig. "Was wolltest du denn?" fragte ich zuerst. "Wissen wo du bist.", "Und deswegen machst du so ein Fass auf?", "Naja du bist nicht an dein Handy und warst unauffindbar, sorry, dass ich mir Sorgen mache." Ich musste lachen. Dann nahmen wir unsere Tassen und setzten uns an den Tisch. "Warum grinst du eigentlich die ganze Zeit so hässlich?" Ich musste jetzt noch mehr grinsen. Ich konnte nichts dafür. "Ich war bei Marco.", "Ja, das weiß ich." Stimmt, also musste ich noch was hinzufügen: "Die Nacht." Jetzt verschluckte sie sich an ihrem Kaffee. "Fuck ist das heiß." fluchte sie, denn sie hatte sich auch was über die Hand gekippt. "Die Nacht?" fragte sie nochmal und ich nickte. "Bist du bescheuert? Gestern heulst du mir noch die Ohren voll wie scheiße er dich wieder behandelt und am gleichen Tag springst du noch mit ihm ins Bett?" Ich schüttelte den Kopf: "Ich bin nicht mit ihm ins Bett.", "Du hast auf dem Sofa geschlafen?" Manchmal frage ich mich wirklich, wie sie ihr Abi und ihr Studium geschafft hat. "Nein, also schon in seinem Bett, aber wir hatten kein Sex." Sie massierte sich die Schläfen: "Also nochmal für mich. Gestern, als wir ankamen, hast du ihn noch gehasst und dann bleibst du bei ihm, schläfst bei ihm im Bett, aber ohne Sex zu haben." Ich nickte. "Versteh ich nicht." Ich lachte wieder, doch wurde dann wieder ernst: "Er wollte, dass ich bleibe, weil er reden wollte." Sie zog die Augen hoch: "Ich erkenne Marco nicht wieder." Dann gab ich unser Gespräch von gestern Abend so gut es geht wieder und als ich am Ende angekommen war, grinste Celine: "Krass, hätte ich von Marco echt nicht erwartet." Ich schüttelte den Kopf: "Ich auch nicht, aber ich war so froh, dass ich endlich mal erfahren habe, was in ihm vorgeht." Celine nickte: "Ganz ehrlich? Alle haben es gemerkt außer ihr." Ich runzelte die Stirn und sie ergänzte: "Jeder, der mehr mit euch zu tun hat, konnte merken, dass da immer noch eine Anziehung zwischen euch ist." Mein Herz raste schon die ganze Zeit. Eigentlich immer, wenn es um Marco geht. "Und wie gehts jetzt weiter? Seid ihr... Seid ihr wieder zusammen?" Die Frage war absehbar. Trotzdem konnte ich sie nicht eindeutig beantworten: "Ne, eher nicht?", "Habt ihr nicht drüber geredet?", "Doch na klar, aber wir wollen jetzt nichts überstürzen." Celine nickte. "Und wir wollen Vico keine Hoffnung machen, falls es nicht klappt." fügte ich noch hinzu und sie nickte wieder. "Mädels, ich muss los, geht ihr zu Vico?" schrie Marcel aus dem Flur. Celine lehnte sich nach rechts, sodass sie in den Flur sehen konnte: "Wo willst du denn hin?", "Marco." Wir grinsten uns Beide an. "Alles klar." Wir nahmen unsere Tassen und standen auf. Celine fuhr ihm kurz durch die Haare und küsste ihn dann. "Ich liebe dich." flüsterte Marcel und küsste ihre Stirn, dann gab er mir einen Wangenkuss und verschwand. Celine sah immer noch zur Tür. Ich piekste sie in den Bauch und lachte: "Pass auf, dass du nicht sabberst." Sie zuckte zusammen, grinste dann aber: "Bist doch nur neidisch." Wir lachten und gingen zu Vico. "Mama, wo ist Onkel Marci hin?", "Hat er dir das nicht gesagt?" fragte ich nach und er schüttelte enttäuscht den Kopf. "Der ist kurz zu Papa.", "Papa?" Vico sah mich erwartungsvoll an. Ich nickte und lächelte leicht. "Ich will auch zu Papa." Ich stand auf und setzte mich zu ihm auf den Teppich. "Papa geht mit dir morgen zum Fußball, ok?", "Wirklich?" Ich nickte und strich ihm über die Wange. "Ok." Dann widmete er sich wieder seinem Spielzeug. "Er vermisst ihn, oder?" fragte Celine flüsternd als ich wieder bei ihr war. Ich nickte: "Die Bindung zwischen den Beiden ist einfach so stark." Sie nickte.

Gegen 16 Uhr war ich wieder in der Wohnung und ging mit Vico baden, der dabei immer großen Spaß hat. Dann aßen wir noch Abendbrot, ich las ihm eine Geschichte vor und um 19 Uhr brachte ich meinen kleinen Schatz ins Bett. Ich setzte mich mit einem Glas Wein aufs Sofa und nahm mir ein Buch. Die beste Entspannung am Abend. Neben mir sah ich mein Handy blinken. Marco. Mein Herz raste. Ich öffnete die Nachricht: "Ich vermisse dich." Ich grinste und mein Herz machte einen Sprung. "Ich dich auch." schrieb ich zurück. Ich sah, dass er online war und sofort zurück schrieb: "Vico schon im Bett?", "Ja, gerade eben." Er las die Nachricht, antwortete aber nicht. Naja, was sollte er darauf auch antworten. Ich konzentrierte mich wieder auf mein Buch. Ca. 20 Minuten später klingelte mein Handy. Marco. Was denn jetzt? "Ja?", "Hey. Du, der Vermieter hat mich grad angerufen und gefragt, ob der neue Putzplan auch bei euch in derf dritten Etage im Flur hängt." Ich runzelte am Telefon die Stirn: "Hä? Keine Ahnung.", "Dann geh mal bitte gucken?", "Jetzt noch?", "Ja, ich soll den gleich zurück rufen." Man, der Kerl macht mich fertig. Stöhnend stand ich auf und lief zur Tür. Als ich diese öffnete bekam ich den Schock meines Lebens. Marco stand grinsend vor mir. Ich wusste gar nicht, wie mir geschah. Ich sah zu meinem Handy und dann wieder zu ihm. Mein Kopf verknüpfte die Tatsachen und jetzt verstand ich: "Du hast mich verarscht." Er grinste und schüttelte den Kopf: "Nicht verarscht. Ich wollte dich überraschen, aber ohne unseren Sohn zu wecken." Ich freute mich rüber über seinen Besuch. Er drückte die Tür weiter auf, kam rein, zog Jacke und Schuhe aus und legte dann seine Arme um meine Hüfte. Wir grinsten uns an und küssten uns dann. "Schön, dass du hier bist." flüsterte ich und wuschelte ihm durch die Haare. Er wand sich und sah mich gespielt böse an: "Nicht meine Haare.", "Ich weiß, aber ich liebe es, dir durch die Haare zu fahren." Verführerisch sah ich ihn an und küsste ihn nochmal kurz. "Hunger?" fragte ich als wir Hand in Hand Richtung Küche und Wohnzimmer gingen. "Ne, hab schon gegessen, aber würde Wasser nehmen. Ich nickte und holte zwei Gläser aus dem Schrank. Als ich Wasser eingoss, umarmte mich Marco von hinten und verteilte Küsse auf meinen Nacken. Ich schloss die Augen und drehte mich in seinem lockeren Griff. So nah er ging drückte er sich an mich und küsste mich verführerisch. Er schob die Gläser hinter und auf der Küchenzeile nach rechts und hob mich auf die Arbeitsfläche. Mein Unterleib explodierte förmlich bei jedem Kuss und bei jeder Berührung. Vorsichtig fuhr er unter mein Shirt und ich bekam eine Gänsehaut. Ich griff ihm in den Schritt und konnte seine Erregung spüren. Ich fühlte mich wie ein frisch verliebter Teenager. Ich wollte seine Hose öffnen, doch er hielt mich zurück. Schon wieder. "Marco, ich will dich." winselte ich. Er legte seine Stirn an meine und atmete tief ein und aus: "Ich weiß Baby, aber ich will, dass du spürst, dass ich es ernst meine und nicht nur Sex mit dir will." Ich stöhnte und umarmte ihn fest. "Okay." hauchte ich dann leise und nahm mir das Wasser, was neben mir stand und exte es. Wir gingen zusammen ins Wohnzimmer und kuschelten beim Fernsehen. "Bleibst du über Nacht?" Flüsterte ich und knabberte an seinem Ohr. "Und Vico?" fragte er. "Dann bleiben wir auf dem Sofa und du gehst, wenn er wach wird." Ich fand, dass ich den perfekten Plan hatte. Er grinste. "Und wenn er nachts wach wird?" Ich verdrehte die Augen: "Marco, bitte." Er küsste mich: "Ok, gerne." Ich grinste. Später klappten wir das Sofa noch aus, ich holte uns Decken und Kissen und wir machten es uns gemütlich. Mein Unterleib war in Dauerspannung, weil er mich immer wieder verlangend küsste, mich überall berührte und meinen ganzen Körper mit Küssen übersah. "Du bist so heiß." flüsterte er, als er halt über mir lag. Ich schlang meine rechtes Bein um seinen Körper und küsste ihn als Antwort. Dann legte er sich auf den Rücken, breitete seinen rechten Arm aus und ich kuschelte mich an ihn. "Dass ich Dienstag ins Traingslager fliege, weißt du oder?" Ja, ich wusste es, hatte es aber verdrängt. "Sollte ich als deine Ernährungsberaterin wissen." Er spührte wie er lachen musste, da sich sein Körper anspannte. Er küsste meinen Haaransatz. "Würde lieber bei dir bleiben." Wieder schlug mein Herz schneller. Warum war es zwischen uns 4 Jahre so kompliziert und jetzt war alles perfekt? "Vorbereitung ist wichtig und wir wollten es ja eh ruhig angehen lassen.", "Trotzdem." Ich grinste. "Werde dich auch vermissen." flüsterte ich und küsste ihn. Ich merkte wie sein Atem ruhiger wurde. "Schlaf gut." flüsterte ich und streichelte seinen linken Arm. "Neben dir doch immer." Wieder grinste ich, kuschelte mich nochmal fester an ihn und dann schliefen wir ein.

Sind alle Fußballer arrogante Arschlöcher? 2 (Fortsetzung)Where stories live. Discover now