Naturbeobachtungen. Heute: Wehgahnchen bei der Futtersuche

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Hallo Leute, diese Story bezieht sich auf folgendes YouTube- Video von den Spacefrogs:


https://www.youtube.com/watch?v=XghwT40pSQw


Und entstanden ist es auf Grund einer Twitter- Konversation. Einen lieben Gruss an ein paar nette Twitter- Bekanntschaften!

Eure Ladi  


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Zufrieden packte Andreas Kleistrig sein Equipment zusammen.


Der Tag war wieder ausgesprochen erfolgreich verlaufen. Seine Dokumentation über die nach und nach zugewanderte Population der Wehgahnchen im Berliner Ökosystem würde allein schon deswegen ein Mega- Erfolg werden, weil diese kleinen,putzigen Zuwanderer überaus niedlich waren.


Es war nicht leicht gewesen, die scheuen Wesen vor die Kamera zu bekommen. Beide Unterarten, die es gab, machten es dem Forscher und Naturfilmer nicht unbedingt leicht.

Die einen, schüchternen, versteckten sich, sobald sie eines anderen Lebewesens ansichtig wurden, das sie aufgrund seines Erscheinungsbildes als nicht ihresgleichen erkannten.

Die anderen, die aggressivere und deutlich seltener vorkommende Art, stürzte sich zähnefletschend auf eben jene und schafften es oftmals, mithilfe messerscharfer Argumente ihre Gegner empfindlich zu verletzen.

Beide Verhaltensweisen waren für den Naturfilmer natürlich problematisch.


Also hatte er zu guter Letzt, als es einfach nicht klappen wollte und er schon fast verzweifelte, auf einen etwas unfairen Trick zurückgegriffen.

Er hatte auf seine eigenen beiden Wehgahnchen zurückgegriffen, die er vor geraumer Zeit gezähmt hatte, nachdem er sie verletzt und vom Muttertier verlassen inmitten eines wehgahnen Supermarktes gefunden hatte.



Die beiden kleinen waren ausgesprochen friedfertig und regelrecht handzahm.

Andreas hatte sie aufgepäppelt und das Männchen Felixchen und das Weibchen Jakolinchen genannt. Erst später hatte er festgestellt, dass das lange Fell des zweitgenannten Exemplars täuschte und es sich ebenfalls um ein männliches Wehgahnchen handelte. Da hatte er nun also zwei Männchen, was sich aber als unproblematisch herausstellte, da sie beide zusammen aufwuchsen und eine rührende Freundschaft zueinander hegten.

Sie spielten zusammen, und die Laute,die die beiden von sich gaben, ergaben einen ausgesprochen harmonischen Klang, was bei Wehgahnchen der Unterart „musikalicus"häufig vorkommt.



Andreas hatte die beiden also dressiert, bis sie taten, was sie sollten, und so waren ihm hervorragende Aufnahmen gelungen. Mit dieser Dokumentation würde er ne Menge Geld verdienen (das war auch nötig, Wehgahnchen sind aufgrund des doch recht speziellen Futters nicht ganz billig in der Haltung), und außerdem winkte da vielleicht der Pulitzer-Preis...?


Apropos Ernährung.

Das größte Problem bei der Ernährung von Wehgahnchen war die ausreichende Zufuhr von Eisen.

Da das mit der von ihnen bevorzugten Nahrung nicht funktionierte, hatten sie in freier Wildbahn Mittel und Wege gefunden, sich zum Beispiel an den Schienen der Berliner S-Bahn gütlich zu tun.

Berliner SammlungWhere stories live. Discover now