Willkommen in der Familie, Psycho / boyxboy

Kapitel 22

Jordan wird sich noch wundern, wenn er erfährt, dass das alles nur Show war und ich kann kaum erwarten sein Gesicht zusehen. Wird er verletztsein? Heulen?- Quatsch, Jordan weint nicht. Er weint nie. Er guckt noch nicht mal traurig, sondern ist immer gut drauf. Ich denke, er wird trotz meiner Abfuhr stark bleiben, zu meinem Bedauern. Aber was anderes kann ich mir bei ihm halt nicht vorstellen.

Das kam jetzt wieder so rüber als würde ich ihn nicht mögen, aber ehrlich, ich hatte nichts gegen ihn. Allerdings bedeutete er mir auch nichts, weshalb es mir egal war,wie es ihm danach gehen wird. 

"Danke. Du siehst auch nicht schlecht aus", erwiderte er. Natürlich nicht, ich bin Jesse. Ich konnte mich anziehen, wie ich wollte, ich sah immer gut aus. 

Auf dem Rückweg unterhielt ich mich mit Jordan, doch ich war nicht ganz bei der Sache. Das einzige was mir im Moment im Kopf rumschwirrte war, wie Jordan wohl ohne Klamotten aussah. Letztens bin ich während unseres Kusses auf Tuchfühlung gegangen, mal nebenbei hat ihn das nicht gestört, sondern genossen. Ich habe Muskeln gefühlt und ich wr vgespannt, ob sich das Gefühl bestätigte. Ich könnte es mir schon vorstellen. 

Zudem, soll ich rücksichtslos oder rücksichtsvoll sein, da es sein erstes Mal ist? 

Ach quatsch. Ich mach das was mir gefällt.

Nach 20 Minuten erreichten wir tatsächlich mein Haus. 

"Ist jemand da?", fragte Jordan, als ich das Licht anmachte und wir Schuhe, sowie Jacke auszogen. "Im Moment ja. Meine Eltern sind unterwegs und kommen erst in ein bis zwei Stunden wieder. Mein Bruder übernachtet bei einem Freund", erklärte ich und Jordan nickte. Wenn ich mich nicht irrte, schien er sogar ein wenig nervös. Süß...aber im ernst Jordan? Was ist nur los mit dir? Habe ich etwa so eine starke Auswirkung auf dich? Ich dachte du bist so cool drauf und nun schwächelst du? 

In Gedanken lachte ich über sein Verhalten. Doch das brauchte er ja nicht zu wissen. 

"Lass uns nach oben gehen", schlug ich vor und schon gingen wir die Treppen hoch, zu meinem Zimmer. Ich öffnete die Tür und ließ ihn rein. Etwas zögerlich schlüpfte er an mich vorbei und stand etwas usicher in der Mitte meines Zimmers. Ich lief zum Schrank und kramte ihm ein ein T-Shirt von mir raus. 

Nun musste ich mich langsam rantasten, denn er soll nicht wissen was ich vorhabe. Es soll überraschend kommen. Eher so, so dass wir es beide wolen. Ich würde ihn nur in die Richtung schubsen. 

So überreichte ich ihm das T-Shirt und er zog sich um. Währendessen lief ich zum Bad und machte mich selber fertig. Ich warf meine dreckige Wäsche in den Wäschekorb, trug nochmal Deo auf und zog mir ein T-Shirt über. Ich brauch mich nicht nackt zu präsentieren, um ihn rumzubekommen. Ich werde das auch schon so schaffen. 

Ich lief wieder zurück in mein Zimmer und Jordan löste mich ab. Er ging auch ins Bad, kam aber nach kurzer Zeit wieder.

"Oh Gott, ich liebe eure Badewanne. Die ist so groß", schwärmte er und stand nur noch in Boxer sowie im T-Shirt vor mir. 'Wir können es uns auch gerne darin gemütlich machen', dachte ich mir, lächelte ihn aber einfach nur an. "Ich weiß, das ist mein Lieblingsbad", erwiderte ich und richtete das Bett. 

"Für dich ist das kein Problem, wenn wir zu zweit in meinem Bett schlafen oder?", fragte ich gespielt rücksichtsvoll. Wenn er nicht will, zwinge ich ihn halt dazu. Und im moment war mir sogar sein Bett lieber, da es kleiner war und praktischer zum vögeln. 

"Das fragst du mich nicht ernsthaft oder?", hinterfragte er und schüttelte grinsend den Kopf. Nun grinste ich auch und setzte mich auf mein Bett. "Dann komm her", forderte ich und zwinkerte ihm zu. Es dauerte nicht lange und er kam ebenfalls auf das Bett. Ich machte das große Licht, am Lichtschalter neben dem Bett aus und dafür das kleine Licht auf dem Nachttisch an.