10. Kapitel

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Im ersten Moment war ich versucht, noch einmal loszuschreien. Doch dann fiel mir auf, das ich nicht alleine war und trat stattdessen näher an die Knuddles heran. Es gab sie in allen verschiedenen Farben und Größen. Und sie bewegten sich!!! Sie waren wirklich echt, und kein Holo-Spiel!!! Ich konnte es kaum glauben. Aber sie waren auch wirklich niedlich: Kleine runde Fellbälle, manche so klein wie ein Golfball, andere so groß wie ein Fußball. Einige waren schwarz, gefleckt oder gepunktet, und andere einfarbig pink oder blau. Manche hatten nur ein Bein, auf dem sie vorwärts hüpften, andere aber auch 2 oder 4 Beine, auf denen sie mit winzigen Beinen vorwärts trippelten. Aber am meisten verzauberten mich die Augen. Sie hatten alle riesige bunte Kulleraugen, aus denen sie mich bettelnd, frech oder auch verwirrt ansahen.

Ich hätte sie noch Jahre lang anhimmeln können, oder besser bis zur Ausgangssperre, doch die rundliche kleine Frau hinter der Theke räusperte sich. "Willst du eines kaufen oder sie blos anschauen?" Ihr freundliches Gesicht zeigte, dass die Worte nicht unfreundlich gemeint waren.

"Eines kaufen natürlich." Ich errötete.

Sie lachte, wobei ihr ganzes Gesicht erhellt wurde. "Die kleinen kosten 2 Münzen, die großen 4."

Ups, da hatte ich wohl etwas zu viel gewechselt...

Mein Blick wanderte über die Käfige und blieb an 2 Mittelgroßen Knuddles hängen, die aneinander gekuschelt waren und mich frech ansahen. "Die 2 da, bitte!" Ich konnte Rose ja eines mitbringen, und außerdem – ich konnte es nicht dalassen, die waren doch Freunde!!!

Sie nickte und steckte die beiden in eine Schachtel aus Kunststoff, in die Zahlreiche Löcher gestochen waren. Sie beugte sich zu mir rüber. "Sie sind Lebewesen und brauchen immer ausreichend Wasser. Zu Essen brauchen sie Brotreste oder Weizen von den Feldern." gebannt hörte ich zu und versprach, gut auf die Knuddles aufzupassen. Dann reichte ich ihr 6 meiner Münzen.

Da ich noch Zeit hatte, beschloss ich, auch Laura etwas mit zu bringen. Sie liebte Schmuck, also steuerte ich den nächstgelegenen Schmuckstand an. Zu meiner Überraschung verkauften sie dort die selbe Kette mit der Schneeflocke, die ich am Markt vor der GS nicht gekauft hatte. Kurzentschlossen kaufte ich sie, und für Laura kaufte ich einen Ring mit einem echten Rubin. Da beides so teuer war, hatte ich danach keine einzige Münze mehr übrig, doch das störte mich nicht.

Da es schon Mittagszeit war, musste ich mich beeilen. Mein Vater - oder Stiefvater, korrigierte ich mich – machte sich bestimmt schon Sorgen.

Ich lieh mir einen Leih-gleiter, und überwies den Betrag der 10 Punkte über das Holo. Dann ließ ich mich zu Laura fahren, die ziemlich weit entfernt vom Schatter wohnte. Dennoch ging die Fahrt schnell vorüber.

Laura freute sich so Doll über den Ring, dass es mir fast Peinlich war, dass ich Rose mehr mitgebracht hatte. Das erinnerte mich an die Knuddles, die immer noch am Gepäckträger des Gleiters befestigt waren. Ich eilte hinaus und überwies noch einmal 5 Punkte, um zu Rose gefahren zu werden.

Ihre Wohnung war wie alles auf Pandora hübsch anzusehen, doch als ich klingelte war es mir peinlich. Ich war nicht oft bei Rose zu Hause, da es mir Peinlich war, die Einzimmerwohnung zu sehen, die sie sich auch noch mit ihren Eltern und 4 jüngeren Geschwistern teilen musste, doch jetzt wollte ich sie unbedingt überraschen.

Ihre Mutter öffnete. „Rose ist drin!" sagte sie und winkte mich hinein. Rose saß am Küchentisch und lernte für den nächsten Prüfungstag, der demnächst anlag. Überrascht sah sie auf. „Hallo Elodie! Was gibt's?" ihr Blick wanderte neugierig über die Schachtel unter meinem Arm. Ich musste Grinsen, als ich den Braunen Knuddle hochhob, der sich ängstlich an meine Handfläche schmiegte. Ihr Gesichtsausdruck war göttlich und wechselte zwischen Erstaunt, Misstrauisch, Fasziniert und hingerissen.

„Überraschung!" trällerte ich und setzte den Knuddle vor ihr auf den Tisch.

Vorsichtig streckte sie einen Finger aus und zuckte zurück, als der Knuddle den Kopf in ihre Richtung streckte.

„Ist das eine Illusion?" fragte sie fasziniert.

Ich schüttelte den Kopf. „Sie kommen von dem Planeten, der vor 18 Jahren entdeckt wurde." Inzwischen hatte sich ihre ganze Familie um den Tisch versammelt. Der kleine Teddy – in Wirklichkeit hieß er Ted, aber er hatte einfach immer so einen Teddyblick drauf – war der einzige, der ungeniert seine Hände nach dem Knuddle ausstreckte. „Ich auch kleinen Streicheln!" krähte er und wie in Trance setzte Rose ihn auf ihren Schoß, während er den Knuddle in beide Hände nahm und mit der typischen Zärtlichkeit eines Dreijährigen auf ihn einzuschlagen begann.

Vorsichtig nahm Rose Teddys Hände, und der Anflug eines Lächelns huschte über ihr Gesicht, als sie die Hände des kleinen sanft über das Tier führte.

Dann sah sie zu mir auf. „Ist der wirklich für mich?" Ich nickte, und jetzt begann auch ihre kleine Schwester Zaria den Knuddle zu streicheln. Ihre Mutter lächelte versonnen. „Die Knuddles vom verlorenem Planeten. Ja, ich erinnere mich. Aber ich wusste nicht, dass es sie noch gibt! Wo hast du ihn her?"

„Vom Schatter. Ich habe auch erst vor kurzem von ihnen erfahren. Ich hoffe, ihr bekommt deswegen keine Probleme!?"

Doch ihr Vater, Anton, schüttelte den Kopf. „Wir sagen einfach, das Elodie de Winter ihn uns geschenkt hat, dann hauen die Roboter sowieso alle ab, da dein Name in der Liste derjenigen ist, die machen dürfen, was sie wollen!"

Ich wusste gar nicht, dass so eine Liste existierte, aber mir sollte es recht sein...

Ich verabschiedete mich und war schon fast draußen, als mir die Kette wieder einfiel.

„Hier, ich habe noch was für dich!" ich eilte zum Tisch zurück, wo Teddy und Zaria sich gerade stritten, ob der Teddy Diana (Zarias Idee) oder Tom (Teddys Idee) heißen sollte. Ach, waren Kleinkinder süß!

Ich packte die Kette aus, und wollte sie Rose umlegen, doch diese stand auf. „Nein, das kann ich nicht annehmen!"

„Hä? Was wird das jetzt?" fragte ich verwirrt. Doch Rose waren Tränen in die Augen getreten. „Ich weiß, dass das beides ein Vermögen gekostet hat, und ich will einfach nicht mehr damit Leben, das du ständig alles für mich tust und ich es dir nie zurückzahlen kann!" die letzten Worte schrie sie beinahe.

Ich schüttelte nachdrücklich den Kopf. „Oh doch, kannst du. Du bist meine Freundin, und im Gegensatz zu vielen anderen tust du nicht nur so, als ob, weil ich so berühmt bin!" Jetzt traten auch mir Tränen in die Augen. „Und ich weiß, dass du dir all diese Dinge wünschst, und weil ich deine Freundin bin, will ich dir all diese Dinge geben, einfach, weil ich dich lieb Hab! Und du zahlst es mir zurück, indem du es annimmst und dich freust! Bitte!" Zum Schluss waren meine Worte nur noch gehaucht.

Einen Moment lang sahen wir uns an, da zupfte Teddy an meinem Bein. „Ich auch dein wirklicher Freund sein will!" er nickte bekräftigend. Ich schenkte ihm ein Lächeln. „Du bist immer mein Freund, Teddy. Er lächelte zufrieden und stakste wieder zurück zu dem Knuddle.

Ich hörte noch, wie er zu Zaria sagte: „Ich darf Name bestimmen, ich Elodies Freund!", da fiel mir Rose um den Hals und schluchzte: „Ich habe dich so lieb, Di!" wieder kamen mir die Tränen, doch diesmal vor Rührung. „Ich dich auch Rose."

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Wie sähe euer Knuddle aus? Meiner wäre weiß, hätte nur ein Bein und total süße Kulleraugen, die wären Pink ... -S

Mein knuddle ist bläulich, hätte kleine süße Augen und keine Beinchen und natürlich wäre er total flauschig... -R

(1244 Wörter, wir konnten einfach nicht aufhören zu Schreiben)

Wir haben euch alle lieb,

S&R 💕❤️

Elementaris #viaaward2017Where stories live. Discover now