8. Kapitel

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"Elodie..."

"warum hast du es mir nicht erzählt, dachtest du es geht mich nichts an?" fragte ich betont ruhig und schnitt ihm das Wort ab.

"Das dachte ich nicht, aber..." Er sah unendlich müde aus.

"Ich dachte du bist mein Vater, ich habe dir vertraut, ich habe dir mein Leben anvertraut..." schnitt ich ihm das Wort ab. Ich wollte ihn am liebsten anschreien, aber meine Stimme blieb ganz ruhig.

"Es tut mir leid, ich wollte es dir sagen, aber ich hatte Angst, Angst das du mich hassen würdest, wenn du weißt das ich nicht dein Vater bin" er klang aufrichtig und traurig und ich wollte ihn auch nicht verletzen, aber...

"Bitte, bitte hör mir nur einen Moment zu, ich möchte es dir erklären. Alles."

Einerseits wollte ich einfach nur in mein Bett, aber andererseits wollte ich auch wissen was er zu sagen hatte. Ich war zwar fürchterlich sauer auf ihn, aber er tat mir auch irgendwie leid.

Er wartete nicht darauf das ich antwortete, er fing einfach an.

"Als ich siebzehn war, lernte ich dieses Mädchen kennen. Denn es gibt sie wirklich, diese ganz spezielle Liebe. Die, bei der es nur einen Blick auf einen Fremden Menschen braucht, um zu wissen, dass man mit dieser Peron zusammenleben will. Und dieses Mädchen..." seine Augen waren voller Schmerz, "Sie war einfach perfekt. Alles war genauso, wie es sein sollte. Ich benahm mich jedes Mal total bescheuert, wenn sie in meine Nähe kam, und trotzdem... Sah sie mich. Ich kann es nicht anders beschreiben. Sie hieß Annabell.

Wir freundeten uns an, und ich liebte sie, war aber zu feige, um ihr zu gestehen, was ich wirklich für sie empfand. Und dann - war es zu spät. Sie verliebte sich, und zwar nicht in mich. Sie verliebte sich in deinen Vater, Andreas de Winter. Ich habe ihn vom ersten Moment an gehasst.

Sie war unglaublich sauer auf mich, dass ich nicht mal versuchte, ihn zu mögen, also fingen wir an zu streiten. Wir warfen uns schreckliche Dinge an den Kopf, und als ich ihr sagte, dass das, was Andreas für sie empfand, keine wahre Liebe sein konnte, verließ sie den Raum..."

Nach einer langen Pause sagte er schließlich: "Ich, ich... es tut mir so leid!" Eine Träne lief ihm über die Wange.

"was tut dir leid?" fragte ich leise.

Er zögerte, schüttelte den Kopf und sagte "Alles. Dass ich dir nicht gesagt habe, dass du adoptiert bist. Dass ich Annabell damals nicht hinterherlief." Eine zweite Träne gesellte sich zu der ersten.

Ich wandte unangenehm berührt meinen Blick ab. Aber was hatte das mit mir zu tun?

"Wie geht es weiter?" fragte ich schließlich vorsichtig.

Er nickte und fuhr fort:

"In der Zeit die folgte, sprach sie nicht mehr mit mir. Sie konnte mir nicht verzeihen, was ich gesagt hatte. Doch auch Jahre später konnte ich Annabell nicht loslassen. Immer öfter lief ich durch die Flure des Raumschiffs an ihrer Wohnung vorbei, und einmal fand ich den Mut, ihr wieder Hallo zu sagen. Das war 1 Jahr nach unserem Streit, und sie hatte ein Kind bekommen... Ein wunderschönes süßes kleines Mädchen. Ich liebte sie vom ersten Augenblick an, vor allem da in ihrem Gesicht keine Spur von Andreas zu entdecken war. Tatsächlich sah sie genau so aus, wie Annabell als kleines Kind ausgesehen haben muss.

Wir begannen wieder uns anzufreunden, weshalb ich öfter bei ihr zu Hause war. Deshalb kriegte ich auch mit, dass Andreas sie betrog. Ich stand vor einem inneren Streit: Ein Teil von mir wollte unbedingt sofort zu Annabell laufen und ihr alles erzählen, doch das hätte unsere immer noch dünne Bindung zerstört. Also hielt ich den Mund."

Er schloss kurz die Augen. "Es gibt nichts, was ich jemals mehr bereut habe."

Jetzt rollte auch mir eine Träne über die Wangen, aber ich wischte sie weg. "Und dann?"

"Dann starb Annabell."

Natürlich. Ich hatte immer gewusst, dass sie tot war. Trotzdem traf es mich unvorbereitet.

"Es geschah auf einer Expedition zu einem vermeintlich sicheren Planeten. Aber er war nicht sicher, auch wenn es anfangs so schien: Die Verbindung zu dem Planeten stand schon eine Weile, bis man Annabell, die beste Forscherin überhaupt runterschickte. Es gab wundervolle Tiere, einige wurden sogar ins Schiff geschmuggelt. Sie existieren noch, auf dem Schatter, dem Schwarzmarkt.

Annabell war einfach zur falschen Zeit am falschem Ort. Der Planet war noch klein, und deshalb wurde, als ein Vulkan ausbrach, die ganze Insel von dem absolut tödlichen Gas geflutet. Die Forscher flohen so schnell sie konnten wieder auf die Pandora, doch als sie oben ankamen, war es schon zu spät. Ich hielt ihre Hand als sie starb. Ihr letzter Wunsch war, dass ich mich um dich kümmerte. Also adoptierte ich dich."

Na, seid ihr euch auch sicher, dass ihr nicht adoptiert seid?! Nicht das ihr noch irgendwo einbrechen müsst um das rauszufinden!?

Es freut uns das ihr unser Buch lest!

S&R

(818 Wörter)

Elementaris #viaaward2017Where stories live. Discover now