Kapitel 25

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Jack

Seine Hand fuhr über mein Schienbein. "Seit wann rasierst du dich eigentlich?", fragte er.

"Schon immer eigentlich."

"Ist mir nie aufgefallen." Er sah mich ein wenig nachdenklich an. "Wieso machst du das?"

"Ich finde es an mir einfach total widerlich... Ich weiß auch nicht." Ich wurde ein wenig rot. Er war froh über jedes einzelne Haar, das er fand und veranstaltete eine halbe Party, wenn man einen Schatten über seiner Oberlippe sah und ich war gleich angewidert von mir selbst. Wir waren halt doch unterschiedlicher als man annehmen würde.

"Ist das nicht immer voll aufwendig, ich hätte überhaupt keine Lust darauf."

"Nee... der Aufwand lohnt sich." Ich sah meinen Zwilling an. Er saß mir gegenüber in der Badewanne. Das war irgendwie schon immer unser Ding gewesen... Zusammen in der Badewanne sitzen und über alles mögliche reden. Wir machten das, wenn es einem von uns schlecht ging. Meistens war ich es, der den seelischen Beistand seines Bruders brauchte. Dieses Mal war es genauso. Eigentlich war ich der wahrscheinlich glücklichste Mensch auf Erden, doch brachte mich der Gedanke daran, nach dem Wochenende zurück in die Hölle zu müssen, förmlich um. Ich hatte eine Panikattacke bekommen und war zusammengebrochen. Und dann hatte mein Bruder mich mit ins Bad geschleppt, ausgezogen und ins warme Wasser gesteckt. 

"Wie läuft es mit deiner Freundin?", fragte ich und spielte mit meinem schwarzen Haar herum. Es war viel zu lang geworden, doch hatte Daniel mir gesagt, dass er sie mir abschneiden würde, wenn wir wieder aus der Wanne kamen. 

Er fing augenblicklich an zu strahlen. "Es ist alles so perfekt!" Danny legte seine Hände an seine leicht geröteten Wangen. "Sie ist so toll und oh man..." Man sah, dass es ihn sowas von erwischt hatte. 

Ich lächelte ihn an. "Das klingt echt toll." Ich setzte mich zwischen seine Beine und lehnte mich mit dem Rücken an seinen Oberkörper. "Aber du hast sie mir immer noch nicht vorgestellt." 

Mein Zwillingsbruder schlang seine Arme um mich und legte seinen Kopf auf meine Schulter. "Wie wäre es... wenn ich sie dir nächstes Wochenende vorstelle?"

"Hm... okay. Dann nächste Woche." Ich schloss meine Augen.

"Und wie läuft es bei dir? Inzwischen jemanden in Sicht? Ich mein... du hast die letzten Tage so furchtbar gruselig glücklich ausgesehen, das ist echt nicht mehr normal", lachte er leise. 

Ich wurde rot, grinste verlegen. 

"Oh Jacky!" Er gab mir einen Kuss auf die Wange. "Wie heißt er?"

"Hm... William." Ich öffnete meine Augen wieder und grinste. 

"Woher kennt ihr euch?"

"Ähm... seine Eltern wohnen in der Nähe von Richard." Ich sah meinen Bruder an. 

"Also eine Fernbeziehung?"

"Was? Nein, er wohnt hier in der Stadt."

"Wow, das ist aber ein krasser Zufall."

Ich nickte leicht. "Da hast du allerdings Recht." 

"Seid ihr denn zusammen oder findest du ihn einfach nur toll?", fragte er neugierig.

"Wir sind zusammen", flüsterte ich und grinste über beide Backen.

"Oh Gott wie süß! Jacky hat seine erste Beziehung!" Wie zu erwarten, flippte Danny vollkommen aus. Er schien sich riesig für mich zu freuen. "Seit wann?"

"Seit drei Wochen..."

"Wann lerne ich ihn kennen? Oh nein ich hab eine Idee! Wir machen nächste Woche ein Doppeldate!"

My Teacher [boyxman]Where stories live. Discover now