Kapitel 31

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Also erstens bin ich mit der Story immer noch nicht fertig xD
Und zweitens wünsche ich euch allen einen guten Rutsch und viel Erfolg und Spaß im neuen Jahr!!!
Eure Once
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Am nächsten Morgen, kurz vor dem Sonnenaufgang, kehren die Vampire mit genervten, erschöpften Gesichtsausdrücken zurück.
“10 verfluchte Stunden...“, murmelt Miguel und plumpst auf ein der drei Sofas.
Maximilian und Diana landen auf dem Zweiten.
“Alexandra kann mich, von mir aus, bestrafen, aber ich werd das nicht wieder machen.“, behauptet die junge Vampirin.
“Der Ausflug in die Stadt war wohl kein erfolgreicher.“, vermerke ich und schließe das Fenster mit der Aussicht auf den Garten.
“Das soll doch ein Witz sein!“, ruft Miguel.
“Wir haben alles dreifach, fünffach, ja sogar zehnfach durchgelesen, jedes auch kleinste Blatt Papier. Kein Wort über Lilith oder ihre Mutter.“,  berichtet Maximilian aufgeregt. “Hätte mir das jemand erzählt, ich hätte ihm nicht geglaubt. Doch es gab wirklich NICHTS.“
Das ist seltsam. Lilith muss doch eine Geburtsurkunde besitzen, einen Pass. Es kann nicht sein, dass sie nirgendwo vermerkt ist. Es sei denn, jemand wollte die Informationen über ihre Mutter verstecken. Josephine mit einzubeziehen wäre zwecklos, denn es sollte sie eigentlich nicht kümmern, was... Moment. Könnte Josephine Liliths... Nein, so ein Unsinn.
“Wart ihr auch bei Lilith zu Hause?“, frage ich und lenke mich somit selbst von meinen Gedanken ab.
“Keine Chance.“, wirft Miguel mit einem Kopfschütteln ein. “Ich war ja schon einige Male bei ihr. Kein einziges Foto von ihrer Mutter da. Und ihr Vater... Er hat eine Art Schutzschild. Jedenfalls braucht es einen älteren Vampir als uns, um in seine Gedanken einzudringen, ohne dass er bescheid davon weiß.“
Interessant. Wer auch immer diesen aufgebaut hat, muss sehr stark gewesen sein.
“Und da du diese Aufgabe nicht übernehmen wirst, muss Christopher es selbst tun. Also stehen wir mal wieder in Vorteil.“, beendet Diana und zuckt lächelnd die Schultern.
Sie zieht richtige Entschlüsse, muss ich zugeben. Leider weiß ich immer noch nicht, auf wessen Seite sie und Maximilian stehen.
“Jetzt müssen wir es nur noch Christopher mitteilen.“, schnaube ich amüsiert. “Er wird begeistert sein.“
“Unbedingt.“, lacht Maximilian.
Wir hören Schritte und der Älteste tritt ein. Maximilian erzählt ihm, was sie herausgefunden haben, und ich erläutere dann unseren Beschluss.
Christopher strafft hochmütig die Schultern. “Wie bitte?“
Ich lehne mich gegen das Fensterbrett und hebe stolz mein Kinn an. “Dir diene ich nicht, Christopher. Ja sogar Alexandra diene ich nicht. Ihr habt bei diesem Auftrag meine Unterstützung, doch ich werde mir nicht die Mühe machen, die Erinnerungen von Liliths Vater zu durchsuchen. Ich habe weder vor dir, noch vor der Anführerin Angst. Wenn du dir also deines Wohlbefinden unsicher bist, dann sorge selbst dafür.“
Hinter seinem Rücken zeigt mir Miguel den Daumen hoch. Maximilian stößt ihn an und zischt leise.
Der Älteste hebt eine Augenbrau.
“Seit wann so dreist, Joshua?“, faucht er.
“Ich brauche euch einfach nichts mehr vorzumachen.“, erkläre ich und zucke gleichgültig die Schultern.
Christopher knurrt und dreht sich zu den anderen um. Er deutet mit dem Zeigefinger auf das Vampirpaar.
“Ihr beide geht morgen mit Aurora auf die Jagd.“
Diana verdreht die Augen, doch Maximilian nickt. Ich hätte die Jagd auch lieber als Alexandras Auftrag. Beim Jagen hat man zumindest ein realistisches Ziel vor Augen.

Und wieder schaffe ich es nicht einzuschlafen. Das Denken lässt mich einfach nicht in Ruhe. Stundenlang grübele ich darüber nach, was ich heute von Miguel, Maximilian und Diana erfahren habe, und komme selbstverständlich zu keinem Endergebnis. Es gibt zu viele Gründe dafür, dass Lilith und ihre Mutter in keinem der Dokumente eingetragen sind. Ich hoffe, die Erinnerungen von Liliths Vater werden uns endlich den Tod der Mutter klarmachen. Es sei denn...
Plötzlich erhebe ich mich vom Bett und eile aus dem Zimmer, den dunklen Flur entlang. Ich laufe an der Wendeltreppe vorbei und immer weiter. Die Türen zu beiden meinen Seiten müssen jetzt in Gebiete der Darks führen. Das ist der einzige Vorteil davon, dass die Gemeinschaften früher zusammengehörten und der Gang so uralt ist.
Hinter mir höre ich eine Tür aufgehen und als ich anhalte und zurückblicke, finde ich Miguel aus seinem Zimmer heraus lugen.
“Wo gehst du hin?“, fragt er.
Aufgeflogen...
Ich kehre zu ihm zurück und bilde eine Kuppel über uns. “Ich muss zu Josephine. Ich kann ihren Worten nur schlecht Glauben schenken und doch muss ich sie etwas fragen.“, erkläre ich schnell. “Eine Sache noch, Miguel. Wir müssen vorgeben, als würden wir Alexandra glauben.“
Er sieht mich kritisch an. “Schmiedest du immer Pläne hinter den Rücken anderer?“
Ernst blicke ich ihm entgegen. “Ich habe keinen Herrn, dem ich diene, keinen Anführer. Ich diene nur mir selbst und verfolge allein meine Ziele. Ich werde nicht tun, was sie wollen, nicht mehr. Aber ich werde mitspielen.“ Nun zucke ich die Schultern. “Bleibe auf meiner Seite und du wirst auf jeden Fall gewinnen.“
Der Vampir tritt unsicher einen Schritt zurück. “Du machst mir Angst...“
Ich kann ihn verstehen. Hier offenbart niemand seine Pläne. Dass ich es ihm gegenüber doch tue, liegt daran, dass ich ihn brauche, um meinen Plan zu realisieren.
“Vertraust du mir?“, frage ich also.
Miguel zögert eine Weile. Und obwohl mir die Zeit vergeht, dränge ich ihn nicht mit der Antwort.
“Ja.“, sagt der Vampir schließlich. “Zumindest mehr als den anderen.“
Ich nicke ihm zu, löse die Kuppel auf und eile wieder davon. Angestrengt versuche ich, Josephines Geruch aufzuschnappen. Mich überfüllt Freude, als es mir endlich gelingt, und ich bleibe stehen. Ein Gespräch macht sich erkennbar, weswegen ich den Entschluss ziehe, hinter der Tür zu lauschen. In der Ferne sind Josephines und - zu meiner Überraschung - Alexandras Stimmen herauszuhören.
“Du kannst mir nichts vormachen, Josephine. Ich bin mir sicher, du kannst nicht Liliths Mutter sein. Und bald schon werde ich Beweise für dieses Wissen haben. Du kriegst ihre Macht nicht.“, spricht Alexandra bissig.
“Du wirst keine Beweise finden, Alexandra. Ich habe alles vernichtet, was darauf hinweisen könnte, ich hätte eine Tochter. Und solange du mir das Mädchen nicht überreichtst, drohe ich dir mit einem Krieg.“, entgegnet Josephine eiskalt.
“Du. Kriegst. Lilith. Nicht. Den Krieg wird es ohnehin geben, doch mehr Macht werde ich dir freiwillig nicht geben. Sie gehört mir.“
Obwohl ich gern weiter gelauscht hätte, mache ich kehrt. Genauere Informationen wird es nicht geben und von unpräzisen habe ich genug.  Josephine könnte also wirklich Liliths Mutter sein? Wieso fällt es mir so schwer, dies zu glauben? Wahrscheinlich weil die Vampirin ständig nur gelogen hatte. Zudem sieht Lilith ihr gar nicht ähnlich, kein bisschen. Doch es ist zumindest eine gute Erklärung, weshalb uns der Krieg droht. Und weshalb Angelika Miguel bei Liliths Rettung geholfen hat. Jetzt bin ich endgültig verwirrt. Die Hoffnung ist groß, dass Christopher heute etwas herausfindet, und nun bin ich mir nicht mehr so sicher in meiner Wahl, ihn allein gehen zu lassen. Ich hätte es selbst tun sollen. Ich bin immer gründlicher. Jedoch ist meine Chance verflogen und ich bin selbst daran schuld.

Zu Hause bei den Vampiren 3Waar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu