Kapitel 52 ❋ Ein Kuss inmitten von Wellen

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Ich ging auf ihn zu und mein Herzschlag beschleunigte mit jedem Schritt sein Tempo. Irgendwann sah auch er zu mir und lächelte. Das war der Moment, in dem ich wieder überlegte, ob ich nicht doch einfach weglaufen sollte. 

Trotzdem schritt ich weiter, bis ich bei Luke ankam und vor ihm stehenblieb. Unauffällig versuchte ich, dass Handtuch enger um meinen Körper zu ziehen, aber der Versuch misslang mir und auch Luke merkte, was ich vorhatte. 

„Möchtest du mit deinem Handtuch ins Wasser gehen?" Er grinste mich an und ich senkte den Blick. 

„Nein, mir ist nur... kalt", redete ich mich da raus. 

„Okay", erwiderte er nur und dann gingen wir zusammen zu einen Platz, wo wir unsere Handtücher ablegen konnten. Aber ich wollte immer noch nicht. Das mit dem Schwimmbad war jetzt schon eine schlechte Idee gewesen, der Tag konnte nur zu einem einzigen Desaster werden. 

Das war der Gedanke, der mir für nur etwa zehn Sekunden im Gedächtnis blieb. Bis zu dem Zeitpunkt, in dem Luke mir ohne Vorwarnung das Handtuch von mir runterstreifte. Ich hatte nicht einmal genug Zeit, um sauer auf ihn zu sein, denn er sagte: „Das brauchst du nicht, wenn wir ins Wasser gehen. Du-" 

Ich sah ihm in die Augen, als er so abrupt abbrach und als ich seinen Gesichtsausdruck bemerkte, ging es mir plötzlich fantastisch. Er sah mich mit weiten Augen von oben bis unten an und es lag ein Lächeln auf seinen Lippen. 

Verlegen blickte ich auf den Boden, dessen Fliesen auf einmal sehr interessant aussahen. Ich hörte wie Luke sich räusperte und daraufhin sagte: „Ähm... Lass uns... Ins Wasser gehen." Täuschte ich mich, oder schien er irgendwie nervös? 

„Wenn er dich erst einmal im Bikini sieht, wird er die Augen von dir nicht mehr abwenden können!" Ich erinnerte mich an Skylars Worte und wurde nur noch mehr verlegen. Ich hoffte irgendwie, dass sie recht hat, aber gleichzeitig wollte ich das auch nicht. Ich musste dringend ins Wasser, um meine brennenden Wangen abzukühlen. Außerdem konnte man sich dort prima verstecken. 

Wir gingen also zum sogenannten Wellenbad, das sich um das ganze Schwimmbad erstrecken sollte. Man konnte dort gemütlich auf dem Wasser oder in Reifen treiben, was mir nur recht war. Luke schlug auch noch vor, später auf die Rutschen zu gehen, aber um ehrlich zu sein, hatte ich darauf weniger Lust. 

„Und? Gefällt es dir hier soweit?", fragte er mich, als wir den Kälteschock überwunden hatten und langsam im Wasser schwammen. 

Ich nickte. „Eigentlich gehe ich nicht so gerne schwimmen, aber hier ist es echt fantastisch." Und das meinte ich ernst. Auf den Wänden waren wunderschöne Malereien, die die Atmosphäre nur noch verstärkten. 

Eine Weile lang schwammen wir in dem Wellenbecken und unterhielten uns über verschiedenes Zeug. Schließlich fragte Luke noch einmal: „Wollen wir nicht vielleicht doch auf die Rutschen? Ich zeige dir auch die harmloseste. Es macht echt Spaß." 

Ich wollte nicht wie ein Feigling da stehen und willigte ein. Für diese Rutsche brauchten wir einen Reifen, aber da heute sehr viel los war, erwischten wir nur einen anstatt zwei. Wir liefen ein paar Treppen hoch, bis wir in der Schlange standen. 

Ich deutete auf den einzigen Reifen und meinte: „Ich mach das nicht alleine. Geh du zuerst, ich warte hier oben." 

Luke grinste. „Wir können auch zusammen rutschen, wenn du willst." 

Überrascht sah ich ihn an. Mein Herz fing an wie wild zu hämmern und mir wurde sehr warm. Meinte er, dass wir beide zusammen in den Reifen sollten...? Oh mein Gott. 

„Okay...", sagte ich leise. In diesem Moment war ich mega nervös. Und wenige Minuten später standen wir auch schon ganz vorne in der Schlange. Luke legte den Reifen ins Wasser und setzte sich hinein. 

„Komm", meinte er und bedeutete mir mit der Hand, näher zu kommen. Ich war echt unschlüssig. Wir konnten da nicht beide reinpassen. Es sei denn... Es sei denn ich würde auf seinem Schoß sitzen. „Komm auf meinen Schoß." 

Es war ja nichts Neues, das er meine Gedanken lesen konnte. Und weil ich das Gefühl hatte, dass die Leute hinter uns ungeduldig wurden, tat ich, was er sagte. Vorsichtig ließ ich mich auf seinen Schoß plumpsen und war plötzlich so nah an ihm, dass mir der Atem im Hals stecken blieb. 

Ich überlegte mir, dass ich vielleicht ein wenig Abstand halten könnte, aber im nächsten Moment schnellte der Reifen nach unten und ich klammerte mich erschrocken an Luke fest. So viel zum Thema Abstand. 

Der Reifen rutschte nach oben und dann wieder nach unten und ich entspannte mich, weil es tatsächlich Spaß machte und mich an die Situation erinnerte, die gefühlt schon Monate her ist, wo wir beide in der Achterbahn saßen. Oder ich genoss es einfach nur, Luke so nah zu sein. 

Als wir uns dann in einem Tunnel befanden, nutzte ich die Gelegenheit und schlang meine Arme um seinen Hals. Würde ich mein Gesicht ein wenig drehen, würden sich unsere Lippen berühren, dachte ich und erschauderte. 

Daraufhin legte auch Luke seine Arme um mich und mein Herz schlug wie verrückt. Ich könnte für immer so in seinen Armen liegen. Im Tunnel wurde es dunkel und viele Lichteffekte erschienen, die ich lächelnd betrachtete. Einfach wunderschön. 

„Ich wusste, es würde dir gefallen", raunte Luke mir ins Ohr und ich wollte ihm in die Augen sehen, aber bei der Dunkelheit konnte ich sein Gesicht kaum erkennen. 

Und dann landeten wir ohne Vorwarnung zusammen im Wasser, da der Reifen am Tunnelausgang wegrutschte. Das Schöne daran jedoch war, dass wir immer noch fest umschlungen waren. Lachend trieben wir so ein wenig im Wasser herum, bis wir in einen kleinen Pool kamen, der total leer war. 

„Das hier ist mein Geheimversteck", sagte Luke leise. „Hier ist fast nie jemand. Und es ist hier relativ still. Ich mag das." 

Ich lächelte. „Es ist schön hier." 

Eigentlich hatte ich keine Ahnung, wie es hier aussah, denn ich hatte nur noch Augen für Luke. Er sah gerade so gut aus und die Tatsache, dass unsere Gesichter nur Zentimeter voneinander entfernt waren, machte es noch schlimmer. 

Dann wurde es richtig leise. Ich nahm kaum noch das Geplätscher des Wassers wahr. Wir sahen uns nur an und lächelten. In meinem Bauch kribbelte es wie verrückt und ich dachte, dieser Moment würde ewig währen. 

Bis Luke plötzlich näher kam und seine Lippen auf meine drückte. Überrascht und überwältigt riss ich meine Augen auf, bis ich realisierte, was hier gerade passierte. Er küsst mich. 

Er küsst mich! 

Oh mein Gott. Ich schloss meine Augen und wollte in diesem Moment nichts und niemanden sehnlicher, als Luke. Und weil er meine Gedanken lesen konnte, verinnigte er den Kuss und zog mich noch näher zu sich, obwohl das schon fast nicht mehr möglich war. Ich strich durch seine Haare und war wie beflügelt. Das hier soll niemals enden! 

Als er sich jedoch von mir löste, empfand ich nur noch Liebe und Glück. Alles andere war mir total egal. Er lächelte mich sanft an und strich mir ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. Was für ein perfekter Moment. 

Ich hätte am liebsten irgendetwas gesagt, aber wie immer war ich einfach nur sprachlos. Dieses Mal jedoch berechtigt. Eine Weile lang erfreute ich mich an dem wunderschönen Lächeln von Luke, denn im nächsten Moment verschwand es plötzlich und er sah mich erschrocken an. 

Er brachte Abstand zwischen uns und ich wusste sofort, dass etwas nicht stimmte.



❋ ❋ ❋ 

Ich weiß gerade ehrlich gesagt nicht so genau, was ich sagen soll... :D Ihr habt alle soo lange darauf gewartet!! Ich habe dieses Kapitel schon im Januar (!) geschrieben und endlich durftet ihr es lesen ♥

Ich hoffe, ihr habt euch zumindest ein bisschen darüber gefreut, denn der Cliffhanger kann nichts gutes verheißen, oder...? :/

Naja lasst mir gerne eure Meinung zum Kapitel in den Kommentaren da. War es gut? Denn im Nachhinein kommt es mir irgendwie so vor, als hätte ich es noch besser schreiben können... ^^'


- nici

Lemony ❋ Die Highschool PrinzessinWhere stories live. Discover now